5. September 2011 - Jetzt gibt es in Berlin eine Ombudsstelle für Investmentfonds. Privatanleger erhalten so erstmals die Möglichkeit, Beschwerden gegen deutsche Publikumsfonds und Dienstleistungen von Kapitalanlagegesellschaften einem neutralen Schlichter vorzulegen.
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (www.bvi.de) hat in Berlin eine Ombudsstelle für Investmentfonds (www.ombudsstelle-investmentfonds.de) eröffnet. Dem Büro der Ombudsstelle stehen zwei unabhängige Ombudsmänner vor. Mit Dr. 
Gerd Nobbe (Foto), Vorsitzender Richter des Bundesgerichtshofs a.D.), und Wolfgang Arenhövel (Foto rechts), Präsident des Hanseatischen Oberlandesgerichts in Bremen sowie Vizepräsident des Staatsgerichtshofs, hat der BVI zwei hochkarätige Persönlichkeiten mit langjähriger richterlicher Erfahrung gewonnen.
Freiwillige Einrichtung - für Verbrauchern kostenfrei
Das Ombudsmannverfahren des BVI ist eine freiwillige Einrichtung, die von Verbrauchern kostenfrei in Anspruch genommen werden kann. Mitglieder des BVI, aber auch andere Gesellschaften, wie beispielsweise Depotbanken, können daran teilnehmen. Zuständig ist die neue Stelle für Verbraucherbeschwerden, die im Zusammenhang mit dem Investment-Gesetz stehen, wie zum Beispiel produktbezogene Themen oder die Depotführung bei einer Kapitalanlagegesellschaft. Die neue Ombudsstelle funktioniert ähnlich die neutrale Schlichtungseinrichtung der Versicherer (www.versicherungsombudsmann.de) sowie der privaten Krankenversicherer (www.pkv-ombudsmann.de).
"Mit der Ombudsstelle für Investmentfonds leisten wir aktiven Verbraucherschutz und bieten Privatanlegern die Möglichkeit, Streitigkeiten rund um deutsche Publikumsfonds und Dienstleistungen von Kapitalanlagegesellschaften von einem neutralen Schlichter beilegen zu lassen", sagt Thomas Richter (Foto), der im Juli zum Hauptgeschäftsführer des BVI Bundesverband Investment und Asset Management avancierte.
Die neu eingerichtete Ombudsstelle ist den Angaben zufolge Teil des Ausbaus der Hauptstadt-Präsenz des BVI. Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl der in der Hauptstadt beschäftigten BVI-Mitarbeiter mehr als verdoppelt werden. Erst kürzlich hat der Verband sein Büro an den prominenten Standort "Unter den Linden 42" verlegt, der als beliebter Treffpunkt für Wirtschaft und Politik gilt. "Wir müssen stärker die Bedeutung der Investment-Branche und ihren Nutzen für die Gesellschaft kommunizieren. Dies gilt insbesondere für unsere Rolle als Verwalter eines Großteils des Sozialkapitals in Deutschland sowie unseren Nutzen für die Anleger", betont Thomas Richter.
Kontaktstelle für Privatanleger
Das Büro der Ombudsstelle des BVI steht den Ombudsmännern als Geschäftstelle zur Seite und ist die Kontaktstelle für Privatanleger. Dort werden Schlichtungsanträge entgegengenommen, stellt Vorprüfungen erstellt. Außerdem wird in diesem Büro das gesamte Ombudsmannverfahren administrativ abgewickelt. Die Mitarbeiter des Büros der Ombudsstelle sind den angaben zufolge mit Blick auf die Schlichtung von Streitigkeiten an keine fachlichen Weisungen des BVI gebunden.
Bei solch strittigen Auseinandersetzungen unterbreitet der unabhängige und neutrale Ombudsmann den beteiligten Parteien auf Grundlage ihrer schriftlichen Eingaben einen Schlichtungsvorschlag, der ihre Meinungsverschiedenheit unter Berücksichtigung der Rechtslage und der Gebote von Treu und Glauben angemessen beilegen soll.
Ein außergerichtliches Schlichtungsverfahren für Verbraucher
Beim diesem Verfahren der Ombudsstelle für Investmentfonds des BVI handelt es sich um ein außergerichtliches Schlichtungsverfahren für Privatanleger und Verbraucher. Es ist auf eine einvernehmliche Lösung von Konflikten ausgerichtet. Die Verfahrensordnung wurde vom BMF Bundesministerium der Finanzen (www.bundesfinanzministerium.de) im Einvernehmen mit dem BMJ Bundesministerium der Justiz (www.bmj.de) und dem BMELV Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (www.bmelv.de) genehmigt. (eb / www.bocquel-news.de)
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