6. Juni 2013 - Mehr als 70 Prozent der Deutschen haben Angst vor den Kosten einen Rechtsstreits. Doch nur 40 Prozent der deutschen Haushalte haben eine Rechtsschutz- Versicherung abgeschlossen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft stellte eine Studie vor.
Aus Angst vor den Kosten würde die Mehrheit der Deutschen (71 Prozent) darauf verzichten, einen Anwalt einzuschalten. Dies zeigt eine aktuelle forsa-Studie im Auftrag des GDV Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de), die in Berlin vorgestellt wurde.
„Der Zugang zum Recht darf keine Frage der wirtschaftlichen Stärke des Einzelnen sein", sagte Gerhard Horrion (Foto rechts), Vorsitzender der Kommission Rechtsschutzversicherung im GDV. Horrion erklärte, dass in der Studie untersucht wurde, wie Verbraucher sich im Falle eines Rechtsstreits fühlen und was sie von ihren Vertragspartnern wie Anwälten oder Rechtsschutzversicherern erwarten. Der Jahresbeitrag für eine Rechtsschutzversicherung liegt laut Horrion häufig schon unter dem Stundenhonorar eines Anwaltes. Im Arbeitsalltag ist Gerhard Horrion Vorstandsvorsitzender der Roland Gruppe, zu der auch die Roland Rechtsschutzversicherung (www.roland-rechtsschutz.de) gehört.
Statistikzahlen des Bundesstatistikamtes (www.destatis.de) zu Rechtssuchenden und Rechtsschutzversicherungen sprechen eine deutliche Sprache: Danach sind rund 2,5 Millionen Verfahren werden pro Jahr vor deutschen Zivilgerichten anhängig. Im Jahr 2012 haben Rechtsschutzversicherer hierzulande 2,3 Milliarden Euro für Rechtsstreitigkeiten geleistet und 3,8 Millionen Schadenfälle bearbeitet; das sind gut 15.000 Schadenfälle pro Arbeitstag - ein Drittel davon im Arbeitsrechtsschutz. Circa 40 Prozent der deutschen Haushalte haben eine Rechtsschutzversicherung.
Im Gespräch mit Journalisten sagte Vorsitzende der GDV Kommission Rechtsschutzversicherung, dass für über 70 Prozent der Studien-Teilnehmer die finanzielle Absicherung bei einem Rechtsstreit durch eine Rechtsschutzversicherung besonders wichtig sei. Sie gaben an, dass sie aufgrund finanzieller Zwänge nicht auf ihr Recht verzichten wollen.
Orientierung bei rechtlichen Auseinandersetzungen
Rund 60 Prozent der Deutschen hatten schon einmal eine rechtliche Auseinandersetzung. Jeder Zweite fühlt sich von einer solchen Situation überfordert und weiß zunächst nicht, was er eigentlich tun soll. Bei der Lösung ihres rechtlichen Problems erwarten die Menschen Unterstützung und Orientierung von Freunden und Bekannten, von Anwälten und gerade auch von einer Rechtschutzversicherung. „Rechtsschutzversicherer tragen den Wünschen der Kunden Rechnung. Sie übernehmen immer stärker auch die Lotsenfunktion bei rechtlichen Angelegenheiten", so Horrion.
Hilfe bei der Anwaltssuche
Die Studien-Ergebnisse brachten zu Tage, dass mit 74 Prozent die die Mehrheit der Befragten bei der Suche nach einem Anwalt sich nach wie vor auf den Rat von Freunden und Bekannten verlässt. Das Internet als Informationsquelle spiele bei der Anwaltssuche eine untergeordnete Rolle (28 Prozent). Den Angaben zufolge holen sich 40 Prozent Hilfe bei einer Rechtsschutzversicherung. 80 Prozent der Befragten, die von ihrer Rechtsschutzversicherung bereits einmal einen Anwalt empfohlen bekommen haben, würden dieses Angebot erneut wahrnehmen.
„Der Rechtssuchende steht vor dem Problem, unter rund 160.000 zugelassenen Anwälten den für sein spezifisches Anliegen qualifiziertesten Anwalt zu finden. Die Verbraucher vertrauen deshalb immer mehr auf die Erfahrungen der Rechtsschutzversicherer bei der Anwaltssuche", sagte Horrion.
Erwartungen an Anwälte
Nach den persönlichen Erfahrungen mit einem Anwalt gefragt, zeigt sich, dass die Zufriedenheit mit Anwälten hoch ist (79 Prozent). Allerdings kritisierten über 30 Prozent der Befragten, dass Anwälte nicht vollständig über alle zur Verfügung stehen Möglichkeiten informieren würden, sondern vor allem vor Gericht gingen.
Ein weiterer Vorwurf: Anwälte würden vor allem Geld verdienen wollen und das Wohl der Mandanten eher hinten anstellen. Eine hohe Erfolgs-Quote eines Anwaltes bei Streitfällen war den Befragten allerdings nicht so wichtig (26 Prozent). Entscheidender hingegen sind den Angaben zufolge die Fachkompetenz und eine realistische Aufklärung über Risiken und Kosten, die auf den Mandanten zukommen können.
„Wir unterstützen unsere Kunden, indem wir ihnen Anwälte empfehlen deren Fachqualifikation und Arbeitsweise wir kennen, sodass der Kunde eine gute Entscheidungsbasis erhält", betonte Horrion.
Rechtsschutz-Versicherer sollten Lösungsmöglichkeiten aufzeigen
Von einer Rechtsschutzversicherung würden die Verbraucher heute weit mehr als das Übernehmen der Kosten des Rechtsstreits erwarten. „Neben der Empfehlung von qualifizierten Anwälten in der Nähe bieten Rechtsschutzversicherer weitere Serviceleistungen an. So erhalten die Kunden sofort eine Einschätzung ihres rechtlichen Problems und sie bekommen auch alternative Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie etwa Mediation", ergänzte Horrion. Für rund 90 Prozent der Befragten waren diese Leistungen der Rechtsschutzversicherung am wichtigsten. (eb / www.bocquel-news.de)
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