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Namen und Nachrichten

Plädoyer für die Rente vom Chef und ihre Sicherung

15. Dezember 2014 - Als stabiler Schutz der betrieblichen Altersversorgung erwies sich der PSVaG Pensions-Sicherungs-Verein - und das seit vierzig Jahren. Grund genug das als Jubiläum zu feiern. Und sogar Bundesarbeitsministerin Andreas Nahles kam zur festlichen Matinée.

Andrea NahlesVierzig Jahre PSVaG Pensions-Sicherungs-Verein auf Gegenseitigkeit (www.psvag.de) - Grund genug, in einer Feierstunde die Errungenschaften seit Bestehen dieser Selbsthilfeeinrichtung der deutschen Wirtschaft zum gesetzlichen Schutz der betrieblichen Altersversorgung bei der Insolvenz des Arbeitgebers zu würdigen. Am Freitag kam die Bundesarbeits- und Sozialministerin, Andrea Nahles (Foto: BMAS), persönlich nach Köln, um die Festrede im Kreis verdienter Persönlichkeiten um die betriebliche Altersvorsorge (bAV) zu halten. Gerade in Zeiten wie diesen mit großem Fachkräftemangel und einer großen Zahl von Insolvenzen sei die bAV ein unverzichtbares Instrument. Heutzutage erwerben circa 60 Prozent - entsprechend also rund 17 Millionen - aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer über ihren Arbeitgeber eine Anwartschaft für eine Betriebsrente. Nahles: „Die betriebliche Altersvorsorge genießt in Deutschland hohes Ansehen."

Sie stehe nicht nur für gute, sondern auch sichere Leistungen, unverzichtbar zur Aufstockung der staatlichen Rente. Durch ihre kollektive Ausgestaltung ist sie in den Augen der Bundesarbeitsministerin „sehr kostengünstig". Die Betriebsrente sei die „Nummer 1" unter den staatlich geförderten Altersvorsorge-Einrichtungen.

Präsidenten des GDV und des AGV unter den Ehrengästen
Der Werterhalt und die Sicherung jeder Rente, die Chefs heutzutage ihren Mitarbeitern gewähren, garantiert der PSVaG Pensions-Sicherungs-Verein. Den 40. Jahrestag seit Gründung galt es am vergangenen Freitag zu feiern. Zahlreiche Gäste, unter ihnen auch Dr. Alexander Erdland, Präsident des GDV Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de) und Vorstandsvorsitzender der W&W AG (www.ww-ag.de), sowie Dr. Josef Beutelmann, Vorsitzender des Vorstands des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland (www.agv-vers.de), der in Branche noch als langjähriger Chef der Barmenia Versicherungsgruppe (www.barmenia.de) bekannt ist.

In einer Jubiläumsschrift zum „Vierzigsten" nahmen unter anderm Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer, BDI-Präsident Ulrich Grillo, DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann, GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland und aba-Vorstandsvorsitzender Heribert Karch zur Fortentwicklung der betrieblichen Altersversorgung Stellung.

Hans H. Melchiors Hermann Peter Wohlleben
Der PSVaG mit Sitz in Köln, den Hans H. Melchiors (Foto links: PSVaG) und Dr. Hermann Peter Wohlleben (Foto rechts: PSVaG) als Vorstände leiten, sei zu einem unentbehrlichen festen Bestandteil der bAV geworden. Die Notwendigkeit der Sicherung der Betriebsrenten für den Fall der Insovenz des Arbeitgebers stelle heute niemand mehr in Frage. Schließlich wurden, daran erinnerte man sich während der festlichen Matinée in Köln, durch das Betriebsrenten-Gesetz (BetrAVG) erst die rechtlichen Grundlagen und das Anrecht auf eine betriebliche Altervorsorge festgezurrt. Im Dezember 1974 wurde das „Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung" (BetrAVG) mit Bestimmung des PSVaG als gesetzlichem Träger der Insolvenzsicherung (§ 14 BetrAVG) im Bundestag verabschiedet. Der Gesetzestext erfuhr im Lauf der Jahre etliche Veränderungen und Zusätze, zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 23. Juni 2014.

1982 Rekordschadenbelastung mit 1,2 Milliarden D-Mark
Es wurde an die ersten großen Fälle von Firmeninsolvenzen erinnert, bei denen der PSVaG finanziell gefordert war: So im Jahr 1976 mit dem ersten Großschaden durch Konkurs der Anker-Werke. Im Jahr 1982 schließlich nahm die bis dahin größte Insolvenz der deutschen Nachkriegsgeschichte ihren Lauf. Die Pleite des damaligen AEG-Konzerns führte zu einem gerichtlichen Vergleich mit einer Rekordbelastung der Solidargemeinschaft des PSVaG in Höhe von 1,2 Milliarden D-Mark, was nach heutiger Berechnung rund 614 Millionen Euro entspricht.

Prof. Dr. Dieter Hundt Das deutsche Insolvenzsicherungs-System genießt in ganz Europa großes Ansehen. Wie Hans H. Melchiors betätigt, stellen das bis heute gesicherte Ansprüche von circa 1,5 Millionen Versorgungsberechtigten aus Insolvenzen und ein Umlagebetrag von insgesamt knapp 20 Milliarden Euro - aufgebracht durch die insolvenzsicherungspflichtigen Arbeitgeber - eindrucksvoll unter Beweis.

Der frühere Arbeitgeberpräsident und heutige Aufsichtsrats-Vorsitzend des PSVaG, Prof. Dr. Dieter Hundt (Foto: AGV), betont, dass der solidarische Grundgedanke, der den PSVaG ausmache, weltweit anerkannt werde. Selbst in Jahren, in denen außerordentlich hohe Schäden von den Unternehmen zu tragen waren, die zur Mitgliedschaft im PSVaG verpflichtet sind, blieben alle bei der Stange. Die bisher bedeutendste Reform ist den Angaben zufolge im Jahr 2006 in Kraft getreten. Mit ihr wurde die Finanzierung des PSVaG auf vollständige Kapitaldeckung umgestellt. Zuvor wurde jeweils ert zum Zeitpunkt des Renteneintritts eines Versorgungsberechtigten aus einem insolventen Unternehmen der nötige Barwert für die Rentenzahlung nachfinanziert.

Prof. Dr. Siegfried Beck Heribert Karch Wilfried Porth
Insolvenzverwalter Prof. Dr. Siegfried Beck (Foto links: Kanzlei Beck), der vormals auch Vorstandsvorsitzender des VID Verbands Insolvenzverwalter Deutschlands (www.vid.de) war, gehörte zum Team, das in einer Podiumsdiskussion dem Festakt die politisch aktuelle Würze gab. Mitdiskutanten war Heribert Karch (Foto Mitte: aba) - in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vorstandes der aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (www.aba-online.de), den meisten aber auch als Chef der MetallRente (www.metallrente.de) bekannt. Der Dritte im Bunde war Wilfried Porth (Foto rechts: Daimler), Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Daimler AG (www.daimler.com). Als Moderator führte Philipp Krohn, Redakteur der Frankfurter Allgemeine Zeitung (www.faz.net) und Vorsitzender des VdVJ Vereins der Versicherungsjournalisten, durch das Gespräch.

Übrigens hat der PSVaG den jährlich festzusetzenden Beitragssatz für das Jahr 2014 gerade erst im November auf 1,30 Promille der Beitragsbemessungs-Grundlage festgesetzt. Wie der Aufsichtsrat in der November-Sitzung zustimmte, wird jetzt noch kein Vorschuss für 2015 erhoben. Mit einer Entscheidung über die eventuelle Erhebung eines Vorschusses werde erst im ersten Halbjahr 2015 befunden.

Abgesicherte Rückstellungen für Betriebsrenten
Die Beitragsbemessungs-Grundlage entspricht den abgesicherten Rückstellungen für Betriebsrenten in den Bilanzen der Mitgliedsunternehmen. Sie ergeben derzeit rund 320 Milliarden Euro. Wegen inzwischen weniger Insolvenzen und so auch weniger größeren Schäden sei der Beitragssatz relativ niedrig. Außerdem sei eine deutlich niedrigere Anzahl an Versorgungsberechtigten abzusichern.

Seit Gründung des PSVaG 20 Milliarden Euro an Beitragszahlungen
Dem Pensions-Sicherungs-Verein gehören etwa 94.000 Unternehmen, die seit der Gründung des PSVaG circa 20 Milliarden Euro für Beitragszahlungen aufgewendet haben. Hieraus haben rund 1,4 Millionen Versorgungsberechtigte Leistungen des PSVaG erhalten, weil ihr früherer Arbeitgeber die Versorgungsleistungen insolvenzbedingt nicht mehr erbringen konnte. Die Jubiläumsschrift wird in den nächsten Tagen unter www.psvag.de veröffentlicht. (eb-db / www.bocquel-news.de

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