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BHW Bausparkasse gibt die Maklerbetreuung auf

8. November 2012 - Die BHW Bausparkasse AG will zum Jahresende die Maklerbetreuung aufgeben und rund 70 Handelsvertretern kündigen. Dahinter stehen vor allem Kostengründe. Das neue Maklerkonzept stößt allerdings auf Widerstand. Die Betroffenen wollen sich wehren.

Postbankzentrale Wie die Zeitschrift portfolio international berichtete, will die BHW Bausparkasse AG (www.bhw.de) zum Jahresende ihre regionale Betreuungsorganisation für Makler und Kooperationspartner auflösen. Hiervon betroffen seien rund 70 Regionaldirektoren, Regionalleiter, Finanzierungsspezialisten sowie Mitarbeiter im Backoffice. Die meisten davon sind Handelsvertreter (nach § 84 HGB) und vermitteln über Makler hauptsächlich Bausparverträge und Baufinanzierungen an die BHW. Das BHW habe die Meldung bestätigt, misst der Aktion aber keine große Bedeutung bei. „Bei der Maßnahme handelt es sich ausschließlich um Veränderungen bei der Maklerbetreuung für Drittvertriebe mit einem Anteil von circa zwei Prozent unseres Gesamtgeschäfts", sagte ein BHW-Sprecher.

Die meisten betroffenen Handelsvertreter besitzen noch sogenannte BHW-Altverträge aus der Zeit vor 2006, als die BHW noch ein selbstständiges Unternehmen war und nicht zum Postbank-Konzern gehörte. Nun versucht die Postbankzentrale (Foto) offenbar, diese Mitarbeiter aus der alten BHW-Struktur in die neue Postbank-Finanzberatungsstruktur zu integrieren. Auch nach 2006 wurden weitere Verträge mit neuen Handelsvertretern abgeschlossen, die genau wie die Inhaber der BHW-Altverträge noch für sie günstige Bonus- und Provisionsregelungen beinhalten. Das scheint der Postbank nun ein Dorn im Auge zu sein. „Durch die Veränderung im Maklervertrieb will die BHW ihre Vertriebsstruktur in diesem speziellen Segment den veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Die Verträge spiegeln nicht mehr die heutigen Marktverhältnisse wider", so der BHW-Sprecher.

Von den Handelsvertretern sei erheblicher Widerstand zu erwarten. Einige wollten gar Anwälte einschalten und sich gegen eine mögliche Kündigung wehren, wie portfolio international erfahren haben will.

BHW unter Druck
Die BHW Bausparkasse steht seit dem Verlust ihrer Selbständigkeit im Jahr 2006 unter erheblichem Einspardruck seitens der Mutter Postbank, der sich seit der Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank noch verschärft hat. Einst war BHW auf dem Weg zur Nummer zwei unter den deutschen Bausparkassen, davon ist kaum noch etwas übrig. Mit einem Neugeschäftsmarktanteil von rund elf Prozent war die Bausparkasse aus Hameln 2011 die Nummer drei hinter der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG und der Bausparkasse Wüstenrot AG. Auf Platz vier folgt die Deutsche Bank Bauspar AG der Konzernmutter, die BHW  über die Vertriebswege Deutsche Bank und Deutscher Herold Konkurrenz macht.

Im ersten Halbjahr 2012 sank das eingelöste BHW-Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Milliarden Euro auf 50 Milliarden Euro, die Stückzahl ging von 190.000 auf 154.000 zurück, der Marktanteil sank auf 10,2 Prozent. Auch das Geschäft mit privaten Baufinanzierungen sank um knapp sieben Prozent, die Baugeldauszahlungen gingen zurück. (hp / www.bocquel-news.de)

 

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