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Namen und Nachrichten

65.000 Konten der Sherbank in Deutschland in Gefahr?

1. März 2022 - Den Sherbank-Töchtern droht die Pleite. Im Laufe der Unruhen im Ukraine-Krieg und der Sanktionen der westlichen Welt gegen Russland ist die Zukunft der Sberbank Europe AG in Wien mit ihren Töchtern höchst ungewiss. Es geht um 773.000 Sberkank-Kunden in Zentral- und Osteuropa, davon 65.000 in Deutschland und Österreich.

Der Krieg in der Ukraine erschüttert. Und im Westen hofft man auf die Schlagkraft der Finanzsanktionen gegen Russland. Nun treffen die scharfen Finanzsanktionen gegen Russland erste Banken mit der Sberbank Europe AG (siehe Logo) und deren Zweigniederlassung Deutschland in Frankfurt. Die Auswirkungen für Sparer in Deutschland und anderen europäischen Ländern können noch nicht klar umfasst werden. Die Sberbank Europe AG hat ihren Hauptsitz in Wien und unterhält weitere Tochtergesellschaften in Kroatien und in Slowenien.

Die Nachrichten-Agentur dpa-AFX übermittelt hierzu: Als Aufsicht ist die EZB (www.ecb.europa.eu/ecb/) zuständig. Die Europäische Zentralbank (EZB), die seit November 2014 die größten Banken und Bankengruppen im Euroraum direkt beaufsichtigt, sorgt dafür, dass die Preise im Euroraum stabil bleiben.  Derzeit sind dies 115 Institute, die für fast 82 Prozent des Marktes im Währungsraum der 19 Länder stehen. Die EZB teilte heute Nacht mit, dass die Sberbank-Töchter in Europa wegen eines Bankruns nicht überleben würden.

Und der russische Mutterkonzern, die Sberbank, gehört zu den größten Banken Russlands. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine am Donnerstag hatten die USA die Sberbank zusammen mit anderen russischen Banken mit Sanktionen belegt. Daraufhin war es in Russland und mehreren EU-Ländern zu langen Schlangen vor Sberbank-Filialen gekommen, als Kunden massenhaft ihre Ersparnisse abheben wollten.

Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA), die unter anderem auch für die Sberbank Europe AG mit Sitz in Wien zuständig ist, müsste „Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen“ durchführen. Einzige Ausnahme von diesem Zahlungsmoratorium: Einleger dürfen „zur Sicherung des nötigsten täglichen Bedarfs“ maximal 100 Euro pro Tag abheben. Das Zahlungsverbot gilt bis einschließlich diesen Dienstag (1. März).

„Bei der Sberbank Europe AG und ihren Tochtergesellschaften kam es zu erheblichen Abflüssen von Einlagen infolge der Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf ihre Reputation“, teilte die EZB mit. „Dadurch hat sich ihre Liquiditätslage verschlechtert. Zudem sind keine Maßnahmen verfügbar, bei denen realistische Aussichten darauf bestehen, dass diese Position auf Gruppenebene und auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaften in der Bankenunion wiederhergestellt wird.“

Laut dpa-AFX ist die Sberbank Europe eine 100-prozentige Tochter der mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen Sberbank in Moskau. „Wir unternehmen alle Anstrengungen und unterstützen die Behörden uneingeschränkt, damit diese ihre Befugnisse einsetzen können, um diese beispiellose Situation im Sinne der Kunden zu meistern“, versicherte Sberbank-Europe-Chefin Sonja Sarközi in einer Mitteilung. Die Sberbank Europe hat eigenen Angaben zufolge etwa 773.000 Kunden in Zentral- und Osteuropa, davon 65.000 in Deutschland und Österreich.

Sberbank-Tochter in Tschechien verliert Lizenz
Die Nationalbank in Prag leitete bereits Schritte ein, um der Sberbank-Tochter in Tschechien die Banklizenz zu entziehen. Per Einstweiliger Verfügung sei der Niederlassung die Vergabe neuer Kredite und die Annahme neuer Einlagen untersagt worden, teilte dazu eine Sprecherin mit.

Einlagen von Privatanlegern sind in der Europäischen Union bis zu einer Höhe von 100.000 Euro je Einleger und Bank gesetzlich geschützt. Dieser Schutz werde durch die Einlagensicherungssysteme in Österreich auch für die Zweigniederlassung der Bank in Deutschland, sowie in Kroatien und in Slowenien gewährt, heißt es von Seiten der EZB.

Deutsche Anleger über österreichische Einlagensicherung geschützt
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin (www.bafin.de) hat jetzt bekräftigt, dass Einlagen deutscher Einleger bei der Zweigniederlassung in Frankfurt am Main („Sberbank Direct“) über die österreichische Einlagensicherung geschützt seien. „Im Entschädigungsfall hat die österreichische Entschädigungseinrichtung die Entschädigungsansprüche der Einleger unverzüglich zu prüfen und die geeigneten Entschädigungsmaßnahmen zu treffen“, heißt es in einer aktuellen Erklärung der BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

Demnach sei die deutsche Entschädigungseinrichtung im Entschädigungsfall für die Durchführung der Auszahlungen zuständig. Sie könne die Ansprüche der Einleger in der Regel innerhalb von sieben Arbeitstage nach Feststellung des Entschädigungsfalls auch erfüllen. (-el / www.bocquel-news.de)

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