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Konzepte und Kriterien

Rentenbezugsdauer steigt auf 19 Jahre - Rekord

22. August 2013 - Die Rentenversicherung hat ihr neues Zahlenwerk vorgelegt. Dabei zeigt sich, dass die staatliche Rentenbezugsdauer stetig steigt und 2012 den Rekordwert von 19 Jahren erreicht hat. Fraglich ist, ob das Umlage-System dauerhaft die Rente finanzieren kann?

Rentenversicherung Nach der von der Deutschen Rentenversicherung Bund veröffentlichen Broschüre "Rentenversicherung in Zahlen 2013" bezogen Männer im vergangenen Jahr ihre Rente durchschnittlich 16,7 Jahre lang - und Frauen 21,3 Jahre. Auf der anderen Seite betrug das sogenannte "durchschnittliche Wegfallalter" 78,6 Jahre. Frauen wurden demnach im Durchschnitt 81,3 Jahre alt und Männer 76,0 Jahre.

Eklatant fällt hier der Vergleich mit den entsprechenden Daten aus dem Jahr 1960 (nur alte Bundesländer) aus. Den Angaben zufolge lag damals die Rentenbezugsdauer noch bei durchschnittlich 9,9 Jahren (Männer 9,6 Jahre; Frauen 10,6 Jahre). 1960 wurde demnach im Durchschnitt lediglich ein Wegfallalter von 68,3 Jahre erreicht, wobei Männer (68,6 Jahre) länger lebten als Frauen (67,8 Jahre).

Max Straubinger Union steht zum Weg in die Rente mit 67
Der sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max Straubinger (Foto: CSU) erklärte in Berlin: "Wir stehen zur beschlossenen Anhebung der gesetzlichen Regelaltersgrenze." Allerdings müsse mit der Rente mit 67 auch ein Arbeiten bis 67 möglich gemacht werden. Straubinger erinnerte daran, dass in diesem Jahr das Renteneintrittsalter bei 65 Jahren und zwei Monate liegt.

Eine klare Absage erteilte der CSU-Sozialexperte jüngsten Forderungen nach einer weiteren Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre. "Die von Arbeitgeberseite wiederholt geforderte Rente mit 70 geht an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei." Und Straubinger weiter: "Wir brauchen keine klugen Ratschläge aus dem akademischen Elfenbeinturm." Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hatte vorgeschlagen, das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln (Demografie: Anleitung für lebenswertes "Wenigersein").

Max Straubinger betonte, dass die Rente mit 67 sei vor sechs Jahren aus guten Gründen eingeführt worden sei. Sie greife aber erst in vollem Umfang im Jahr 2029. Dazu stehe die Union. "Wir schlagen uns nicht wie die Sozialdemokraten in die Büsche." Die große Koalition von CDU/CSU und SPD gemeinsam hatte einst die schrittweise Einführung der Rente mit 67 beschlossen.

Seit 1995 beträgt der Zugewinn beim Rentenbezug gut drei Jahre
Auch bei Betrachtung eines kürzeren Zeitraum zeigen sich erheblich längere Rentenbezugszeiten. Nach den Daten stieg die Rentenbezugdauer von 1995 von durchschnittlich 15,8 Jahre bis 2012 um knapp 3,2 Jahre. Bei Frauen betrug der Zuwachs gerundet 3,1 Jahre und bei Männern ebenfalls 3,1 Jahre. In den alten Bundesländern erreichte die durchschnittliche Rentenbezugsdauer insgesamt im vergangenen Jahr 18,9 (Männer 16,9; Frauen 20,8) Jahre und in den neuen sogar 19,6 (Männer 15,7, Frauen 23,0) Jahre.

20,61 Millionen Rentner erhalten 25,18 Millionen Renten
Die Zahl der Rentner per 1. Juli 2012 wird in der Broschüre der Deutschen Rentenversicherung Bund mit 20,61 Millionen angegeben, wobei aber 25,18 Millionen Renten ausgezahlt wurden. An Versichertenrenten waren dies 19,39 Millionen Renten, darunter 17,72 Millionen Alters-Renten und 1,68 Millionen Erwerbsminderungs-Renten. Die anderen 5,79 Millionen Renten entfallen auf Witwen und Waisen. Der Standard-Rentner (45 Versicherungsjahre mit einem Verdienst jeweils in Höhe des Durchschnittentgelts) - auch Eck-Rentner genannt - würde in den alten Bundesländern per 1. Juli 2013 eine Rente von 1.266,30 Euro erhalten. In den neuen Bundsländern liegt der Satz bei 1.158,30 Euro. Wer damit nicht auskommen kann und/oder will, muss zusätzlich privat für sein Einkommen im Alter vorsorgen. (brs / www.bocquel-news.de)

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