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Frostschäden nahmen 2012 stark zu

21. Januar 2013 - Im vergangenen Jahr blieben die ganz großen Schäden durch wetterbedingte Naturereignisse wie Stürme, Überschwemmungen und Starkregen gegen den langjährigen Trend aus. Dafür haben die Leitungswasserschäden als Folge von Frostperioden stark zugenommen.

2012 war zwar im Hinblick auf größere Sturm- und Elementarschäden ein verhältnismäßig ruhiges Jahr in Deutschland. Auffallend hoch waren im vergangenen Jahr allerdings Schadensaufwendungen für Frostschäden. Diese Bilanz zog die Ergo Versicherung AG (www.ergo.de). 

Christian Diedrich Zurückzuführen waren die Schäden auf die eisigen Temperaturen mit zeitweise dauerhaft unter  minus 20 Grad im Februar 2012. Bei Minusgraden können Heizungsrohre und -körper platzen, da sich das Volumen von Wasser beim Gefrieren um knapp zehn Prozent vergrößert. Die Rohre halten häufig diesem Druck nicht Stand. „Taut das Wasser später wieder an, läuft es aus dem Leck in Mauern und Räume und verursacht teils enorme Sachschäden. Die Wohngebäudeversicherung kommt für Leitungswasserschäden durch Frost auf", so Christian Diedrich (Foto), Vorstandsvorsitzender der Ergo-Versicherung AG.

Vorübergehende Entspannung bei lokalen Unwetterereignissen
Nicht fortgesetzt hat sich 2012 hingegen ein Trend, der nach Prognosen der Klimaforschung weiter zunehmen wird: Lokale Unwetterereignisse und ihre Verschiebung in den Jahreszeiten. „Früher gab es deutliche Nord-Süd-Unterschiede: Sturmereignisse traten im Winter vornehmlich im Norden auf. Hagel dagegen im Süden und Südwesten von Mai bis August. 2011 kam es aber beispielsweise noch Mitte September zu starken Hagelschauern. Gewitterschäden waren früher einmal ein reines Sommerphänomen. Eine Eingrenzung auf Regionen und Zeiten ist zukünftig kaum mehr möglich", erklärt Diedrich.

Zahl der Naturereignisse in Deutschland verdreifacht
In Deutschland hat sich die Zahl der schadenrelevanten wetterbedingten Naturereignisse seit 1970 mehr als verdreifacht. Die Höhe der gesamtwirtschaftlichen wie der versicherten Schäden ist aber noch weit stärker angestiegen. „Ein wesentlicher Grund für die Zunahme der Schadenshöhe ist, dass in vielen gefährdeten Regionen heute mehr Gebäude stehen als früher und die Kellerräume anders genutzt werden. Früher dienten Kellerräume vornehmlich der Vorrats- und Brennstofflagerung. Heute steht neben der modernen Heizungsanlage die wohnliche Nutzung im Vordergrund. Dadurch entstehen durch Starkregen und Überschwemmung viel höhere Schäden", so Diedrich. Aber auch die Schadenshäufigkeit hat sich signifikant verändert.

Schadenfall Wasserrohr Naturereignisse als Vertriebsthema
Nach Angaben vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (www.gdv.de) führen Leitungswasserschäden seit Jahren die Statistik in der Wohngebäude- und Hausratversicherung an. Allein 2011 zahlten die Versicherer ihren Kunden über 2,1 Milliarden Euro für Schäden durch undichte Wasserleitungen. Nicht nur Frostperioden sind für diese Entwicklung verantwortlich, sondern auch das Alter vieler Hauswasseranlagen.

Während Schäden durch geplatzte Wasserleitungen mit der Hausrat- bzw. Wohngebäudeversicherung sehr gut abgedeckt werden, sind Schäden durch Starkregen, Überschwemmungen und andere zunehmende Naturereignisse in vielen Haushalten nicht versichert. In Deutschland sind nur 30 Prozent aller Haushalte vor den finanziellen Folgen von Naturgefahren geschützt, so der GDV. Der Abschluss von Elementarschadenversicherungen bietet für Vermittler deshalb noch viel Potenzial. Bei den Hausrat- und Gebäudeversicherung ist bei Bestandskunden eine regelmäßige Prüfung anzuraten, ob die vereinbarten Versicherungssummen angesichts des zunehmenden Wertes von Hausrat und Gebäudetechnik noch ausreichen. (hp / www.bocquel-news.de)

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