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"Pflege-Bahr"-Versicherung tritt Januar 2013 in Kraft

17. Dezember 2012 - Auf die neue staatlich geförderten Pflegezusatz-Versicherung, bekannt als „Pflege-Bahr", hat jeder Bürger ein Anrecht und kann ab Januar 2013 abgeschlossen werden. Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) startet dazu eine große Kampagne.

Reinhold Schulte „Die geförderte Pflegevorsorge ist eine historische Weichenstellung", sagt Reinhold Schulte (Foto), der Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (www.pkv.de). Das Bundeskabinetts hatte die staatlich geförderten Pflegezusatz-Versicherung, bekannt als „Pflege-Bahr, vergangene Woche beschlossen. Reinhold Schulte kommentierte Details dazu: „Die Einführung der staatlich geförderten Pflegezusatz-Versicherung ist eine richtige und dringend notwendige Zukunfts-vorsorge. Es wird sich auf Dauer als historische Weichenstellung erweisen, dass die Bürger beim Aufbau einer zusätzlichen privaten Vorsorge unterstützt werden. Die Förderung der zusätzlichen privaten Pflegevorsorge ist beispielhaft für eine vorausschauende und generationengerechte Politik, die vor den demografischen Problemen nicht die Augen verschließt, sondern frühzeitig gegensteuert."

Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich nach Berechnungen der Experten in Deutschland nahezu verdoppeln, von heute rund 2,4 Millionen Menschen auf etwa 4,5 Millionen im Jahr 2050. Zugleich wird die Zahl der Bürger im erwerbsfähigen Alter um mehr als 30 Prozent sinken - von aktuell 51 Millionen auf dann nur noch 34 Millionen Menschen. „Für die jüngeren Generationen, die den Sozialstaat von morgen finanzieren müssen, brennt die Kerze also an beiden Enden gleichzeitig. Da ist Kapitaldeckung die beste Vorsorge", sagt der PKV-Präsident.

Die Förderung der zusätzlichen, kapitalgedeckten privaten Pflegevorsorge trage der Tatsache Rechnung, dass eine Ausweitung des Umlageverfahrens in der Sozialversicherung angesichts der Demografie-Probleme nicht mehr möglich sei, heißt es in den Ausführungen weiter. Viele Menschen würden heute noch der ‚Sicherheitsillusion‘ unterliegen, durch die bestehende Pflegepflichtversicherung ausreichend abgesichert zu sein; doch sie würde nur einen Teilkasko-Schutz bieten. Mit der neuen geförderten Zusatzversicherung könne jeder die Pflege-Pflichtversicherung ergänzen. „Damit wird rechtzeitig eine Lücke geschlossen, die vielen sonst erst zu spät bewusst wird", so Schulte. 

Lücken der PflegepflichtversicherungZum Auftakt der PKV-Kampagne wurde die Rechnung aufgemacht, wie groß die Lücken für den einzelnen Bundesbürger im Schnitt aussehen. Beispielsweise würden in der Pflegestufe III durchschnittliche Kosten von 3.236,69 Euro anfallen. Die Pflegepflichtkassen würden jedoch nur 1.550 Euro davon übernehmen. Der Rest müsse der Betroffene beziehungsweise Angehörigen selbst bezahlen, die notfalls auch herangezogen werden. Das Statistische Bundesamt (www.destatis.de) hat dem PKV Zahlen geliefert, wonach bereits heutzutage nahezu für jeden fünften Pflegefall privat die anfallenden Kosten nicht getragen werden können. Allein im Jahr 2010 soll dies in 411.000 Fällen von insgesamt 2,4 Pflegebedürftigen der Fall gewesen sein.

Wer nun meine, dass die Bevölkerung angesichts dieser Entwicklung in Scharen eine private Pflegezusatz-Versicherung abgeschlossen hatte, irrt. Der PKV berichtet, dass bis Ende 2011 nicht einmal 1,9 Pflegezusatz-Versicherungen abgeschlossen worden waren. Jetzt richtet sich das Augenmerk der privaten Krankenversicherer auf den „Pflege-Bahr", der sie ab 1. Januar 2013 in den Markt bringen. Die Bundesregierung und mit ihr Gesundheitsminister Daniel Bahr gehen davon aus, dass im kommenden Jahr mindestens 1,5 Millionen Policen in Sachen „Pflege-Bahr" abgeschlossen werden.

Ab dem 1. Januar 2013 können die Bürger eine staatliche Förderung für eine private Pflegezusatz-Versicherung in Anspruch nehmen, die eigentlich eine Pflegemonatsgeld-Versicherung ist. Da die gesetzlichen Vorgaben allen Bürgern einen Rechtanspruch auf das neue Produkt geben, sei der Zugang mit unbürokratischen Rahmenbedingungen zu „besonders günstigen" Bedingungen möglich.

PFLEGE-BAHR Vergleichsrechner Mit einem Klick auf www.pflege-bahr-versicherung.de kann dazu bereits ein Vergleichsrechner aufgerufen werden. Mit der neuen staatlich geförderten Zusatzversicherung sei ein wichtiger Baustein zur Entlastung zukünftiger Generationen entstanden, sagen die Fachleute. „Angesichts des steigenden finanziellen Bedarfs und der sinkenden Zahl von Beitragszahlern braucht unsere Gesellschaft mehr Demografievorsorge, damit die Pflegeversicherung auf lange Sicht leistungsfähig bleibt. Daher ist die Einführung der staatlich geförderten ergänzenden Pflegeversicherung ein wichtiger Schritt, der es vielen Menschen erleichtern wird, sich besser gegen eine drohende Verarmung im Pflegefall zu schützen", heißt es beim PKV.

Die staatliche Förderung werde die Menschen stärker für das Pflegerisiko sensibilisieren und die Bereitschaft zur privaten Pflegevorsorge erhöhen. „Die geförderte Pflegezusatz-Versicherung ist ein Angebot an alle Bürger, da sie jedem ohne Risiko--Prüfung zugänglich ist. Gerade für junge Leute ist diese private Pflegevorsorge ein attraktives Angebot, denn immerhin bekommen sie bis zu 50 Prozent Staatszuschuss, also 5 Euro Zulage bei 10 Euro Eigenbeitrag. Schon für diesen Mindestbeitrag können sie monatlich mindestens 600 Euro Pflegetagegeld für Pflegestufe 3 zusätzlich absichern. Je früher man mit der Vorsorge beginnt, desto geringer ist der Beitrag", betont Reinhold Schulte. „Damit setzt die neue Förderung der privaten Pflegezusatz-Versicherung starke Anreize, dass mehr Menschen für die demografische Lücke in der Pflege vorsorgen." (eb / www.bocquel-news.de)

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