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Konzepte und Kriterien

Wissen Jugendliche über Versicherungen zu wenig?

30. März 2015 - Es sollte ein Schulfach Versicherung und Finanzwissen geben. Das fordert der BdV Bund der Versicherten und prangert das Fehlen als Bildungsmisere an. Nur wer gute Bildung in Sachen Versicherung genossen hat, könne später auch als selbstbewusster Verbraucher auftreten.

Rund 11 Millionen Schüler gibt es laut Statistischem Bundesamt (www.destatis.de) in Deutschland. Was wissen sie über Versicherungen? Auf dem Lehrplan stehen neben den klassischen Fächern auch Politik und Wirtschaft, Geschichte und „Werte und Normen“. Doch bei den Kenntnissen zum Thema Versicherungen scheint sich eine große Wissenslücke aufzutun. In einer kleinen nicht repräsentativen WhatsApp-Umfrage hat sich der BdV Bund der Versicherten e. V. (www.bundderversicherten.de) bei 15 bis 18-Jährigen umgehört und mit dem nebenstehenden Foto (Bild: BdV) ins Netz gestellt. „Das Thema Versicherung wird in der Schule so gut wie gar nicht behandelt“ war dort häufig zu hören. Auch die weiteren Antworten der Jugendlichen zeigen dringenden Handlungs- und Informationsbedarf auf. „Wir lernen bekanntlich nicht für die Schule, sondern fürs Leben. Versicherungen und Finanzprodukte sind aber ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Daher sollten diese Themen stärker Eingang in die Lehrpläne finden“, sagt BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein.

Themen zu Versicherung und Finanzdienstleistung sträflich vernachlässigt
„Nur wer gute Bildung in Sachen Versicherung genossen hat, kann später als selbstbewusster Verbraucher auftreten“, fügt Kleinlein hinzu. „Derzeit werden die Themen Versicherung, Altersvorsorge und Finanzdienstleistungen aber an den Schulen sträflich vernachlässigt.“ Dabei sei das Themenfeld der Versicherungen sehr weit gefächert. Wenn es um Recht oder Wirtschaft geht, sollte auch das Thema Versicherung angesprochen werden. Kleinlein betont, dass es auch im Mathematikunterricht mit Zinseszinsrechnung wichtige Grundlagen zu vermitteln gelte. Und um politische Zusammenhänge zu begreifen sei es wichtig, das Know-How zu erwerben, um etwa den starken Einfluss der Versicherungslobby erkennen zu können.

Angebote der Versicherungsindustrie, die Schulen bei diesen Bildungsfragen zu unterstützen, sieht Kleinlein allerdings kritisch: „Wenn Versicherungslobby oder -unternehmen in die Schulen gehen, um die Finanzbildung zu forcieren, wird eine unabhängige Bildung verhindert.“ Wichtig sei es deshalb, dass die Lehrinhalte neutral festgelegt und vermittelt werden. „Weder Versicherungslobbyisten noch deren Gegenspieler sollten Lehrinhalte festlegen“, so Kleinlein.

Bildungsmisere Einhalt gebieten
Neben besserer Schulbildung fordert der BdV-Vorstandssprecher außerdem jugendkonforme und unabhängige Plattformen, auf denen sich Jugendliche informieren können. „Wir brauchen mehr jugendgerechte und unabhängige Angeboten zur Versicherungs- und Finanzbildung“, sagt Kleinlein. Hier sind seiner Meinung nach sowohl die Länder als auch der Bund aufgefordert, mit zielgruppenspezifischen Angeboten dieser Bildungsmisere Einhalt zu gebieten. (-el / www.bocquel-news.de)

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