26. Juli 2012 - Es ist soweit: die Olympischen Spiele 2012 werden am 27. Juli 2012 in London eröffnet. Lange im Vorfeld wurde der größte Rückversicherer Munich Re Risikopartner der Olympischen Sommerspiele für Veranstaltungsausfall. Auch andere Assekuranzen sind dabei.
Was wäre wenn? Zum Beginn der Olympischen Sommerspiele 2012 - morgen in London - denkt so mancher Zeitgenosse an die Möglichkeit, was geschehen würde, wenn diese Super-Sportveranstaltung plötzlich nicht stattfinden könnte. Die Munich Re (www.munich-re.com) ist nach den olympischen Spielen in Peking vor vier Jahren auch in London der führende Risikopartner der Olympischen Sommerspiele für Veranstaltungsausfall. „Das Spektrum der Risiken für internationale Sport-Großveranstaltungen ähnelt sich größtenteils", sagt Andrew Duxbury, Underwriting-Manager bei der Munich Re in London. Die Schwerpunkte seien jedoch je nach Austragungsort unterschiedlich gelagert - individuelle Lösungen und professionelles Risikomanagement sind gefragt. Würden beispielsweise die Olympischen Sommerspiele in London wegen eines Terroranschlags oder einer Naturkatastrophe ausfallen, müsste die Assekuranz 5 Milliarden US-Dollar (rund 4 Milliarden Euro) unter anderem für den Ausfall der Fernsehübertragungen zahlen. Davon geht der Rückversicherer Munich Re aus.
10.000 Sportler aus rund 200 Nationen in 302 Wettbewerben
Nach der Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr liegt der Fokus jetzt auf dem größten Sportereignis in der Leichtathletik: Die Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Ab dem 27. Juli kämpfen über 10.000 Sportler aus rund 200 Nationen in 302 Wettbewerben um Bronze, Silber und Gold. Neun Millionen Zuschauer werden an den Wettkampfstätten erwartet, drei bis vier Milliarden werden das Spektakel vor dem Fernseher verfolgen, lautet die Prognose.
An die Veranstaltung der Superlative stellen Gastgeber und Veranstalter hohe Erwartungen - sowohl organisatorisch als auch finanziell. Der Verkauf der Fernsehrechte, Sponsorengelder, Einnahmen aus dem Ticketverkauf und Souvenirs finanzieren das Spektakel zu einem erheblichen Teil. Treten beim Ablauf Probleme auf, die zu Verschiebungen, Ausfällen oder gar zur Absage der Spiele führen, drohen hohe Schadenersatzforderungen, welche die Organisatoren wohl kaum alleine schultern könnten.
Munich Re führender Risikopartner
Wie bei den meisten Sportveranstaltungen mit weltweitem Interesse ist der größte Rückversicherer weltweit, die Munich Re, auch in London einer der führenden Risikopartner. Bis das olympische Feuer wieder erlischt, deckt die Munich Re eigenen Angaben zufolge mit einer individuell ausgearbeiteten Veranstaltungsausfall-Versicherung einen signifikanten Anteil der Schadenersatzforderungen die bei Abbruch, Unterbrechung, Verzögerung oder Verlegung der Spiele entstehen würden.
„Munich Re trägt einen großen Teil dieses Risikos", sagt Underwriting-Manager Andrew Duxbury (Foto). „Bei einem kompletten Ausfall der Spiele übernimmt Munich Re rund 350 Millionen Euro über verschiedene Policen. Um eine Deckung in dieser Höhe garantieren zu können, ist nicht nur Finanzkraft gefragt, sondern auch das nötige Know-how, um das Risiko bestmöglich einschätzen und managen zu können."
Der Munich-Re-Manager Andrew Duxbury berät in London Veranstalter und Organisatoren vor Ort. Ursachen für eine Störung der Spiele gebe es viele. Das Risiko-Spektrum wäre nahezu überall gleich, egal wo der Event stattfindet. Jedoch müssten landespezifische Rahmenbedingungen bei der Entwicklung der Police berücksichtigt werden.
Die wichtigsten Punkte dabei sind:
- Klärung der vertraglichen Haftungsfragen hinsichtlich TV-Rechten,
- Sponsorings und Ticketverkauf,
- Berücksichtigung des politischen Risikos (Krieg, Unruhen und Terror),
- Naturgefahren (Erdbeben, Sturm, Hochwasser),
- Erfahrung des Gastgeberlands in der Durchführung großer Sportevents,
- Sicherheitskonzepte, die vorgesehen sind,
- Beschaffenheit der Infrastruktur sowie die
- Ausgestaltung der Notfallpläne
Die speziellen Herausforderungen bei den Spielen in London sei die allgegenwärtige Terrorgefahr, aber auch ganz praktische Fragen des Nahverkehrs.
Wie Andrew Duxbury betont, gelten die Londoner Behörden als außerordentlich erfahren in der Terrorbekämpfung. Vor und während der Spiele bekommen sie den Angaben zufolge die Unterstützung eines internationalen Sicherheitsnetzwerks, um sämtliche Gefahren zu analysieren, die aus Großbritannien oder einer der 200 teilnehmenden Nationen drohen. Das würde aber nicht bedeuten, dass es keine Überraschungen geben könnte.
Die Unruhen und Plünderungen des letzten Sommers in London haben die Polizei und die Behörden unvorbereitet getroffen, bevor die Lage schließlich unter Kontrolle gebracht werden konnte. Eine Reihe von offiziellen olympischen Test-Veranstaltungen - wie sie ab 27. Juli 2012 in den olympischen Sportstätten in London (Foto) stattfinden sollen, waren vergangenes Jahr zur gleichen Zeit abgehalten wurden. Sie waren davon jedoch nicht betroffen. Die britische Regierung habe sich zu Ausgaben über 1 Milliarde Pfund (entspricht circa 1,27 Milliarden Euro) allein für die Sicherheit der Spiele verpflichtet, heißt es. Dieser Betrag soll 10 Prozent der gesamten Organisationskosten ausmachen.
Nahverkehr in London schon zu normalen Stoßzeiten problematisch
Medienberichten zufolge gerät der Nahverkehr in London schon zu normalen Stoßzeiten oft an seine Grenzen. Die zusätzliche Belastung durch die Besucher der Olympischen Spiele werde sicher zu weiteren Verspätungen führen, heißt es. Viele Unternehmen, darunter auch die Munich Re in London, haben für ihre Büros daher detaillierte Notfallpläne entwickelt, um die Geschäftstätigkeit während der Spiele zu gewährleisten. Damit die Athleten und Offiziellen ungehindert zu den Sportstätten kommen können, haben die Organisatoren „Olympic lanes" eingerichtet. Das sind reservierte Fahrspuren auf den meistbefahrenen Straßen. Bedauerlicherweise werde das den Zuschauern nicht auf ihrem Weg zu den Wettkampfstätten helfen; aber das sei eher ein Reputationsproblem der Londoner Spiele als ein Auslöser für einen möglichen Versicherungsschaden
Die Vorbereitung dauert Jahre
„Die Gespräche mit unseren Kunden und ihren Brokern beginnen schon viele Jahre vor der eigentlichen Veranstaltung. Mit unseren individuellen Lösungen können die Organisatoren den Beteiligten garantieren, dass ihre Investition nicht verloren ist, falls die Spiele tatsächlich nicht stattfinden können. Ohne diese Sicherheit wäre ein finanzielles Engagement für viele Unternehmen zu riskant", sagt Andrew Duxbury. „Wir haben nun über 40 Jahre Erfahrung als Risikopartner bei solchen globalen Veranstaltungen. Nach all den Ortsbesichtigungen, Gesprächen mit Beratern und Veranstaltern auf der ganzen Welt haben wir das nötige Know-how, das man für eine führende Rolle bei den Olympischen Spielen in London benötigt."
Duxbury fügt außerdem hinzu: „Da sämtliche Interessen auf ein gemeinsames Ziel gerichtet sind, erwarten wir nichts anderes als eine mitreißende Party-Atmosphäre und hoffentlich etliche Weltrekorde in den verschiedenen Wettbewerben." (eb-db / www.bocquel-news.de)
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