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Konzepte und Kriterien

Talanx auf der Zielgeraden zum baldigen Börsengang?

16. August 2012 - Der Talanx-Konzern verbuchte im ersten Halbjahr 2012 kräftige Zuwächse und trieb seine strategische Expansion in andere Länder weiter voran. „Für das Gesamtjahr sind wir sehr zuversichtlich", sagt Talanx-Chef Haas. Wann folgt der Gang an die Börse?

Konzernzentrale TALANX Seit gut einem Dutzend Jahre bereitet sich der Talanx-Konzern (www.talanx.de) auf den IPO, den Gang an die Börse vor. Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten vereitelten das bisher. Jetzt scheint sich das Blatt zu wenden. „Sobald sich das Zeitfenster öffnet, sind wir bereit" erklärte ein Talanx-Sprecher. Man beobachte die Märkte sehr genau. Das Halbjahres-Ergebnis 2012 mit kräftigen Zuwächsen bei den gebuchten Brutto-Beitragseinnahmen zeige deutlich, dass man im Konzern die Hausaufgaben für einen baldigen Gang an die Börse längst erledigt habe. „Trotz eines anspruchsvollen Umfelds haben wir es geschafft, das Momentum des ersten Quartals 2012 beizubehalten und gleichzeitig unsere Expansionsstrategie konsequent voranzutreiben. Wir liefern, was wir versprochen haben", sagt Herbert K. Haas, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.

Herbert K. Haas Wie es in einer Konzern-Mitteilung heißt, erhöhten sich die gebuchten Bruttoprämien vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2012 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um annähernd ein Zehntel, das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich um 40 Prozent und das operative Ergebnis (EBIT) verdoppelte sich nahezu. Mit der Erschließung neuer Wachstumsmärkte in der Industrieversicherung ("Industrieversicherer zieht es in die Golf-Region") sowie dem erfolgreichen Abschluss der Übernahme der polnischen TU Europa-Gruppe habe der Talanx-Konzern im Berichtszeitraum signifikante Fortschritte bei der Umsetzung seiner Internationalisierungspläne erzielt. Man profitiere auch davon, dass der Konzern in der Anlagepolitik sehr frühzeitig auf die Entwicklungen in Europa reagiert habe. „Unser Engagement in den südeuropäischen Ländern ist marginal. Für das Gesamtjahr sind wir weiter sehr zuversichtlich", betont Konzern-Chef Herbert K. Haas (Foto).

Die Konzern-Tochter HDI-Gerling Privat- und Firmenversicherung Deutschland (www.hdi-gerling.de) habe Fortschritte bei der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit erzielt: Nach einer Grundlagenvereinbarung mit dem Konzern-Betriebsrat seien weitere Maßnahmen zur Neuausrichtung auf den Weg gebracht worden. Hierunter fällt den Angaben zufolge die Bündelung wichtiger Funktionen wie Vertragsverarbeitung, Policierung oder Beschwerdemanagement - mit entsprechend zu erwartenden Kosteneinsparungen.

Fast alle Bereiche mit zweistelligem prozentualem Wachstum
Die gebuchten Bruttoprämien des Konzerns erhöhten sich im Halbjahr um gut 9 (währungsbereinigt 7) Prozent auf 13,6 Milliarden Euro. Mit Ausnahme des Segments Privat- und Firmenversicherung Deutschland hätten alle Bereiche ein zweistelliges prozentuales Wachstum verzeichnet. Den höchsten Anstieg erreichte demnach die Schaden-Rückversicherung mit 15 Prozent. Im Bereich der Erstversicherungen zeige der Bereich Industrie mit rund 12 Prozent das stärkste Wachstum (die vorstehenden Angaben alle vor Währungskurseffekten).

Die verdienten Nettoprämien des Konzerns haben sich laut Haas sogar etwas stärker als die Bruttoprämien auf 10,3 (9,4) Milliarden Euro erhöht.

Kombinierte Schaden-Kosten-Quote deutlich verbessert
Weiter heißt es, hat sich das versicherungstechnische Ergebnis deutlich um 454 Millionen Euro auf -(allerdings immer noch) minus 693 Millionen Euro verbessert. Ausschlaggebend hierfür sei der starke Rückgang der Großschadenlast um 493 Millionen Euro auf jetzt minus 132 (Vj. Minus 625) Millionen Euro in der Schaden-Rückversicherung. Der Vorjahreszeitraum ist den Angaben zufolge von einer außergewöhnlichen Großschadenbelastung durch Naturkatastrophen geprägt worden. Hauptsächlich dadurch bedingt habe sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) des Konzerns im ersten Halbjahr deutlich auf 98,0 (107,4) Prozent verbessert.

Die Hannover Rück (www.hannover-re.de), an der die Talanx mehr als 50 Prozent hält, berichtet von gebuchten Bruttoprämien im ersten Halbjahr 2012 um 14,0 Prozent auf 6,89 Milliarden Euro. Der viertgrößte Rückversicherer weltweit ist börsennotiert und hat in den letzten Erneuerungs-Gesprächen deutlicher Ratensteigerungen realisiert.

Außerdem wurde mitgeteilt, dass das Kapitalanlage-Ergebnis im Talanx-Konzern um knapp 7 Prozent oder 109 Millionen Euro auf gut 1,7 Milliarden Euro wuchs - teilweise bedingt durch höhere außerordentliche Ergebnisse, teilweise aber auch durch höhere ordentliche Kapitalanlageerträge.

Das EBIT erhöhte sich infolge des moderaten Großschadenanfalls und der damit einhergehenden deutlichen Verbesserung des versicherungstechnischen Ergebnisses sowie des gestiegenen Kapitalanlageergebnisses signifikant um 424 Millionen Euro auf 855 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stieg um 65 Prozent auf 354 Millionen Euro.

Organisches Wachstum der gebuchten Bruttoprämien prognostiziert
Angesichts der erfolgreichen Geschäftsentwicklung bekräftigt der Talanx-Chef den Konzern-Ausblick für das laufende Jahr. Man strebe auf konsolidierter Basis ein organisches Wachstum der gebuchten Bruttoprämien auf dem Niveau der durchschnittlichen Steigerungsrate der vergangenen zwei Jahre an. „Vor allem die Geschäftsbereiche Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung International sowie die Rückversicherung sollen dieses Wachstum stützen", sagt Haas.

Den Angaben zufolge kommt hier noch die Akquisition der Warta hinzu, die ab dem 1. Juli 2012 in die Konzernrechnung einfließt ("Talanx stärkt Marktanteil in Polen ganz erheblich").

Positive Prämienentwicklung vornehmlich im Ausland
In der Industrieversicherung geht man bei der Talanx AG von einer weiterhin positiven Prämienentwicklung aus, wobei der Anstieg vornehmlich im Ausland generiert werden sollte. Im Bereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland strebe man an, die Bruttoprämieneinnahmen des vergangenen Jahres zu halten, während man im Konzernsegment „Privat- und Firmenversicherung International" weiterhin eine klare Expansions-Strategie bei gleichzeitiger Steigerung der Profitabilität verfolge.

„In der Rückversicherung sind die Marktbedingungen vielversprechend", betont Haas. Sowohl die Schaden- als auch die Personen-Rückversicherung würden derzeit von einem aussichtsreichen zweiten Halbjahr 2012 ausgehen. „Wir streben - konstante Währungskurse vorausgesetzt - ebenfalls ein organisches Bruttoprämienwachstum in der Größenordnung von 5 bis 7 Prozent an", sagt Herbert K. Haas.

Der komplette Konzern-Zwischenbericht zum 30. Juni 2012 kann im Internet unter www.talanx.de/~/media/ heruntergeladen werden. (eb / www.bocquel-news.de)

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