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Namen und Nachrichten

Incentivereise macht vier Jahre später Schlagzeilen

23. Mai 2011 - Eine Vertriebsveranstaltung der besonderen Art im Jahr 2007 holt die Rechtsnachfolger der Hamburg-Mannheimer, die heutige Ergo, jetzt nach vier Jahren ein. In zahlreichen Medien ist von 83.000 Euro an Kosten und einer Art Prostituierten-Flatrate die Rede.

ERGO Düsseldorf Hauptsitz Ausgerechnet während der Hauptversammlung der Munich Re (www.munichre.com) kam erstmals öffentlich die Sprache auf eine Incentive-Reise des HMI-Vertriebs nach Budapest aus dem Jahr 2007. Zum HMI-Vertrieb zählten bei der ehemaligen Hamburg-Mannheimer in der heutigen Ergo Lebensversicherung AG (www.ergo.de) Versicherungsvertreter, die nach einem speziellen Vertriebsplan Versicherungspolicen vermittelten. Die Erfolgreichsten im HMI-Vertrieb galt es 2007 mit einer dreitätigen Incentiv-Reise nach Budapest zu belohnen. Während eines Festabends in Ungarns Hauptstadt sei es zu ausschweifenden Orgien gekommen, heißt es. In Berichten wird erwähnt, dass an dieser für HMI-Versicherungsvermittler organisierten Veranstaltung Prostituierte beteiligt gewesen seien.

Über Einzelheiten des Festes wollte Dr. Torsten Oletzky sich bisher nicht äußern, "da wir die Details noch untersuchen", wie der Ergo-Chef gegenüber dem Spiegel (www.spiegel.de) und auch beim zweiten VVB-Versicherungskongress äußerte. Das Unternehmen prüfe, gegen die damals Verantwortlichen vorzugehen.

Stellungnahme auf der Ergo-Homepage
Auf ihrer Homepage im Internet (www.ergo.de) nimmt die Ergo Versicherungsgruppe zu den Berichten wie folgt Stellung:

„Es ist richtig, dass es im Juni 2007 eine Incentivereise des HMI-Vertriebs nach Budapest gegeben hat. (...) Wir bestätigen, dass bei einer Abendveranstaltung im Rahmen dieser mehrtägigen Reise nach Budapest auch einige Prostituierte anwesend waren. Weitere Details werden derzeit noch untersucht.

Dieser Vorgang stellt einen gravierenden Verstoß gegen geltende Richtlinien dar, insbesondere gegen den „Ergo Verhaltenskodex" des Unternehmens, der für alle Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstandsmitglieder aller Unternehmen der gesamten Unternehmensgruppe (In- und Ausland) gilt. Dieser Kodex dient gerade dem Ziel, die Integrität aller Beschäftigten und der Ergo insgesamt zu fördern. Erwartet wird ein ethisch korrektes Verhalten aller Beschäftigten. Den Mitarbeitern steht ein Compliance-Office zur Verfügung, an das sie sich bei Zweifelsfällen oder erkannten Missständen wenden können. Inzwischen gibt es bei der Ergo auch eine externe Ombudsperson, an die - auch anonym - Missstände gemeldet werden können. Verstöße gegen den Kodex werden verfolgt und gegebenenfalls geahndet. Neben diesem Kodex ergeben sich auch direkt aus den Arbeitsverträgen der Beschäftigten Pflichten, alles zu unterlassen, was dem Unternehmen schadet.

Die für die Budapest-Veranstaltung verantwortliche Führungskraft - der Vertriebsdirektor - und das damals verantwortliche Vorstandsmitglied sind nicht mehr für uns tätig. Sie sind aus dem Unternehmen ausgeschieden, bevor die Vorwürfe bei der Ergo bekannt waren."

Die Stellungnahme der Ergo endet mit dem Satz: „Die neue Leitung der Vertriebsorganisation „HMI" hat alle notwendigen Maßnahmen getroffen, damit sich solche Vorgänge nicht wiederholen."

Ein Aktionär hatte nachgefragt
Wie Alexandra Klemme, die Leiterin Media Relations der Ergo Versicherungsgruppe, gegenüber dem Handelsblatt (www.handelsblatt.com) bestätigte, sei das Ausmaß der Vergnügungsreise nach Budapest vor einem Monat auf der Hauptversammlung der Münchner Rück durch die gezielte Frage eines Aktionärs öffentlich bekannt geworden. Die Ergo gehört dem weltgrößten Rückversicherer Münchner Rück. (eb / www.bocquel-news.de)

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