7. Oktober 2010 - Die Darag Deutsche Versicherungs- und Rückversicherungs AG zieht nach Hamburg und konzentriert sich auf das Run-off-Geschäft. Das Erstversicherungsgeschäft wird in die neu gegründete Tochtergesellschaft Berliner Versicherung AG ausgegliedert.
Der Spezialversicherer Darag (www.darag.de), der als Pionier bei der Übernahme von Abwicklungsbeständen (Run-off) in Deutschland gilt, gliedert sein aktives Versicherungsgeschäfts in eine separate Gesellschaft, die BVAG Berliner Versicherung AG (www.bvag-versicherung.de), aus. Der vor allem in Makler-Versicherungskreisen bekannte Manager Wilfried Krauth (Foto) wurde als Vorstand berufen. Als Sprecher des BVAG-Vorstands wird der ehemalige WüBa-Vorstand ("Bei der WüBa scheiden zwei "Urgesteine" aus") erneut über die Vertriebsschiene mit Versicherungsmaklern die Ressorts Versicherungsbetrieb, Vertrieb/Marketing, IT/BO, Risikomanagement und Aktuariat verantworten. „Den Vertrieb unserer Produkte über 
Versicherungsmakler und damit den Verzicht auf konkurrierende Vertriebswege betrachtet die BVAG als einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb mit anderen Gesellschaften", betont Krauth. Als weiterer Darag-Vorstand ist Dr. Gerold von Germar (Foto rechts) für die Ressorts Finanzen/Rechnungswesen, Schadenmanagement, Controlling, Rückversicherung, Personal sowie Vorstandsbüro/Recht/Revision zuständig. Von Germar kam nach Tätigkeiten in den Bereichen Infrastruktur- und Finanzplanung in Dresden und Berlin schon 1990 zur Darag.
Die Darag - ehemals Tochtergesellschaft der WüBa ("WüBa verkauft DARAG an die Augur Capital") - hat seit Mai 2009 mehr als 50 potenzielle Run-off-Transaktionen von deutschen und ausländischen Versicherungsgesellschaften angeboten. 16 Übernahmeprojekte wurden einer eingehenden Prüfung unterzogen und zwei Run-off-Übernahmen wurden bis heute erfolgreich abgeschlossen. Bereits aus der Bearbeitung des eigenen Run-off- Bestandes hat die Darag eigenen Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2009 einen Gewinn von 7,3 Millionen Euro erzielt.
Darag konzentriert sich ausschließlich auf ihr Kerngeschäft
Die Darag hatte die Infrastruktur zum Betrieb des klassischen Versicherungsgeschäfts nach der Neuausrichtung im Mai letzten Jahres zunächst beibehalten. Das Neugeschäft wurde aber nur noch in sehr geringem Umfang (Beitragseinnahmen: 1 Million Euro) gezeichnet. Mit der aktuellen Entscheidung, das bisher nur moderat betriebene aktive Versicherungsgeschäft in einer Tochtergesellschaft weiterzuführen, wird sich die Darag ausschließlich auf das Kerngeschäft, die Übernahme und Abwicklung von Run-off, konzentrieren.
„Eine Weiterführung des klassischen Versicherungsgeschäfts ‚auf kleiner Flamme' wäre weder ökonomisch noch organisatorisch sinnvoll. Eine Ausweitung der Aktivitäten unter dem Dach der Darag würde aber einen Interessenkonflikt zu dem Kerngeschäft der Darag, der Übernahmen von Run-off, darstellen. Wir haben uns daher entschlossen, das klassische Versicherungsgeschäft in einer separaten Gesellschaft zu bündeln und einen eigenen Marktauftritt zu ermöglichen", sagt Arndt Gossmann (Foto), seit August Sprecher des Darg-Vorstands der Darag ist. Die im Juli 2010 vollständig übernommene HVAG Hamburger Versicherungs-Aktiengesellschaft in Hamburg sei „die ideale Plattform dafür".
Mit der Gründung der Tochtergesellschaft und der Aufgliederung der Geschäftsbereiche (Run-off und aktives Versicherungsgeschäft) auf zwei Gesellschaften sollen beide Unternehmen den Markt optimal bedienen und dabei sowohl die vorhandenen Ressourcen als auch die strategischen Potenziale beider Gesellschaften effizient nutzen.
Darag zieht nach Hamburg um
Im Zuge der Umstrukturierung wird die Darag ihren Hauptsitz von Berlin in die Versicherungs-Metropole Hamburg verlegen. Hamburg gilt immer noch als drittgrößter Versicherungsstandort Deutschlands. Die Tochtergesellschaft BVAG Berliner Versicherung AG wird weiterhin von Berlin aus konzernunabhängig tätig sein.
Run-off soll ordnungsgemäße Abwicklung im Schadensfall garantieren
Die Darag Deutsche Versicherungs- und Rückversicherungs-AG hat sich eigenen Angaben zufolge als erstes und bisher einziges deutsches Versicherungsunternehmen darauf spezialisiert, inaktives Geschäft, so genannte Run-off, von Erst- und Rückversicherungsunternehmen in die eigene Bilanz zu übernehmen. Ziel sei es, Versicherern eine sichere und schnelle Entlastung von damit verbundenen Risiken zu bieten und Versicherungsnehmern gleichzeitig eine ordnungsgemäße Abwicklung im Schadensfall zu garantieren.
„Dem Run-off-Geschäft wird von unabhängigen Experten auch im Hinblick auf Solvency II ein Marktpotenzial von mehr als 100 Milliarden zugesprochen", sagt Arndt Gossmann. (eb / www.bocquel-news.de)
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