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Konzepte und Kriterien

Streit zwischen PKV und GKV droht zu eskalieren

11. Februar 2013 - Die privaten Krankenversicherer (PKV) arbeiten deutlich effizienter als die gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Diese schwerwiegende Aussage macht Debeka-Chef Laue und rechnet vor, dass die PKV mit einem Zehntel der Kosten der gesetzlichen Kassen auskommt.

DEBEKA HV-Koblenz Die privaten Krankenversicherungen (PKV) in Deutschland arbeiten deutlich kostengünstiger als die gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Erhebung des Marktführers Debeka (www.debeka.de), der als größte private Krankenversicherung in Deutschland auch schon im vergangenen Jahr eine Studie der gesetzlichen Krankenkasse AOK (www.aok.de) öffentlich widerlegte ("Gesetzliche und private Versicherer im Clinch" und "Die PKV ist keine Versicherung der Reichen").

Die neue Studie der Debeka besagt, dass im Jahr 2011 der Durchschnitt der Verwaltungskosten je Versichertem in der GKV pro Jahr bei 134 Euro lag. Die Debeka sei dagegen bei ihren Privatversicherten in Sachen durchschnittlicher Verwaltungskosten auf einen Wert von nur 13,49 Euro je Mitglied gekommen. Das sind rund 10 Prozent der Ausgaben der GKV.

Immer noch deutlich weniger als die Hälfte der GKV
Berücksichtigt man bei dieser Rechnung zusätzlich auch die Abschlusskosten der Debeka, so heißt es in einer Unternehmens-Mitteilung, würde sich ein Wert von insgesamt 57,78 Euro ergeben - immer noch deutlich weniger als die Hälfte der GKV. Die Debeka macht darauf aufmerksam, dass diese Kosten in der PKV jedoch nur einmalig und variieren in Abhängigkeit vom Neuzugang der Unternehmen entstehen. Sie könnten somit den laufenden Verwaltungskosten nicht zugerechnet werden. Im Gegensatz zu den gesetzlichen Kassen muss die PKV aber die Beiträge der Versicherten einziehen, für neue Versicherte werben, Steuern zahlen und privatwirtschaftliche Rücklagen bilden.

Uwe Laue "Interessant an diesen Zahlen ist, dass jüngst der Chef der Techniker Krankenkasse aus Wettbewerbsgründen einmal mehr über die Abschaffung der PKV philosophiert hat. Angesichts einer so schlechten Kostensituation muss man aber darüber nachdenken, ob gerade das gesetzliche System mehr Effizienz benötigt", sagt Uwe Laue (Foto), Vorstandsvorsitzender der Debeka. "Bekannt ist doch, dass gerade dort zu viel Geld verschleudert wird - angesichts einer Unterstützung aus dem Staatshaushalt in Höhe von rund 15 Milliarden Euro ein unhaltbarer Zustand. Da dieser Zuschuss aus den Steuern der Bürger stammt, zahlen die Privatversicherten neben ihren eigenen Beiträgen also doppelt, nämlich auch für das gesetzliche System. Entgegen den gängigen Vorurteilen sind die PKV-Versicherten also sehr solidarisch."

Unverständliche Äußerungen der politischen Parteien
Für Laue noch unverständlicher sind in diesem Zusammenhang die Äußerungen der politischen Parteien SPD und Grüne, die sich im Wahlkampf mit der Abschaffung der PKV beschäftigen wollen. "Es ist erschreckend, mit welch geringem Sachverstand beispielsweise die Grünen agieren", so der Debeka-Chef. "Da erklärt Frau Bender, die PKV habe mit 180 Milliarden Euro zu wenig Rückstellungen für ältere Versicherte, um steigenden Beiträgen im Alter entgegenzuwirken. Abgesehen davon, dass wir die Beitragsentwicklung im Alter längst im Griff haben, weiß Frau Bender offensichtlich nicht, dass gerade die GKV ein Problem mit einer immer älter werdenden Gesellschaft hat."

GKV hat bisher keine altersbezogenen Rückstellungen gebildet
Laue verweist darauf, dass in der GKV bisher überhaupt keine altersbezogenen Rückstellungen gebildet wurden. „Und dann behauptet Frau Bender, die PKV habe keine Erfahrung mit älteren Versicherten. Auch hierüber kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Die Vorläufer der PKV gibt es seit weit über 150 Jahren und damit länger als das gesetzliche System. Ich finde es erschreckend, wie man aus ideologischen und wahltaktischen Gründen ein funktionierendes System kaputt reden will und dann sogar noch die falschen Argumente der Wettbewerber aus der GKV als Beleg für die Richtigkeit der eigenen Aussagen anführt", betont Uwe Laue. In der Diskussion um das deutsche Gesundheitswesen müsse es dringend mehr Objektivität geben. „Ein gesetzliches System, das mit 90 Prozent der Bevölkerung auf Dauer nicht funktioniert, wird es mit 10 Prozent mehr auch nicht schaffen." Anmerkung der Redaktion: 90 Prozent der Bundesbürger sind Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse. Der PKV hingegen gehören die restlichen 10 Prozent an. (eb / www.bocquel-news.de)

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