19. Mai 2014 - Widersprüchlicher kann das Fazit zur Messe "Pools & Finance" vergangene Woche in Frankfurt nicht sein: Rekord mit 3.200 Besuchern und Teilnehmern und der angekündigte Rückzug des Maklerpools blau direkt, einer der neun Veranstalter, sorgten für Aufsehen.
"Dies ist unsere letzte Messe", sagte Oliver Pradetto (Foto: E. Bocquel), einer der beiden Geschäftsführer des Maklerpools blau direkt (www.blau-direkt.de), bei der Pressekonferenz zum Auftakt der "Pools & Finance" (www.poolsandfinance.de). Zum dritten Mal war die Messe als Forum für unabhängige Finanzdienstleistung vergangene Woche in Frankfurt/Main ausgerichtet worden. Die neun Veranstalter, neben der blau direkt GmbH waren das die Maklerpools BCA (www.bca.de), Degenia Versicherungsdienst (www.degenia.de), Fondskonzept (fondskonzept.ag), JDC Jung, DMS & Cie. (www.jungdms.de), maxpool (www.maxpool.de) und Netfonds (www.netfonds.de) sowie die Verbände AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. (www.afw-verband.de) und VuV Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (www.vuv.de), waren zufrieden. Die "Pools & Finance" verzeichnete im dritten Jahr ihres Bestehens 3.100 Besucher sowie 150 Aussteller. In 55 Workshops wurden Branchen-, Produkt- und Image-Probleme behandelt.
Da verwunderte die Aussage von Mitveranstalter Oliver Pradetto doch sehr. Er hatte, so teilte er Journalisten und Messeverantwortlichen mit, die Entscheidung zum Rückzug erst kurzfristig getroffen, weil er nach drei Jahren Beteiligung an der Messe Veränderungen suche und auch das Messeformat hinterfragen müsse.
Pradetto sparte nicht mit Lob, was die bisherige Zusammenarbeit mit den anderen beteiligten acht Maklerpools betreffe. Doch sehe er schwerwiegende Veränderungen auf Makler und Maklerpools zukommen, für die es nun gelte, alle Kräfte effizient zu bündeln. Insbesondere denke er dabei an die anstehende Deckelung der Provision sowie die Verlängerung der Haftungsdauer in der Lebensversicherung. Zwischen Politik, Verbraucherschutz und Versicherern sei es seiner Meinung nach bereits beschlossene Sache. Damit sei aber auch ein Rückgang der Zahl aktiver Versicherungsmakler um 20 bis 30 Prozent quasi programmiert. Der Maklerpool blau direkt müsse sich ab sofort darauf konzentrieren, "jeden unserer Partner durch diese schwierige Phase zu bringen".
In einigen Medien, die bereits Interviews mit Oliver Pradetto wegen des Ausstiegs aus der "Pools & Finance" veröffentlichten, wird der blau-direkt-Geschäftsführer so zitiert: "Zwei bis drei Veranstalter wollen investieren, um einen echten Mehrnutzen für Makler und Aussteller zu erzeugen, der Rest zielt darauf ab, wie er sich ein Maximum an Einnahmen sichern kann. Solcherlei Kooperationen können auf Dauer nicht funktionieren."
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So teilten nicht alle anderen Messeveranstalter die Prognose des Vermittlerschwunds. "Es werde kein „Makler-Sterben" geben, selbst wenn der „LV-Deckel" wirklich kommen sollte, war sich AfW-Vorstand Norman Wirth (Foto Mitte: AfW) sicher. Andere Maklerpool-Vorstände stimmten wiederum Pradettos Prognose zu, wobei Fondskonzept-Vorstand Hans-Jürgen Bretzke (Foto rechts: Fondskonzept) deutlich machte, dass er sogar mit einem noch stärkeren Rückgang der Vermittlerzahlen rechne. Ungeachtet der negativen Aussichten soll die Zusammenarbeit im Rahmen der Messe weitergehen, bekräftigten die noch verbleibenden acht Veranstalter schließlich. (-el / www.bocquel-news.de)
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