24. Juni 2013 - Für Blitz- und Überspannungsschäden mussten Hausrat- und Wohngebäudeversicherer 2012 rund 330 Millionen Euro bezahlen. Eine GDV-Statistik belegt, dass zwar 30.000 Schäden weniger als 2011 gemeldet, die entstandenen Kosten aber gleich hoch geblieben sind.
Es blitzt und donnert derzeit in vielen Regionen Deutschlands. In welchen Regionen es 2012 am meisten geblitzt hat, zeigt die Blitzkarte (Abbildung). Die sommerlichen Hitzegewitter richten dabei immer wieder Schäden an Häusern oder in Wohnungen an. Wie viele Blitze die Wetter-Experten 2013 verzeichnen werden ist noch nicht bekannt. Im vergangenen Jahr jedoch verursachten 410.000 Blitz- und Überspannungsschäden Kosten von 330 Millionen Euro bei den Hausrat- und Wohngebäudeversicherern. Im Vergleich zu 2011 sind das laut GDV Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de) zwar 30.000 Schäden weniger; die entstandenen Kosten sind jedoch gleich hoch geblieben.
Blitz- und Überspannungsschäden haben nach Experten-Meinung zwei spezifische Merkmale: Zum einen treten sie saisonal unterschiedlich stark auf. In der Langzeitbetrachtung zeigt sich eine Häufung in den Sommermonaten Juni und Juli. Zum anderen sind die Schäden regional sehr unterschiedlich verteilt. Vor allem im Süden Deutschlands und im Erzgebirge blitzt es sehr oft. 2012 waren die Blitz-Hochburgen Ost- und Südbrandenburg, Sachsen und das Allgäu (siehe Blitzkarte). Einfluss auf Blitzschäden hat laut GDV auch das direkte regionale Umfeld. Als Faustformel gilt hier: In einer Stadt, die ein weitverzweigtes Leitungsnetz hat, führt ein Blitz deutlich seltener zu einem Überspannungsschaden als auf dem Land.
Eine GDV-Statistik belegt, dass Blitz- und Überspannung immer teurere Einzelschäden verursachen. 2006 gab es 550.000 Schäden, die mit 340 Millionen Euro beglichen wurden. Innerhalb von sechs Jahren stiegen die Versicherungsleistungen für einen durchschnittlichen Blitz- und Überspannungsschaden um 30 Prozent, meldet der GDV. Grund für diese Entwicklung sei sowohl die Vielzahl, als auch die Hochwertigkeit der elektronischen Geräte in deutschen Haushalten.
Wie Blitz- und Überspannungsschäden vorzubeugen ist, bringt der GDV so auf den Punkt: Blitzableiter am Haus schützen das Gebäude vor Brandschäden. Der Blitzableiter sorgt dafür, dass die Energie zur Erde abgeleitet wird. Für die Elektroinstallation und die elektrischen Geräte im Haus reicht ein Blitzableiter aber nicht aus. Für deren Schutz sind sogenannte Feinschutzgeräte notwendig, die sich in der Elektroverteilung und vor dem zu schützenden Gerät befinden. Wenn kein Überspannungsschutz installiert ist, sollten bei Gewittern die Stecker von Elektrogeräten gezogen sein.
Blitzschäden am und im Haus
Die Wohngebäude-Versicherung schützt vor den finanziellen Folgen bei Blitzschäden am Haus, das betrifft Schäden durch Blitzeinschlag am Dach, am Mauerwerk oder an fest eingebauten elektrischen Installationen. Blitz- und Überspannungsschäden im Haus, wie beispielsweise an der Telefonanlage, dem Fernsehgerät oder Inventar übernimmt die Hausratversicherung.
Viele Bundesbürger wissen nicht Bescheid
„Viele Bundesbürger wissen nicht, dass durch Starkregen verursachte Überschwemmungsschäden mit einer Elementarschadenversicherung versichert werden können. Sie ist zusätzlich zur Hausrat- oder Gebäude-Versicherung abschließbar", sagt Siegfried Karle, Präsident des GVI Geld und Verbraucher Interessenvereinigung der Versicherten, Sparer und Kapitalanleger e.V. (www.geldundverbraucher.de) hin. „Überschwemmungsschäden am Auto sind im Rahmen der Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt", ergänzt Karle. Für Sturmschäden kommen die Gebäudeversicherung, Hausratversicherung und Kaskoversicherung auf. Ab Windstärke 8 herrscht nach den Versicherungs-Bedingungen Sturm. (eb / www.bocquel-news.de)
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