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Konzepte und Kriterien

2021 bundesweit über 800 Geldautomaten gesprengt

9. November 2022 - Die deutschen Versicherer unterstützen die Initiative von Bundesinnenministerin Nancy Faeser zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen. Eine entsprechende Erklärung hat der „Runde Tisch Geldautomaten-Sprengung“ aus Vertretern Bundes-Innenministeriums, Polizei, Kredit-Wirtschaft und der Assekuranz unterzeichnet.

Das Kriminalitätsphänomen der Sprengung von Geldautomaten hat in jüngerer Zeit eine besorgniserregende Entwicklung genommen:  So wurden in den Jahren 2020 und 2021 bundesweit rund 800 solcher Sprengungen verzeichnet (2020: 414; 2021: 392 Sprengungen). Dies sind die beiden höchsten Fallzahlen, die seit dem Beginn der statistischen Erfassung durch das Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2005 registriert wurden. Die für das erste Halbjahr 2022 vorliegenden vorläufigen Fallzahlen lassen einen neuen Jahreshöchststand erwarten.

Angesichts dieses Befundes hat die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, die Initiative ergriffen, erstmals betroffene Behörden und die Privatwirtschaft zu einem Runden Tisch einzuladen, um nach gemeinsamen Lösungen für dieses Problem zu suchen. 

Die zunehmende Sprengung mit Explosivstoffen birgt neben erheblichen Sachschäden besonders hohe Gefahren für Leib und Leben unbeteiligter Personen. Verstärkt wird diese Entwicklung dadurch, dass von einem Verdrängungseffekt von den Niederlanden nach Deutschland auszugehen ist, der aus der Umsetzung umfangreicher Präventionsmaßnahmen in den Niederlanden resultiert. Nahezu zwei Drittel der vom BKA Bundeskriminalamt in den Jahren 2020 und 2021 registrierten Tatverdächtigen stammen aus den Niederlanden.

Ziel des Bundesinnenministeriums und des GDV (www.gdv.de) sind die gemeinsame Bekämpfung von Geldautomatensprengungen und der dahinterstehenden professionellen Täterstruktur.

„Durch die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Banken und der Versicherungswirtschaft müssen wir den Tätern das Handwerk so erschweren, dass sich ein Angriff auf Geldautomaten nicht mehr lohnt“, sagte die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach in Berlin. „Mit unseren Schadenverhütungskonzepten werden wir die deutsche Kreditwirtschaft dabei unterstützen, einen Mindestschutz von Geldautomaten gegen Sprengungen umzusetzen, um Sachschäden aber vor allem auch Personenschäden zu reduzieren.“

Welche präventiven Maßnahmen es zum Schutz von Geldautomaten gibt, hat der GDV in einem sogenannten technischen Leitfaden zusammengefasst. Die Maßnahmen reichen vom Nachtverschluss der Selbstbedienungs-Foyers über die Installation von Einbruchmeldeanlagen und Videoüberwachung bis hin zu Einfärbesystemen für Geldscheine, einer Verringerung des Bargeldbestandes und der gezielten Standortwahl für Geldautomaten.

„Sicherungsmaßnahmen sind dann am wirkungsvollsten, wenn die neuesten technischen Erkenntnisse berücksichtigt und sie für jeden Standort von Geldautomaten passgenau bestimmt werden“, sagte Anja Käfer-Rohrbach.

Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurden in den vergangenen beiden Jahren bundesweit rund 800 Sprengungen von Geldautomaten erfasst. In diesem Jahr wird mit einer weiteren Zunahme der Fälle gerechnet. Ein möglicher Grund dafür ist, dass ein großer Teil der Täter aus den Niederlanden nach Deutschland kommt, nachdem dort umfangreiche Präventionsmaßnahmen umgesetzt wurden. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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