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Konzepte und Kriterien

Für Wechselkennzeichen günstige Kfz-Versicherung?

19. Dezember 2011 - Die vom Bundesrat beschlossene Einführung des Wechselkennzeichens in Deutschland eröffnet nach Einschätzung des ADAC den Autofahrern neue Möglichkeiten für ihre individuelle Mobilität. Jetzt müssen die Autoversicherer mit neuen Policen nachziehen.

Wechselkennzeiochen"Das Wechselkennzeichen kann kommen. Das bedeutet: Ein Nummernschild für zwei Fahrzeuge einer Klasse. Das Wechselkennzeichen ist eine kleine, aber wirkungsvolle, bürgernahe Maßnahme. Wir wollen damit die Nutzung mehrerer Fahrzeuge erleichtern und einen Anreiz zum Kauf eines umweltfreundlichen Zweitfahrzeuges, etwa eines Elektroautos setzen", sagt Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (Foto). Nach langen Diskussionen sollen also das so genannte Wechselkennzeichen für zwei Autos Mitte des kommenden Jahres Realität werden. Der Bundesrat hatte am Freitag der Regelung zugestimmt, nach der Autofahrer bald zwei Fahrzeuge einer Fahrzeugart, zum Beispiel zwei Pkw, wechselweise mit einem Kennzeichen nutzen können. Die grundsätzliche Entscheidung pro Wechselzeichen war zwischenzeitlich in Stocken geraten ("Bundesländer bremsen Wechselkennzeichen aus"), doch kommt es doch.

Geführt werden kann das Wechselkennzeichen laut Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (www.bmvbs.de) an jeweils einem Fahrzeug. Dies könnten die Versicherer bei der Bemessung der Versicherungsprämie berücksichtigen, heißt es. Das Wechselkennzeichen besteht den Angaben zufolge aus zwei Teilen: Einem Teil, der am Fahrzeug verbleibt, und einem aufsteckbares Zusatzteil, das ein Fahrzeug für die Benutzung auf der Straße gültig machen soll. Voraussetzung für das Wechselkennzeichen ist laut Bundesverkehrminister Ramsauer, dass beide Fahrzeuge die gleiche Kennzeichengröße haben.

Die beiden (für ein Wechselkennzeichen gedachten) Fahrzeuge müssen also in die gleiche Klasse (zum Beispiel Pkw-Klasse M1, Zweiräder-Klasse L oder Anhänger-Klasse O) fallen. Zudem darf davon nur ein Fahrzeug zur gleichen Zeit geführt oder auf öffentlichen Straßen abgestellt werden.

Weitere Einzelheiten zu den Wechselkennzeichen würden nun noch bis Mitte Februar oder Anfang März im Bundesrat beraten, heißt es. Dabei müsse geprüft werden, inwieweit eine Erweiterung der bisher vorgesehenen Fahrzeugklassen möglich sein könnte. Inzwischen wurde angeregt, die Wechselkennzeichen nach dem Vorbild in Österreich auch für landwirtschaftliche Zugmaschinen, zum Beispiel Traktoren, einzuführen.

Das geplante Wechselkennzeichen stößt im Kfz-Gewerbe auf wenig Gegenliebe. Der ZDK Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e. V. (www.kfzgewerbe.de) hatte die jetzt beschlossene Minimalversion wiederholt kritisiert. Ohne Steuervergünstigung und Erleichterungen bei der Kfz-Versicherung sei das Wechselkennzeichen „auf dem besten Weg, ein Witzkennzeichen zu werden".

"Der ADAC hatte sich von dieser Verordnung zwar mehr erhofft, aber die Vorteile des Wechselkennzeichens sind trotzdem nicht von der Hand zu weisen", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer (Foto). "Der Gesetzgeber schafft hier einen Anreiz, sich einen sparsamen und emissionsärmeren Kleinwagen als Zweitfahrzeug anzuschaffen." Auch wenn steuerliche Vergünstigungen nicht vorgesehen sind, können die Autofahrer laut ADAC mit Vorteilen bei der Kfz-Versicherung rechnen.

Die ADAC Autoversicherung AG (www.adac.de) hat bereits parallel zum Gesetzgebungsverfahren ein Konzept für eine spezielle Kfz-Versicherung für ein Wechselkennzeichen entwickelt. Den Angaben zufolge bietet der Versicherer, an dem die Zurich (www.zurich.de) 51 Prozent der Anteile hält, pünktlich zur Einführung Mitte des Jahres 2012 einen speziellen Tarif an: Autofahrer, die sich für ein Wechselkennzeichen entscheiden, sollen dann von günstigen Prämien profitieren.

Der Bundesverkehrsminister vier Ziele, die für das Wechselkennzeichen sprechen sollen:

  • Flexiblere Nutzung mehrerer Fahrzeuge einer Klasse, beispielsweise Pkw, Wohnmobile, Oldtimer
  • Anreiz zum Kauf eines Zweitfahrzeugs, zum Beispiel eines umweltfreundlichen, sparsamen Autos zur innerstädtischen Nutzung;
  • Anreiz für Elektromobilität;
  • die bestehenden Möglichkeiten der Zulassung mehrerer Fahrzeuge wie etwa Saisonkennzeichen werden sinnvoll ergänzt

Einen zusätzlichen Vorteil verspricht sich der ADAC dadurch, dass die Mobilität und Flexibilität gerade von Familien verbessert werden kann. Peter Meyer: "Ein Wechselkennzeichen könnte viele Familien darin bestärken, sich neben dem Erstfahrzeug einen kleinen, sauberen Zweitwagen anzuschaffen." (eb / www.bocquel-news.de)

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