10. März 2014 - „AbAp" heißt das Arbeitsplatz-/Arbeitszeit-Modell des LVM Landwirtschaftlicher Verein Münster a.G., das als Erfolgsmodell bei der europäischen Initiative Arbeitsplätze präsentiert wird. LVM-Arbeitsplätze zählen zu den besten und beliebtesten in Deutschland, ergab eine Mitarbeiterbefragung.
Der Arbeitsplatz der Zukunft ist in Münster beim LVM Landwirtschaftlicher Verein Münster a.G. (www.lvm.de) in einigen Facetten bereits Realität. Die gespiegelte Fassade der LVM-Gebäude (Foto: LVM) mutet futuristisch an. Der Zeit und der Norm voraus ist der LVM nun nicht nur bei seinem Hauptverwaltungs-Neubau, sondern auch mit seinen Arbeitplatz-Modellen. „Es gibt kaum eine Form der Arbeitsplatz und -zeitgestaltung, die noch idealer und noch ausgewogener die Ziele und Vorteile des Unternehmens und die des Mitarbeiters gleichermaßen zur Wirkung kommen lässt", sagt Guido Hilchenbach selbstbewusst. Als Leiter der Abteilung Personal beim LVM stellte Hilchenbach die Arbeitsplatzmöglichkeiten samt individueller Zeitgestaltung der Versicherungsgruppe während eines Journalistenworkshops vor.
Eine Vielzahl der über 3.000 Mitarbeiter in der Zentrale in Münster kann demnach die Möglichkeit nutzen, sich für „AbAp" zu entscheiden. „AbAp" steht für „Außerbetrieblicher Arbeitsplatz". Es handelt sich um das LVM Arbeitsplatz- /Arbeitszeit-Modell, bei dem es um Flexibilität nicht nur bei der Arbeitszeit, sondern auch beim Arbeitsort geht. Wie Guido Hilchenbach (Foto: E. Bocquel) berichtete, geht es im Speziellen um teilweise auch um alternierende Telearbeit mit dem Grundsatz: Arbeitseinsatz zu 50 Prozent in der Hauptverwaltung des LVM in Münster sowie zu 50 Prozent außerbetrieblich beim Mitarbeiter zu Hause.
Das Pilotprojekt zu AbAp startete bereits im Oktober 1995 mit 35 Mitarbeitern - und damit zeitlich und inhaltlich weit voraus vor den Arbeitsplatz-Modellen anderer Versicherer. Es gehe letztlich um die ‚Arbeitszeit-Souveränität zu Hause', sagte Hilchenbach. Das besondere an dem Modell: Zwei Mitarbeiter teilen sich einen „physischen" Arbeitsplatz sprich Schreibtisch und PC im Haus des LVM. Zu Hause steht bei jedem AbAp-Teilnehmer ebenfalls ein PC des LVM. Wenn er einen über den anderen Tag (jeden zweiten Tag) in der Hauptverwaltung Dienst macht, nutzt er Tisch und PC seiner Kollegen, der abwechselnd mit ihm alternativ zu Hause arbeitet.
Das kann doch kaum funktionieren, sagen Personalleiter anderer Versicherungsunternehmen. Dass es in Münster trotzdem klappt, kann Hilchenbach beweisen. „Allerdings", so räumt er ein, „ohne Vertrauen und Zutrauen geht hier nichts."
Das AbAp-Modell ist so konstruiert, dass Mitarbeiter aus nahezu allen Bereichen und Abteilungen dabei sein können. Erhebungen vom Juli 2013 zeigen, dass inzwischen mehr als 800 LVM-Mitarbeiter von der Flexibilität der neuen Art profitieren, wie auch die nebenstehende LVM-Tabelle zeigt. Das Durchschnittsalter des LVM-Mitarbeiters wird statistisch gesehen mit 47,1 Jahren angegeben. Mehr als 46 Prozent dieser Altersgruppe machen bei AbAp mit. Von 56,6 Prozent männlicher Mitarbeiter nutzen 41,5 Prozent das neue Arbeits-Modell. 61 Prozent der LVM-Beschäftigten sind verheiratet. Statistisch wiederum nehmen 77 Prozent von ihnen an AbAp teil. Selbst von den 2,4 Prozent Schwerbehinderten, die bei dem Versicherer in Münster arbeiten, beteiligen sich 3,5 Prozent an dem in der Assekuranz vermutlich einzigartigen Modell. Die Mehrzahl aller Teilnehmer arbeitet nach wie vor die volle Arbeitszeit. Von den 26,1 Prozent Mitarbeiter mit Teilzeit-Vertrag (20/30 Stunden) nutzen mehr als 33 Prozent AbAp.
Und es rechnet sich, rechnete Guido Hilchenbach den Journalisten beim Workshop vor. Selbst wenn derzeit jährlich rund 5.000 Euro pro AbAp-Platz an Kosten entstehen, wie des hier nebenstehende Rechenbeispiel des LVM zeigt. Man habe inzwischen festgestellt, dass die Mitarbeiter die bessere Koordination von Beruf und Privatleben als großen Vorteil schätzen. Sie sparen viel Zeit allein dadurch, dass unter anderem der Zeitaufwand für den Weg zum Arbeitsplatz In der Hauptverwaltung nur noch alle zwei Tage anfällt. „Im Jahr 2013 haben wir durch AbAp rund 2,65 Millionen Kilometer im Berufsverkehr eingespart. Der Benzinverbrauch wurde so um rund 225.000 Liter reduziert", erklärte Hilchenbach. Aus umweltpolitischen Gründen sei noch ergänzt, dass dadurch der CO2-Ausstoß um rund 370 Tonnen gedrosselt werden konnte.
Der LVM bietet nicht nur das AbAp an, sondern für Führungskräfte die sogenannte „Führung Flex" sowie für Spezialisten das häufigere Arbeiten vom Homeoffice aus. „Führung Flex" befindet sich noch in der Erprobung, während man den rund 680 Mitarbeitern, die schon im Jahr 1994 für einen Telearbeitsplatz zu Hause plädierten, nach gründlicher Vorbereitung seit Juli 2010 in der Regel einmal pro Woche - fünfmal im Kalendermonat - den Homeoffice-Arbeitsplatz nutzen. Der Homeoffice-Platz soll den Mitarbeitern die Möglichkeit einräumen, flexibel Arbeitspakete auch außerhalb der LVM Versicherung bearbeiten zu können.
Wie Guido Hilchenbach abschließend mitteilte, soll das AbAp-Beispiel demnächst als Erfolgsmodell bei der europäischen Initiative Arbeitsplätze präsentiert werden. (-el / www.bocquel-news.de)
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