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Menschliches Versagen teurer als Flutschäden

8. August 2013 - Die Münchener Rück leidet unter Großschäden, dem Niedrigzinsumfeld und der Neugeschäftsflaute ihrer Erstversicherer. Das trübt das Ergebnis für die ersten beiden Quartale dieses Jahres ein. Zum Jahresultimo soll das Gewinnziel aber gehalten werden.

Die neuerliche „Jahrhundertflut" allein hätte der Münchener Rück (www.munichre.de) die Bilanz der ersten beiden Quartale nicht verwässert. Das Unternehmen wird dafür rund 230 Millionen Euro aufwenden müssen. Deutlich mehr wird es bei von Menschen verursachten Großschäden. Dazu gehören die Bergung des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia", die bisher schon umgerechnet 800 Millionen Euro gekostet hat und bei der die Munich Re schon mit 100 Millionen dabei ist. Hinzu kommen rund 273 Millionen für weitere Großschäden, zusammen 373 Millionen und damit teurer als die Flutschäden.  

Nikolaus von Bomhard Vorstandsvorsitzender Nikolaus von Bomhard (Foto): „Ganz anders als das ersten Quartal 2013 wurde das Ergebnis des zweiten Quartals deutlich durch Großschäden belastet. Die Rahmenbedingungen blieben aufgrund des Niedrigzinsumfelds weiter schwierig." Das Halbjahresergebnis in Höhe von 1,5 Milliarden Euro sei vor diesem Hintergrund „sehr zufriedenstellend." Mit Blick auf das von Munich Re für 2013 angestrebte Ergebnis betonte von Bomhard: „Mit diesem Halbjahresgewinn sind wir auf gutem Weg, unsere Zielmarke von annähernd drei Milliarden Euro zu erreichen." Das sehr unterschiedliche Schadensaufkommen in den beiden ersten Quartalen zeige erneut, so der Vorstandsvorsitzende, „wie vorsichtig man mit der Ableitung langfristiger Ergebnisschätzungen auf der Basis der Zahlen nur eines Quartals sein muss."

Torsten Oletzky Wachstumsschwache Erstversicherer
Das operative Ergebnis der Erstversicherung lag in den ersten sechs Monaten bei 410 Millionen Euro nach noch 550 Millionen im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Die Ergo-Gruppe (www.ergo.de) erzielte ebenfalls einen Gewinn knapp unter dem Vorjahresniveau. Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Erstversicherungssegmente hinweg wiesen in den ersten sechs Monaten einen Rückgang von 2,5 Prozent aus

Das ist vor allem dem schwachen Lebensversicherungsgeschäft geschuldet. Die Ergo knüpft daher hohe Erwartungen an den Absatz ihrer neuen Generation von Lebensversicherungen mit gekürzten Garantien. Torsten Oletzky (Foto), Vorstandsvorsitzender von Ergo, kommentierte: „Die neue ‚ERGO Rente Garantie‘ bietet unseren Kunden eine innovative Kombination aus Sicherheit, Ertragschancen und Flexibilität. Mit der Garantie der Bruttobeiträge zum Beginn der Rentenphase, einem garantierten Rentenfaktor und dem klassischen Garantiezins in der Rentenphase verfügt das Produkt über wesentliche Garantiekomponenten."

Oletzky warb erneut für das neue Produkt: „Die Beitragsgarantie zum Beginn der Rentenphase erzielen wir durch ein innovatives Anlagekonzept und sichern sie durch einen Rückversicherungsvertrag ab. Zusätzliche Sicherheit für die Kunden bieten wir, indem wir ihnen im Fall vorzeitiger Kündigung in der Ansparphase auch den Wert der Absicherung auszahlen. In punkto Kostenausweis und Hochrechnungsverfahren setzt das neue Produkt Maßstäbe in Sachen Transparenz." Nach einem Monat Vertrieb sei die Ergo mit den ersten Verkaufszahlen zufrieden, teilte Oletzky mit. Nach Vorstellungen der Ergo soll diese Art Policen bis zum Jahr 2016 einen Neugeschäftsanteil von 70 bis 80 Prozent erreichen und damit die Ergo in der Lebensversicherung deutlich von teuren Garantie- und Eigenkapitalkosten entlasten.  Fachleute, wie Jochen Ruß vom Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften, glauben nicht, dass sich Lebensversicherungen mit eingeschränkten Garantien marktweit durchsetzen werden. (hp/ www.bocquel-news.de)

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