15. August 2013 - Das Storno-Volumen der Lebensversicherer sei auf einen nie dagewesenen Rekordwert gestiegen, prangert der Policenaufkäufer „Policen Direkt" an. Der GDV hält mit der niedrigsten LV-Storno-Quote in diesem Jahrtausend dagegen, die viel aussagekräftiger sei.
Seit 2010 ist das Storno-Volumen der Lebensversicherer hierzulande zum dritten Mal in Folge angestiegen, wird in einem Bericht der Policen Direkt Versicherungsvermittlung GmbH (www.policendirekt.de) vorgerechnet. Dazu passe auch die Aussage des GDV Gesamtverband der deutschen Versicherung (www.gdv.de), nach der allein im Jahr 2012 Lebensversicherungs-Verträge im Wert von 14,43 Milliarden Euro storniert worden sei. Das entspreche einem Anstieg von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau (14 Milliarden Euro im Jahr 2011) und ist 11 Prozent mehr als in 2010.
„Das Storno-Volumen erreicht einen bislang nie gekannten Höchststand", sagt Matthias Wühle von Policen Direkt. Das Ergebnis stehe im Gegensatz zu dem Bericht in der GDV-Broschüre "Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2013", in der ein Rückgang der Storno-Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,48 Prozent gemeldet worden sei. Kurz erklärt liege es daran, dass die vom GDV Gesamtverband der deutschen Versicherung (www.gdv.de) kommunizierte Storno-Quote sich auf die Anzahl der Verträge beziehe, während das Storno-Volumen den absoluten Wert der vorzeitigen Auszahlungen der Versicherungsgesellschaften wiedergebe.
Der maßgebliche Indikator für Kundentreue
Laut GDV ist aber der maßgebliche Indikator für Kundentreue nicht das Storno-Volumen, sondern die Storno-Quote, die aktuell auf dem tiefsten Stand in diesem Jahrtausend liege. Aus Sicht von Policen Direkt sorgen die sich überschneidenden Meldungen für Verunsicherung bei den Verbrauchern. Ebenfalls sei die monatelang geführte Diskussion um die Neuregelung der LV-Bewertungsreserven in den Medien mit verantwortlich, dass die Verbraucher unentschlossen bleiben.
Nach Angaben des BVZL Bundesverbandes Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen e.V. (www.bvzl.de) schlug sich - trotz Warnungen der Verbraucherverbände, die Lebensversicherung nicht vorzeitig zu kündigen - das gestiegene Storno-Volumen nicht in einem Anstieg des Ankaufs-Volumens auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen nieder, denn dies liege 2012 mit 200 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Damit würden lediglich Lebensversicherungen in Höhe von 1,4 Prozent des Storno-Volumens auf dem Zweitmarkt verkauft, heißt es. „Mit einem Ankaufs-Volumen von 123 Millionen Euro konnte Policen Direkt darin seine Marktführposition - 63 Prozent des Ankaufsvolumens - auch weiterhin behaupten", sagt Matthias Wühle (Foto privat).
Der nach wie vor geringe Anteil an Policen-Verkäufen sei auf einen nach wie vor zu geringen Bekanntheitsgrad des Zweitmarktes in der Bevölkerung zurückzuführen, ergänzt er. Erfreulicherweise hätten sich aber verschiedene Verbraucherschutzverbände, wie etwa die Landesverbraucherzentralen und der Bund der Versicherten (www.bundderversicherten.de), dieses Themas in den letzten Monaten verstärkt angenommen, so dass künftig damit gerechnet werden könne, dass mehr Policen zum Ankauf eingereicht würden.
Bei Verkauf der Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt können laut Mitteilung der Policen Direkt Versicherungsvermittlung Mehrerlöse von circa 3 Prozent - in Einzelfällen sogar bis zu 15 Prozent - über den angebotenen Rückkaufswerten der Erstversicherer erzielt werden. Zusätzlich bleibe ein beitragsfreier Rest-Todesfallschutz erhalten.
Mehrerlöse in Höhe von rund 60 Millionen Euro
Die Policen Direkt GmbH hat eigenen Angaben zufolge seit ihrer Gründung beim LV-Vertragsankauf an die verkaufenden Versicherungsnehmer Mehrerlöse in Höhe von rund 60 Millionen Euro ausbezahlt. (-el / www.bocquel-news.de)
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