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Woran krankt die private Krankenvollversicherung?

24. November 2014 - Ein deutliches Plus in den Alterungsrückstellungen verzeichnete der PKV-Verband 2013. Gleichzeitig musste ein leichter Rückgang in der Vertragsanzahl bei der Krankenvollversicherung hingenommen werden. Dagegen stieg die Zahl der Zusatzversicherungen.

Uwe Laue Mit gut 4,0 Prozent durchschnittlicher Nettoverzinsung haben die privaten Krankenversicherer den Höchstrechnungszins von 3,5 Prozent erneut sicher bedient. Das teilt der PKV Verband der Privaten Krankenversicherung (www.pkv.de) mit. Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase habe die Private Krankenversicherung (PKV) auch im Jahr 2013 ihre Kapitalanlage-Kompetenz deutlich unter Beweis gestellt. „In den letzten zehn Jahren haben sich die kapitalgedeckten Alterungsrückstellungen der Privaten Krankenversicherung mehr als verdoppelt", sagte der Vorsitzende des PKV-Verbandes, Uwe Laue (Foto: PKV), bei der Vorstellung der endgültigen Branchen­Zahlen für 2013. „So sorgt die Private Krankenversicherung jedes Jahr mit Zins und Zinseszins für den absehbaren Leistungsbedarf ihrer Versicherten im Alter vor."

Um Vorsorge für den im Alter steigenden Bedarf an Gesundheitsleistungen zu treffen, bauen Privatversicherte schon in jungen Jahren kapitalgedeckte Alterungsrückstellungen auf, die auf dem Kapitalmarkt angelegt werden. Diese Alterungsrückstellungen stiegen 2013 laut PKV-Bericht um 6,8 Prozent auf 194,0 Milliarden Euro - 166,9 Milliarden Euro in der Krankenversicherung und 27,1 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung.

Hohe Nachfrage nach Vorsorge für den Pflegefall
Im Jahr 2013 hatte die PKV ein gänzlich neues Produkt auf den Markt gebracht: die staatlich geförderte ergänzende Pflegeversicherung (auch Pflege-Bahr genannt). Der Bedarf nach dieser neuen Form der kapitalgedeckten Absicherung für den Pflegefall sei groß, sagte Laue. Bereits 2013 wurden 353.600 geförderte Verträge abgeschlossen. Das sei fast doppelt so viel wie der Neuzugang in der ungeförderten Pflegezusatzversicherung mit 168.600 neuen Verträgen. Die Gesamtzahl an Verträgen stieg den Angaben zufolge dadurch auf über 2,7 Millionen Policen. Das Wachstum in der Pflegezusatzversicherung sei damit noch stärker als in den Jahren zuvor.

Solides Wachstum bei Zusatzversicherungen
Insgesamt sei das Neugeschäft der Privaten Krankenversicherung 2013 deutlich gewachsen, betonte der PKV-Präsident. Demnach stieg die Zahl der Krankheitsvoll- und Zusatzversicherungen auf mehr als 32,4 Millionen Versicherungen. Bei den Zusatzversicherungen wurde dabei einen Zuwachs um 2,0 Prozent auf 23,5 Millionen Verträge verzeichnet. „Das belegt den steten Trend zu mehr privater Vorsorge, um den Leistungsumfang der Gesetzlichen Krankenversicherung aufzustocken", heißt es beim PKV.

Zahlenbericht 2013 der Privaten Krankenversicherung In der Krankheitsvollversicherung haben laut Zahlenbericht 2013 der Privaten Krankenversicherung (Titelbild PKV) zwei Sondereffekte dazu beigetragen, dass das Neugeschäft im Jahr 2013 erneut leicht rückläufig ausfiel: So stieg der Wechsel von Versicherten in die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in diesem Jahr besonders an, weil die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aufgrund der guten Lage am Arbeitsmarkt im Vergleich zu 2012 noch weiter gestiegen war und damit den höchsten Stand seit Jahren erreichte.

Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de) befanden sich Ende 2013 über 350.000 Menschen mehr als im Vorjahr in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Zu ihnen zählen auch viele vormals Selbstständige, die eine Anstellung unter der Versicherungspflichtgrenze annahmen und sich deshalb zwangsläufig gesetzlich versichern mussten.

Zugleich habe wie im Vorjahr auch die Abkehr von so genannten „Billigtarifen" - also der bewusste Verzicht auf ein ganzes Marktsegment - den Neuzugang verglichen mit früheren Jahren gedämpft. Als Ergebnis dieser Sondereffekte ist den Angaben zufolge der Bestand in der Krankheitsvollversicherung 2013 leicht auf 8,89 Millionen Personen gesunken. Das sind 0,7 Prozent oder 66.200 weniger Versicherte als Ende 2012.

Moderates Wachstum bei den Beitragseinnahmen
Die Beitragseinnahmen in der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung erhöhten sich laut Verbandsangaben 2013 um 0,8 Prozent auf insgesamt 35,9 Milliarden Euro. Ursachen für dieses vergleichsweise geringe Wachstum sieht Uwe Laue unter anderem in der moderaten Beitragsentwicklung bei vielen PKV-Unternehmen sowie im leicht rückgängigen Bestand in der Vollversicherung. Bilanziell habe sich ein Sondereffekt ergeben - durch die Einführung des sogenannten Notlagen-Tarifs.

Die Versicherungsleistungen stiegen in der Kranken- und Pflegeversicherung um 4,2 Prozent auf insgesamt 24,3 Milliarden Euro. (-el / www.bocquel-news.de

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