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bKV-Modell ohne Wartezeit und Gesundheitsprüfung

27. Juni 2013 - Die Versicherungswirtschaft fordert steuerliche Anreize zur Förderung der betrieblichen Krankenversicherung. Während des heute und morgen veranstalteten Personal-Managementkongress in Berlin wurden von drei Anbietern und einem Makler bKV-Modelle präsentiert.

Beim bKV-Forum heute in Berlin wird Tacheles geredet: Die Politik und auch die Unternehmens-Chefs sollen zur Förderung der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) stärker gefordert werden. Die steuerlichen Anreize, die hierzulande bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) längst Fakt sind, sollten auch für die Krankenversicherungen möglich gemacht werden.

Christian Molt „Die bKV kann einen wesentlichen Beitrag zur betrieblichen Versorgung leisten. Dazu brauchen wir stärkere steuerliche Anreize", erklärte Christian Molt (Foto), heute auf dem bKV-Forum im Rahmen des Personalmanagementkongresses in Berlin. Der Vorstand der Allianz Privaten Krankenversicherung betonte, dass der Gesetzgeber bei der gesetzlichen Rentenversicherung aufgrund der veränderten Bevölkerungsstruktur richtungsweisende steuerliche Förderungen beschlossen hat; beispielsweise die steuerfreie Anspar-Phase der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Dieses Modell gäbe vielen Arbeitnehmern eine zusätzliche Sicherheit für das Alter. „Bei der bKV muss die Politik über vergleichbare Lösungen nachdenken. Eine Kombination von betrieblicher Altersversorgung und bKV ermöglicht eine Rund-um-Absicherung der Arbeitnehmer und verstärkt die Bindung ans Unternehmen", betonte Molt.

Beim bKV-Forum handelt es sich um eine Initiative des Versicherungsmaklers Aon (www.aon.de) sowie der Versicherer Allianz (www.allianz.de), Axa (www.axa.de) und DKV (www.dkv.com). Die Aon Holding Deutschland sowie die drei Versicherer haben Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft zur Podiumsdiskussion eingeladen. Unter dem Motto „Mitarbeiter gewinnen - Mitarbeiter binden: Benefits für den ‚gesunden' Unternehmenserfolg" diskutierten die Teilnehmer über Wege und Maßnahmen zur Gesundheitserhaltung und Gesundheitsvorsorge im Beruf. Das bKV-Forums wird während des Personalmanagement-Kongresses heute und morgen (28. Juni) in der Bundeshauptstadt veranstaltet. An den beiden Kongresstagen werden rund 1.500 Personaler und Unternehmer erwartet.

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren auf dem Panel des Magazins Capital (www.capital.de) über Wege und Maßnahmen zur Gesundheitserhaltung und Gesundheitsvorsorge im Beruf. Was kann die betriebliche Krankenversicherung (bKV) leisten, damit Unternehmen für Fachkräfte und Mitarbeiter interessanter werden? Welche Arbeitsbedingungen und welche Vorsorgeangebote sollte ein modernes, soziales und konkurrenzfähiges Unternehmen heute im "war for talents" bieten?

Was kann die betriebliche Krankenversicherung (bKV) leisten, damit Unternehmen für Fachkräfte und Mitarbeiter interessanter werden? Welche gesetzlichen Rahmenbedingen müssen geschaffen werden, um die bKV als Vorsorgeinstrument für Mitarbeiter zu stärken?

Prof. Dr. Fred Wagner Prof. Dr. Fred Wagner (Foto), Institut für Versicherungslehre der Universität Leipzig und Vorstand - Institut für Versicherungswissenschaften e.V. an der www.ifvw.de), hob die Bedeutung der bKV hervor. Die bKV könne künftig zur Stabilisierung des Gesundheitsniveaus in Deutschland dienen. „Das bisherige Leistungsniveau wird in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf Dauer - bei den gegebenen demographischen Entwicklungen - nicht mehr finanzierbar sein. Betriebliche Krankenversicherungen sind dazu geeignet, das Gesundheitsniveau in Deutschland auf breiter Front zu stabilisieren, wenn sie die wünschenswerte Marktdurchdringung erreichen", betonte der Versicherungswissenschaftler.

Heinrich Krampe Als einer der ersten Arbeitgeber hat die Hardy Schmitz GmbH (www.hardy-schmitz.de), ein mittelständischer Großhandel für Elektrotechnik und Systemdienstleistungen mit Hauptsitz in Rheine, die bKV für die Belegschaft eingeführt. Heinrich Krampe (Foto rechts), Leiter Kfm.-Verwaltung und Logistik sowie Mitglied der Geschäftsführung, erläuterte dazu während der Podiumsdiskussion: „Gesundheitserhaltung und Gesundheitsvorsorge, die früher eher im Privatbereich angesiedelt waren, haben in den vergangenen Jahren auch im Berufsleben stark an Bedeutung gewonnen. Als Unternehmen, das die Wertschätzung der Mitarbeiter in den Mittelpunkt der Unternehmenskultur stellt, sorgen wir uns selbstverständlich um die Gesundheit unserer Mitarbeiter. Aus dieser sozialen Verantwortung, aber auch im Interesse unseres Unternehmens, bieten wir unseren Mitarbeitern eine private Krankenzusatzversicherung an. Die Reaktion unserer Mitarbeiter war und ist äußerst positiv."

Umdenken in der Personalstrategie
Fehlende Fachkräfte, Erhöhung des Durchschnittsalters der Belegschaft und Steigerung der Personalkosten, das alles sind heutzutage Kriterien, die im Unternehmen auf der Prioritätenliste mit an oberster Stelle rangieren. Das klang auch immer wieder während des bKV-Forums an. Der demografische Wandel ist in der Wirtschaft angekommen und fordert auf, in den Unternehmen die Personalstrategie zu überdenken.

Die bisher bekannten Arbeitgeberleistungen wie Vergünstigungen (Tankkarten, Sonderkonditionen), Zusatzleistungen (Dienstwagen und Diensttelefone mit privater Nutzung) oder flexible Arbeitszeit-Ordnungen reichen oftmals nicht mehr aus, um ein Alleinstellungsmerkmal im „War for Talents" zu erzielen. Hier soll nun die bKV als innovatives Finanzinstrument zur Verfügung stehen. Den Angaben zufolge nutzen sie Unternehmen vor allem aus zwei Beweggründen: Zum einen soll die bKV das Image des Unternehmens bei den Beschäftigten verbessern, zum anderen soll sie die Gesundheit der Mitarbeiter fördern.

Arbeitgeberfinanzierte bKV
Die arbeitgeberfinanzierte bKV beinhaltet ein Portfolio aus unterschiedlichen Produkten der Krankenzusatzversicherung. Dieses Angebot umfasst beispielsweise Bausteine aus dem ambulanten- (Heilpraktiker, Sehhilfe), stationären- und Zahnzusatzbereich (Zahnersatz, Zahnbehandlung). Hauptzielgruppe sind gesetzlich versicherte Arbeitnehmer. Einige Anbieter bieten auch Versicherungsschutz für Privatversicherte an.

KV-MANAGEMENTUnterstützung von Aon Versicherungsmakler
Zusatzleistungen des Arbeitgebers werden mittlerweile von vielen Arbeitnehmern wie selbstverständlich als Teil ihres Einkommens gesehen, teilen die bKV-Experten des Aon Versicherungsmakler mit. Die Herausforderung bestehe heute darin, das Angebot zu individualisieren. Denn es würde viele Möglichkeiten geben, die Zuwendungen zu gestalten. Personaler müssten die richtige Auswahl treffen, die Verhandlungen mit den Arbeitnehmern führen und die Zusatzleistungen effektiv administrieren. Den Angaben zufolge unterstützt Aon bei all diesen Dingen mit ebenso einfachen wie wirkungsvollen Ideen und Methoden: Das reicht von Gruppenverträgen - zum Beispiel für die betriebliche Krankenversicherung - über individuelle Versicherungslösungen für Mitarbeiter bis zu exklusiven Deckungskonzepten für Top-Führungskräfte.

Immer gehe es dabei um die Frage, wie Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam die Zukunft von Arbeit und Bezahlung gestalten, um jedem Mitarbeiter die bestmögliche Versorgung zuteil werden zu lassen. Das führe zu einer größeren Identifikation mit dem Arbeitgeber und zu besseren Arbeitsergebnissen, heißt es.

Allianz bKV-Konzept einfach und transparent
Das bKV-Konzept der Allianz sei einfach und transparent, wurde mitgeteilt. Danach stehen neun kombinierbare Tarifbausteine zur Verfügung - vom Vorsorge-Tarif bis zum Zahnersatz zur Auswahl; sie ergänzen die Versorgung gesetzlich krankenversicherter Angestellter sinnvoll. Den Angaben zufolge bieten alle Module umfangreiche, transparente Leistungen zu besten Konditionen. Diese Module können sofort genutzt werden - ohne Gesundheitsprüfung oder Wartezeiten - ab einer Mindestzahl von zehn Personen.

Auch die Verwaltung der bKV sei denkbar einfach, heißt es. Beim Vertragsabschluss reiche eine Mitarbeiterliste mit den relevanten Informationen aus. Anschließend werden die Zu- und Abgänge von Mitarbeitern in der Regel monatlich an die Allianz gemeldet - alles Weitere erledigt der Versicherer. Für den Arbeitnehmer gibt es außerdem eine eigene Firmen-Hotline, über die Fragen rund um den bKV-Versicherungsschutz beantwortet werden. Im Leistungsfall kann der Versicherte so direkt mit der Allianz abrechnen.

Axa Krankenversicherung mit arbeitgeberfinanzierten Tarif
Die Axa unterstützt eigenen Angaben zufolge Unternehmen bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung mit individuellen Lösungen in der betrieblichen Krankenversorgung. Mit dem arbeitgeberfinanzierten Tarif „FlexMed Privat Premium" können Arbeitgeber ihren gesetzlich versicherten Mitarbeitern bei ambulanten und stationären Leistungen den Status eines Privatpatienten sowie einen hochwertigen zahnmedizinischen Versicherungsschutz bieten. Das gewährt ihnen Vorteile wie verkürzte Wartezeiten beim Arzt und Chefarztbehandlung. Die Axa erstattet die Kosten vollständig und übernimmt als einziger Anbieter im deutschen Markt für die Versicherten die gesamte Kostenregulierung mit der gesetzlichen Krankenversicherung. Möchte ein Unternehmen kleinere, auf die Belegschaft zugeschnittene Leistungspakete in sein Anreizsystem integrieren, kann man sie bei der Axa nach Wunsch aus achtzehn FlexMed-Gesundheitsbausteinen auswählen. Insgesamt umfassen sie ambulante und stationäre Leistungen sowie die Kosten für Zahnersatz. Der einzelne Mitarbeiter muss sich keiner Gesundheitsprüfung unterziehen.

DKV Deutsche Krankenversicherung mit passendem Deckungskonzept
Die Deckungskonzepte der DKV können Arbeitgeber bereits ab einer Gruppe von 25 Mitarbeitern abschließen. Den Angaben zufolge werden die Beiträge gruppenindividuell und abhängig von der Branche, dem Durchschnittsalter und der Anzahl der Mitarbeiter kalkuliert. Vorerkrankungen und bereits laufende Behandlungen sollen vollständig eingeschlossen sein; außerdem gibt es keine Gesundheitsprüfung. Wie die DKV mitteilt, stehen im bKV-Rahmen derzeit Deckungskonzepte zu Zahnersatz und stationären Leistungen (beispielsweise Chefarztbehandlung) zur Verfügung, ab 1. Juli auch zu Zahnbehandlung, Sehhilfen und Auslandsreisekrankenversicherung.

Weitere Facetten
Die Teilnehmer des bKV-Forums wollen weitere Facetten dieser betrieblichen Absicherungsmöglichkeit entwickeln. Sie wollen nicht aufhören, den Gesetzgeber für das Projekt betriebliche Krankenversicherung in die Pflicht zu nehmen. (eb / www.bocquel-news.de)

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