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Konzepte und Kriterien

Alterungsrückstellungen der PKV nutzen allen

12. September 2013 - Wer die Axt an die private Krankenversicherung (PKV) legt und deren Alterungsrückstellungen kassieren will, schadet nicht nur der PKV, sondern der gesamten Wirtschaft, besagt eine Untersuchung über die Wirkungen der Reservebildung bei der PKV. 

Alterungsrückstellungen Durchgeführt im Auftrag der PKV (www.pkv.de) hat die Untersuchung das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) unter Federführung von Bruno Schönfelder, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Freiberg. Derzeit belaufen sich die Alterungsrückstellungen der PKV und der Privaten Pflegepflichtversicherung auf 180 Milliarden Euro. Seit dem Jahr 2006 kommen jährlich mehr als zehn Milliarden Euro hinzu. Dies entspreche 5,4 Prozent des gesamten Nettoersparnisvolumens Deutschlands.

Die Argumentation zur Bedeutung der PKV-Alterungsrückstellungen ruht im Wesentlichen auf zwei Säulen: Erstens stehe das Kapital für Investitionen der Wirtschaft zur Verfügung. Es ermögliche Investitionen, die zu einer höheren Arbeitsproduktivität führen, was der deutschen Wirtschaft nutze und Arbeitnehmern in Form von Lohnerhöhungen zugute komme. Zweitens entlasten die Alterungsrückstellungen die Sozialsysteme. Während die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die eingezahlten Beiträge unmittelbar zur Finanzierung der Krankheitskosten heranziehe - also gleichsam „verfrühstückt" - spare die PKV systematisch für zukünftig höhere Gesundheitsausgaben. Die Studie ist unter www.wip-pkv.de kostenlos verfügbar.

Beitrag zur Reformdiskussion
Die Argumentation und der wissenschaftliche Beistand ist für die PKV wichtig, sind doch SPD, Grüne und Die Linke erklärte Gegner der privaten Krankenversicherung und wollen sie mit der Bürgerversicherung überflüssig machen. Auch der rückhaltlosen Unterstützung der CDU kann sich die PKV in jüngster Zeit nicht mehr sicher sein. Begehrlichkeiten auf die Alterungsrückstellungen spielen dabei teilweise auch eine Rolle, denn die GKV oder gar eine Bürgerversicherung könnten die Milliarden gut gebrauchen.

Allerdings hat die PKV bisher noch nicht den Beweis erbracht, dass die Alterungsrückstellungen das Problem der im Alter teilweise enorm steigenden Beiträge löst. Allenfalls kann die Rede davon sein, dass die Beiträge dank der Alterungsrückstellungen ein bisschen langsamer steigen. Einige Kritiker monieren zudem, dass viele Versicherte gar nicht oder nur teilweise in den Genuss der von ihnen gebildeten - und nach Lesart der PKV den Versicherten gehörenden - Alterungsrückstellungen kommen werden, weil sie das dafür nötige Lebensalter gar nicht erreichen. (hp / www.bocquel-news.de)

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