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Konzepte und Kriterien

Deutsche Wirtschaft macht gegen Spionage mobil

20. November 2014 - Gute Nachrichten für Anbieter von Cyber-Risk-Versicherungen: Die Unternehmen verstärken ihre Maßnahmen gegen innere und äußere Angriffe aus dem Internet, so das Fazit einer Studie der Nationalen Initiative für Informations- und Internetsicherheit.

Foto Cyber-Krimi Die deutsche Wirtschaft hat der Wirtschaftsspionage den Kampf angesagt. 81 Prozent der Unternehmen verstärken die Maßnahmen, um sich vor Ausspähung zu schützen. Dies geht aus einer aktuellen Studie der NIFIS Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (www.nifis.de) hervor. Der Prism- und die Nachfolge-Skandale haben 88 Prozent der deutschen Wirtschaft in puncto Datenschutz sensibilisiert. Für 79 Prozent der Unternehmen steht der Schutz vor Hackerangriffen im Fokus ihrer Bemühungen. Gleichzeitig offenbart die NIFIS-Studie, dass eine eindeutige Mehrheit von 74 Prozent der deutschen Unternehmen weiterhin darüber verunsichert ist, welche umfangreichen Zugriffsmöglichkeiten fremde Geheimdienste bei ihren Ausspähaktionen haben.

Nicht nur externe Bedrohungen im Fokus

Wer oder was ist NIFIS?
Bei NIFIS Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. handelt es sich um eine neutrale Selbsthilfeorganisation, die die deutsche Wirtschaft im Kampf gegen die täglich wachsenden Bedrohungen aus dem Netz technisch, organisatorisch und rechtlich unterstützen möchte. Vornehmliches Ziel der Arbeit der unter dem Dach der NIFIS organisierten Gremien ist es, Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sowie den sicheren Transport von Daten in digitalen Netzwerken sicherzustellen. Dazu entwickelt die NIFIS seit ihrer Gründung im Jahr 2005 unterschiedliche Konzepte und setzt diese in pragmatische Lösungen um. Zu den Schwerpunkten der Tätigkeit zählen die aktive Kommunikation und die Bereitstellung von Handlungsempfehlungen und Dienstleistungen.
Die aktuelle Studie zeige ganz deutlich, dass neben externen Bedrohungen auch der Datenklau im eigenen Unternehmen eine große Rolle spielt: Für 80 Prozent der Unternehmen gelte es, sich vor den eigenen Mitarbeitern ausreichend zu schützen. In diesem Zusammenhang spielten auch Verhaltensregeln beim Umgang mit Social Networks (53 Prozent) und die Sicherheit bei Collaboration (59 Prozent) eine große Rolle. Bei letztgenanntem Punkt geht es um die Zusammenarbeit auf allen Ebenen - sowohl bei Mitarbeitern untereinander als auch bei Firmen mit Partnern oder Kunden.

Die deutsche Versicherungswirtschaft reagiert
Zu den Schutzmaßnahmen gehört nicht nur die technische Aufrüstung gegen Angriffe von innen und außen, sondern auch Risikomanagement inklusive Versicherungsschutz. Kaum eine Gewerbeversicherung hat in jüngster Zeit einen solchen Boom erlebt, wie die Versicherung gegen Risiken aus dem Internet. Cyber-Risk-Policen für mittelständische Unternehmen sind inzwischen zu einer eigenen Produktgattung geworden, die die Absicherung des Betriebsunterbrechungs- und Ertragsausfall-Risikos durch Netzangriffe mit Vermögensschaden-Haftpflichtschutz, Rechtsschutz und einer Reihe von Assistanceleistungen kombiniert. Es gibt sie inzwischen unter anderem von der Allianz (www.allianz.de), von AIG (www.aig.de), Axa (www.axa.de), Hiscox (www.hiscox.de), HDI (www.hdi.de) und von der Württembergischen (www.wuerttembergische.de).   

Nach einer europaweiten Studie, die die Beratungsgesellschaften Steria Mummert (www.steria.com) und Pierre Audoin Consultants (www.pac-online.com) durchgeführt haben, verfügen bisher nur wenige Unternehmen (15 Prozent) über eine Versicherung gegen Cyber-Risiken.  Die Gründe für die fehlende Absicherung seien dabei vielfältig. Neben der Unterschätzung der Gefahren auf Seite der Firmenkunden betreffe eine Ursache die Versicherung und ihren Vertrieb selbst. Versicherungsvertriebe und Makler scheuten den aufwendigen und haftungsträchtigen Verkauf. Zu den unternehmerischen Gefahren, die mangels Nachfrage durch den Makler unentdeckt bleiben, zählen vor allem Cyber-Risiken. 

Gesetzgeber erhöht den Druck
Die Untenehmen werden bei Cyber-Risiken schon deshalb zum Umdenken gezwungen sein, weil das Bundesinnenministerium ein Gesetz zur Erhöhung der IT-Sicherheit vorbereitet. Danach sollen Cyberangriffe künftig gemeldet werden. Die Wirtschaft befürchtet vor allem die damit verbundenen Imageschäden.

In den USA sind Cyber-Risk-Versicherungen fester Bestandteil des Versicherungsportfolios von Firmen. Sie erzielten 2013 ein Prämienvolumen von rund 1,3 Milliarden US-Dollar. „In Deutschland und Europa besteht eindeutig Aufholbedarf. Bei  der Allianz Global Corporate & Speciality (www.agcs.allianz.com) ist man überzeugt, dass sich Cyber-Versicherungen auch hierzulande zu einer eigenständigen Produktgattung in der Industrieversicherung entwickeln werden. (hp / www.bocquel-news.de

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