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Zahl der notleidenden Pensionskassen schrumpft

28. Juni 2022 - Für 135 deutsche Pensionskassen ist die Aufsicht/BaFin zu ständig. Nur noch 30 dieser Versorgungswerke stehen aktuell noch unter intensiver BaFin-Kontrolle – im Branchenjargon ‚unter Manndeckung‘ genannt. Eine positive Entwicklung, denn noch im Februar dieses Jahres galt die BaFin-Intensivkontrolle noch für 40 Pensionskassen.

„Die Lage hat sich deutlich verbessert", sagte Frank Grund, Exekutivdirektor der Finanzaufsicht BaFin (www.bafin.de) gegenüber dem „Handelsblatt". Es könne noch keine vollständige Entwarnung geben, weil 30 Pensionskassen immer noch der BaFin regelmäßig Bericht erstatten müssen. Gründe für die dennoch günstige Entwicklung seien sowohl die Erholung des Zinsumfeldes als auch die „tatkräftige Überzeugungsarbeit" bei den jeweiligen Trägern der Pensionskassen.

Seit Jahren kämpfen die Pensionskassen mit dem niedrigen Zinsumfeld. Die BaFin-Aufseher schlugen öfter Alarm und wiesen auf die teils prekäre Finanzlage bei einigen Versorgungswerken hin. Das Ergebnis: Drei deutsche Pensionskassen befinden sich in der internen Abwicklung. Das sind die kleine Pensionskasse der Steuerberater mit ihren rund 8.000 Kunden. Sie traf es Anfang des laufenden Jahres; und die Kölner Pensionskasse und ihre Schwestergesellschaft, die Pensionskasse der Caritas, wurden Anfang 2021 in den internen „Run-off" geschickt. Zusammen waren rund 55.000 Kunden betroffen.

Die derzeit einsetzende Entspannung bei einigen zuletzt noch intensiv beobachteten Pensionskassen hängt Medienberichten zufolge unter anderem mit der Erholung des Zinsumfeldes zusammen. Diese Entwicklung helfe aber nur bei Neuanlagen, für die es höhere Zinsen gibt. Beim überwiegenden Teil der bestehenden Wertpapiere führe der Zinsanstieg zu Kursverlusten. Immerhin drohen keine Abschreibungen, weil die Pensionskassen lang laufende Zinspapiere in ihren Portfolios gewöhnlich bis zur Endfälligkeit halten.

Auf Druck der BaFin hin haben die Träger der besonders finanzschwachen Pensionskassen in den vergangenen Jahren Geld in ihre notleidenden Versorgungseinrichtungen nachgeschossen. Oft sei es die Angst vor einem möglichen Reputationsverlust gewesen, der Unternehmen dazu brachte, mit hohen Millionensummen Unterstützung zu bieten.

Schwieriger sei das bei den kleineren Pensionskassen, die oftmals die Versorgungseinrichtung für eine Reihe kleinerer Unternehmen sind. In den laufenden Sanierungsgesprächen gehe es darum, wer anteilig wie viel in den Topf geben müsse, berichtet das Handelsblatt.

Mit Stand aus der Vor-Corona-Zeit stehen 551 Versicherer und 33 Pensionsfonds unter Aufsicht der BaFin. Unter Landesaufsicht stehen circa 600 meist regional tätige kleinere Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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