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Konzernüberschuss 2012 um 351 Prozent gesteigert

14. März 2013 - Die Munich Re, größter Rückversicherer weltweit, erzielte 2012 einen Konzernüberschuss von 3,2 Milliarden Euro - gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um 351 Prozent. Lediglich die Ergebnisse der Erstversicherungsgruppe Ergo dämpften den Erfolg.

MUNICHREDie Munich Re (www.munichre.com) sieht das Geschäftsjahr 2013 optimistisch. Man strebe einen Gewinn von annähernd 3 Milliarden Euro an, was in dieser Höhe nach dem erfreulichen Ergebnis des Jahres 2012 auch für das laufende Jahr realisierbar sei, sagte Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard bei der Bilanz-Pressekonferenz in München. Für das Geschäftsjahr 2012 werde die Munich Re - wie bereits angekündigt und vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung - im April 2013 an die Aktionäre eine deutlich erhöhte Dividende von 7,00 (2012: 6,25) Euro je Aktie zahlen. „Mit einem Gewinn von 3,2 Milliarden Euro haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Ausschlaggebend dafür war, dass wir auf dem soliden Fundament unseres bewährten Risikomanagements und einer disziplinierten Zeichnungspolitik profitable Geschäfts-Chancen erkannt und genutzt haben."

Solvabilitäts-Quote würde Solvency-II-Anforderungen gerecht
In der Zusammenfassung der Zahlen des Geschäftsjahres 2012 der Munich Re teilte von Bomhard mit, dass die Gruppe 2012 ein operatives Ergebnis von 5,4 (1,2) Milliarden Euro erzielt habe. Das Eigenkapital stieg seinen Angaben zufolge auf 27,4 (31.12.2011: 23,3) Milliarden Euro. Neben dem Konzernergebnis von 3,2 Milliarden Euro sei für den Zuwachs beim Eigenkapital im Wesentlichen ein weiter gestiegener Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten verantwortlich gewesen. Die gebuchten Bruttobeiträge beim weltweit größten Rückversicherer stiegen demnach mit fast 5,1 Prozent deutlich auf 52,0 (2011: 49,5) Milliarden Euro. Die Solvabilitäts-Quote gemessen an den zurzeit absehbaren Solvency-II-Anforderungen, auf Basis des internen Modells der Munich Re gerechnet, liegt den Angaben zufolge bei 225 Prozent.

Erstversicherung: Ergebnis steigt auf 247 Millionen Euro
2012 sei das operative Ergebnis im Segment Erstversicherung, der Ergo Versicherungsgruppe (www.ergo.de), „deutlich auf 895 (2011: 580) Millionen Euro gestiegen. Das Konzernergebnis betrug demnach 247 (2011: 155) Millionen Euro. Ein Plus, dass aber deutlich unter dem angestrebten Jahresziel von rund 400 Millionen Euro geblieben sei. Fortschritte habe die Ergo insbesondere im internationalen Geschäft erzielt. Für einmalige Restrukturierungsaufwendungen zur Neuordnung der deutschen Vertriebseinheiten hat Ergo im 4. Quartal 2012 Rückstellungen gebildet. Sie belaufen sich über alle Segmente auf 258 Millionen Euro und belasteten das Konzernergebnis in der Erstversicherung mit insgesamt 128 Millionen Euro.

 Torsten Oletzky Die Ergo Versicherungsgruppe, in der Munich Re ihr Erstversicherungsgeschäft bündelt, erzielte einen Gewinn von 289 (2011: 349) Millionen Euro. Ohne die Belastung aus den Restrukturierungsaufwendungen hätte die Ergo ihr angestrebtes Jahresziel von rund 400 Millionen Euro übertroffen, sagte Ergo-Chef Torsten Oletzky (Foto), der ebenfalls an der Pressekonferenz der Konzern-Mutter Munich Re teilnahm. Die gebuchten Beiträge der Versicherer in der Ergo Gruppe sind seinen Angaben zufolge insgesamt um 2,1 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro zurückgegangen. Das habe vor allem an den um 23 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro rückläufigen Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung gelegen. Außerdem belasten die im vierten Quartal 2012 beschlossenen Rückstellungen für Vertriebsumbau das Ergo-Ergebnis

Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten hinweg gingen 2012 um 3,4 Prozent zurück und beliefen sich auf 18,6 (Vorjahr 19,2) Milliarden Euro. In den Segmenten Gesundheit und Schaden/Unfall lagen sie laut Oletzky mit 5,7 (Vj: 5,7) Milliarden Euro beziehungsweise 5,6 (Vj: 5,6) Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau.

„Die Niedrigzinsphase ist in unserem Geschäft angekommen. So haben wir in der Lebensversicherung die Überschussbeteiligung für unsere Kunden im Interesse der Nachhaltigkeit unserer Leistungsversprechen zurückgenommen. Das sehr niedrige Zinsniveau wirkte sich spürbar auf das Einmalbeitragsgeschäft aus: In Deutschland und im Ausland ging es deutlich zurück", sagte Oletzky.

Nikolaus von Bomhard Das Rückversicherungsgeschäft lieferte 2012 laut Nikolaus von Bomhard (Foto) „sehr gute Ergebnisse". Das operative Ergebnis habe 2012 rund 4,315 Milliarden Euro - im Vorjahr 379 Millionen Euro betragen. Der Anteil des Geschäftsfelds Rückversicherung am Konzernergebnis belief sich demnach auf 3,056 Milliarden Euro (Vorjahr 503 Millionen Euro). „Die Großschäden lagen dabei leicht unter dem erwarteten Niveau", sagte der Munich-Re-Chef.

Mit 28,2 (Vj. 26,0) Milliarden Euro habe die Munich Re 2012 in der Rückversicherung deutlich höhere Beitragseinnahmen (+8,2 Prozent) als im Vorjahr verzeichnet. Mit einem Bruttobeitragsvolumen von 11,1 (9,5) Milliarden Euro sei der Umsatz in der Lebensrückversicherung im Vergleich zum Vorjahr um 17,4 Prozent gestiegen, um Wechselkurseinflüsse bereinigt um 9,6 Prozent. „Dies lag unter anderem an einer anhaltend dynamischen Entwicklung der expandierenden Erstversicherungsmärkte in Asien", sagte von Bomhard.

In der Schaden- und Unfallrückversicherung stiegen im Konzern die Beitragseinnahmen um 3,0 Prozent auf 17,1 (Vj. 16,6) Milliarden Euro. „Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen um 3,2 Prozent gesunken", wurde vorgerechnet.

Beitragseinbußen hätten sich aus dem Wegfall von großvolumigen Verträgen in China ergeben. Hingegen habe sich das organische Wachstum im Autoversicherungsgeschäft im Rahmen der Zusammenarbeit mit einem strategischen Partner sowie der Ausbau der landwirtschaftlichen Rückversicherung positiv auf das Beitragsvolumen ausgewirkt.

Für die Schaden- und Unfallrückversicherung wurde die Schaden-Kosten-Quote (combined ratio) über das gesamte Jahr mit 91,0 (Vj: 113,8) Prozent der verdienten Nettobeiträge angegeben.

Weniger Naturkatastrophen im Gesamtjahr 2012
Die Schäden aus Naturkatastrophen machten im Gesamtjahr rund 1,3 (4,5) Milliarden Euro aus, die von Menschen verursachten Großschäden 0,5 Milliarden Euro. Das größte Schadenereignis des Jahres war der Sturm Sandy mit einer Belastung für die Munich Re von etwa 800 Millionen Euro vor Steuern. Bei den von Menschen verursachten Großschäden seien das Unglück des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia" mit rund 80 Millionen Euro Schadenbelastung sowie eine Explosion in einem deutschen Industriepark im März 2012 mit rund 70 Millionen Euro die bedeutendsten Ereignisse gewesen..

Der Bereich der Munich Health im Konzern habe sich ein Fehlbetrag von 92 Millionen Euro durch Verluste im US-Erstversicherungsgeschäft ergeben, hieß es außerdem. Dabei sei das operative Ergebnis der Munich Health den Angaben zufolge auf 108 (Vj: 159) Millionen Euro gesunken. Das Ergebnis von Munich Health war mit minus 92 (Vorjahr plus 36) Millionen Euro negativ. Ausschlaggebend für den Jahresfehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr seien vor allem Verluste im US-amerikanischen Geschäft bei der Windsor Health Group (WHG) in Höhe von 86 Millionen Euro gewesen.

Jörg Schneider Jörg Schneider (Foto), Finanzvorstand der Munich Re, zeigte sich mit dem Kapitalanlageergebnis zufrieden: „Unser breit diversifiziertes Portfolio und die vergleichsweise langen Laufzeiten unserer festverzinslichen Wertpapiere helfen uns, den Effekt niedriger Zinsen auf den laufenden Zinsertrag abzumildern." Auch 2013 werde die Munich Re, eine angemessene Rentabilität vorausgesetzt, die Investments in erneuerbare Energien sowie neue Technologien weiter ausbauen. 2012 sei das Portfolio der Gruppe bereits auf rund 1 Milliarden Euro erhöht worden, mittelfristig seien 2,5 Milliarden Euro geplant. Finanzvorstand Schneider dazu: „Wir setzen auch weiterhin stark auf eine regionale und sektorale Diversifikation unserer Investitionen, um die wesentlichen Risiken des Portfolios aus technischen und politischen Entwicklungen breit zu streuen. Einen zusätzlichen Schwerpunkt legen wir dabei in den nächsten Jahren auf Infrastruktur-Projekte." Bis zum Jahresende 2012 hatte Munich Re hier bereits rund 500 Millionen Euro investiert, geplant sind mittelfristig Investments in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.

Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds bereits heute spürbar
Zum Umgang mit Bewertungsreserven, die aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsniveaus besonders bei festverzinslichen Wertpapieren bestehen, sagte Vorstandsvorsitzender von Bomhard: „Um unsere stark gestiegenen Bewertungsreserven zugunsten unserer Kunden - gerade auch in der Lebensversicherung - für die Zukunft zu erhalten, haben wir uns bei den zurzeit mit Abgangsgewinnen einhergehenden Umschichtungen bewusst zurückgehalten. Damit tragen wir den Interessen aller unserer Versicherten Rechnung." Bei den laufenden Erträgen und der Wiederanlage-Rendite spüre man bereits heute die Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds deutlich.

Kombination aus klassischer und fondsgebundener Lebensversicherung
Der Erstversicherer im Konzern, die Ergo, will - ähnlich wie Marktführer Allianz - in der Lebensversicherung Mitte des Jahres mit einem neuen Produkt-Konzept in den Markt gehen. Torsten Oletzky erklärte dazu, dass bei den geplanten Policen die Zinsgarantie nicht mehr für die gesamte Laufzeit des Vertrages gelten werde. Oletzky sprach in diesem Zusammenhang von einem Paradigmenwechsel in der deutschen Assekuranz. „Es soll eine Kombination aus klassischer und fondsgebundener Lebensversicherung sein, die eine Garantie für die Bruttobeiträge beinhaltet", so Oletzky. (db / www.bocquel-news.de)

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