logo
logo

Konzepte und Kriterien

Das etwas andere Konzept für Policen der Canada Life

6. September 2010 - Für das Produktprofil der Canada Life Assurance Europe hierzulande zeichnet Bernhard Rapp seit sieben Jahren verantwortlich. Mit der Dread Disease-Police avancierte der deutsche „Ableger" von Kanadas ältestem Versicherer zum Marktführer.

Bernhard Rapp Zehn Jahre ist es her, seit die Canada Life Assurance Europe Limited (www.canadalife.de) in Deutschland nicht nur an ihren beiden Standorten Köln und Neu-Isenburg Flagge zeigt. Das Unternehmen, dessen europäisches Headquarter im irischen Dublin angesiedelt ist, macht seit seinem Markteintritt hierzulande viel von sich reden, wenn es um die finanzielle Absicherung bei „Schwerer Krankheit- Vorsorge" geht. Bernhard Rapp (Foto), seit 1991 in der Versicherungsbranche tätig, ist heute stellvertretender Niederlassungsleiter und verantwortet seit 2003 als Direktor Marketing und Produktmanagement die Entwicklung bei Canada Life. In einem Interview mit Redakteuren der bocquel-news berichtet er, was an den Canada-Life-Produkten anders ist als bei Versicherungs-Tarifen deutscher Herkunft.

Der Makler-Versicherer Canada Life startete seine Geschäftstätigkeit im Jahr 2000 hierzulande mit der so genannten Grundfähigkeits-Versicherung. Dabei handelt es sich nach Unternehmens-Angaben um ein Risikoschutz-Produkt, mit dem die Arbeitskraft abgesichert wird. Bernhard Rapp macht klar, worin der Unterschied einer Grundfähigkeits-Versicherung im Vergleich zu anderen Lösungen - beispielsweise bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung - besteht

Was kann die Grundfähigkeits-Versicherung der Canada Life, was andere Versicherungs-Tarife, in Sachen Berufsunfähigkeitsschutz, nicht können?

Bernhard Rapp: Der Ansatz ist ein gänzlich anderer. Die Grundfähigkeits-Versicherung ist eine Lebensversicherung, mit der sich der Kunde für den Fall absichern kann, dass er zum Beispiel durch einen Unfall oder eine Krankheit bestimmte „Grundfähigkeiten" verliert. Darunter verstehen wir solche Fähigkeiten, auf die man im täglichen Leben angewiesen ist. Hierzu gehören Gehen, Sehen oder Hände gebrauchen.

Mit dieser Versicherung hat Canada Life in Deutschland Neuland betreten. Geleistet wird eine monatliche Rente, die - im Gegensatz zu Tarifen wie der Berufsunfähigkeits-Versicherung - nicht an die Ausübung des Berufs gekoppelt ist. Ausschlaggebend ist, ob die betroffene Person durch Krankheit, Körperverletzung  oder Kräfteverfall Fähigkeiten verloren hat, auf die sie im täglichen Leben angewiesen ist.

Warum hat man sich für dieses eher ungewöhnliche Produkt entschieden?

Bernhard Rapp: Der erwerbsunabhängige Ansatz macht die Versicherung für sehr breite Kundenschichten interessant und war so bis dato in Deutschland nicht bekannt. Das Produkt spricht auch solche Menschen an, die nur selten oder gar keinen Berufsunfähigkeits-Schutz bekommen können. Klare Leistungsfall-Definitionen sorgen für Transparenz und schnelle Hilfe im Fall des Falles. Der Schutz ist verständlich, transparent und häufig sehr preiswert erhältlich.

Auch im Segment Dread Disease ist Canada Life mit einem Produkt vertreten. Wie kommt das Konzept bei deutschen Kunden an?

Bernhard Rapp: Wir sind sehr zufrieden. Die Dread Disease-Versicherung kommt ursprünglich aus Südafrika, wo die ersten Policen im Jahr 1983 entwickelt wurden, und ist noch vergleichsweise jung auf dem deutschen Markt. Erst seit 1991 bieten einige wenige Versicherungsgesellschaften den finanziellen Schutz gegen lebensbedrohliche Krankheiten hierzulande an. Wir haben die „Schwere Krankheiten Vorsorge" im Jahr 2002 auf den Markt gebracht und stellen fest: Als Alternative zu Berufsunfähigkeits- und Erwerbsunfähigkeitslösungen kommt das Konzept bei immer mehr Kunden an. Mit über 80.000 Policen im Bestand ist Canada Life mit der „Schweren Krankheiten Vorsorge" Marktführer.

Wann tritt der Versicherungsfall ein? Wann wird geleistet?

Bernhard Rapp: Geleistet wird bei Eintritt einer von 41 vertraglich definierten gravierenden Erkrankungen, etwa bei Krebserkrankungen, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Im Fall der Fälle erhält der Betroffene die abgesicherte Summe, oft in sechsstelliger Höhe. Sie soll ihm dabei helfen, die plötzlich entstehende finanzielle Last zu tragen. So lässt sich beispielsweise eine für die Genesung notwendig werdende Berufspause, aber auch eine Umbaumaßnahme oder spezielle Pflegebetreuung finanzieren. Wieder ist es für die Leistung unerheblich, ob der Betroffene noch arbeiten kann oder nicht.

Das erste Altersvorsorgeprodukt der Canada Life hierzulande war eine so genannte Unitised-With-Profits-Versicherung, die sich im Gegensatz zur kapitalbildenden Lebensversicherung durch einen vergleichsweise hohen Aktienanteil auszeichnet. Wie hat sich das Konzept auf dem eher sicherheitsorientierten deutschen Markt durchgesetzt?

Bernhard Rapp: Sehr gut. Die Unitised-With-Profits bilden mittlerweile einen Schwerpunkt unserer Produktpalette und sind in allen drei Schichten der Altersvorsorge erhältlich. Wichtig ist hier jedoch zu sehen, dass wir von Beginn an dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden Rechnung getragen haben: Denn die Unitised-With-Profits bieten neben interessanten Ertrags-Chancen ein Sicherheitsnetz.

Ein ganz elementarer Bestandteil ist in diesem Zusammenhang das Glättungsverfahren, das langfristig für ein gleichmäßiges Wachstum des individuellen Vertragsguthabens sorgt. Das hat sich bereits innerhalb der vergangenen zehn Jahre bewährt: So konnte den Versicherten im Durchschnitt seit Ende 2000 ein geglätteter Wertzuwachs in Höhe von 4,1 Prozent p.a. zugewiesen werden.

Ein Traum wird wahr
CPPI (Constant Proportion Portfolio Insurance) hat erstmals der Volkswirt und Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften Robert C. Merton (*1944) im Jahr 1971 publiziert. Das CPPI-Konzept ermöglicht die Realisierung eines Traums vieler Anleger, nämlich an Kursgewinnen teilzuhaben, aber Kapitalschutz bei Kursverlusten zu bieten. Es ist eine in der Finanz-Branche weit verbreitete dynamische Absicherungs-Strategie, die vor allem bei Garantiefonds zum Einsatz kommt.

Grundsätzlich gilt: Bei steigenden Aktienkursen wird immer mehr und bei fallenden Kursen immer weniger in Aktien investiert. Bei sehr stark fallenden Kursen kann die Aktien-Quote sogar auf Null fallen und dort bleiben. Die Umschichtungen passieren in der Praxis meist täglich.

Weitere Garantie-Elemente - wie beispielweise eine garantierte Mindestwertentwicklung sowie verschiedene Boni - sichern das Ersparte zu Rentenbeginn ab, und zwar in jeder Börsenlage. Die Kombination von Rendite-Chance und Garantien ist übrigens ein Ansatz, den heute viele Anbieter mit ICPPI-Modellen oder Hybriden nachbilden. Wir haben das bereits seit zehn Jahren im Programm.

Im Jahr 2009 hat Canada Life eine Variable Annuity-Versicherung eingeführt, zu einem Zeitpunkt, als andere Versicherer damit vom Markt gegangen sind. Was war die Motivation?

Bernhard Rapp: Zum Produkt: Uns ging es zunächst darum, ein Angebot speziell für die Auszahlungsphase des Kunden zu entwickeln, denn hier gibt es noch riesigen Bedarf. Schuld ist die Altersstruktur der Bevölkerung: Die Kunden werden immer älter und müssen sich zunehmend darüber Gedanken machen, wie sie Gelder aus auslaufenden Lebensversicherungen oder Erbschaften wieder anlegen können.

Bei dieser Entscheidung sind vor allem drei Eigenschaften von Bedeutung: Wie kann ich eine größere Summe sicher, flexibel und gewinnbringend wieder anlegen? Und das sind die Kerneigenschaften der „Garantie Investment Rente", die wir als sofort beginnende oder als aufgeschobene Rente im Programm haben. Die Versicherten bleiben auch nach Rentenbeginn in Fonds investiert und können dadurch noch in der Rentenbezugsphase an den Chancen der Wertpapiermärkte teilhaben. Und hohe lebenslange Garantien sorgen für Sicherheit.

Weshalb aber ist Canada Life ausgerechnet in einer Zeit der tiefsten Finanzkrise mit der Variable Annuity-Versicherung auf den deutschen markt gekommen?

Bernhard Rapp: Der Zeitpunkt war aus unserer Sicht absolut richtig. Wir haben die Finanzmärkte beobachtet und wussten, wie wir mit den Risiken umzugehen hatten. Heute, ein Jahr nach der Einführung, hat sich die „Garantie Investment Rente" bereits für die Versicherten bezahlt gemacht. Durch die außerordentlich positive Entwicklung der Finanzmärkte haben sich die Renten der Kunden um bis zu 23 Prozent erhöht. Die neuen Renten sind lebenslang garantiert und können nur weiter steigen.

Gerade haben Sie die Überarbeitung der Rentenprodukte abgeschlossen. Was hat sich geändert?

Bernhard Rapp: Wir wollten die Dinge einfacher machen. Alle Renten-Tarife haben jetzt eine einheitliche Struktur, egal, ob es um das Bedingungswerk oder die Preiskalkulation geht. Damit machen wir dem Vermittler das Leben leichter. Anstatt sich in verschiedenen Berechnungs-Grundlagen auskennen zu müssen, kann er jetzt bei allen Rentenversicherungen auf eine einheitliche Kalkulation zurückgreifen. Aber: die Produkte und ihre bisherige Positionierung bleiben erhalten. Wir sind nach wie vor in allen drei Schichten der Altersvorsorge unterwegs.

Welche Produkte wurden denn angepasst?

Bernhard Rapp: Alle aufgeschobenen Altersvorsorge-Versicherungen wurden angepasst, also „Generation private", „Generation business" und „Generation basic plus" sowie der „flexible Rentenplan plus".

Was bedeutet das für den Kunden?

Bernhard Rapp: Auch für ihn machen sich die Veränderungen positiv bemerkbar. Über genutzte Synergien - zum Beispiel in unserer Verwaltung - können wir Kosten optimieren und dem  Kunden eine höhere Ablaufleistung anbieten. Das entsprechend höhere Rentenvermögen ist für die Kunden natürlich ein wichtiges Argument, wenn es darum geht, in ausreichender Menge den Lebensstandard im Alter abzusichern.

Mit den Änderungen bleiben wir also voll und ganz der bisherigen Ausrichtung treu.

Wir bedanken uns für das Gespräch. (eb-db / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.