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Konzepte und Kriterien

Wie man Einbrechern jetzt die Tour vermasseln kann

27. Oktober 2016 - Innerhalb der letzten fünf Jahre nahmen die Wohnungseinbrüche hierzulande schlagartig um 30 Prozent zu – und allein im letzten Jahr um fast 10 Prozent. Versicherer mussten zuletzt die Rekordleistungssumme von 530 Millionen Euro bezahlen. Jetzt in der düsteren Jahreszeit haben Einbrecher Hochsaison.

Der Herbst hat begonnen und damit die perfekte Zeit für Einbrecher, die sich im Schutz der Dunkelheit in Sicherheit wähnen. Dabei kann jeder Wohnungs- und Hausbesitzer einige einfache Maßnahmen ergreifen, um sein Eigentum vor Dieben zu schützen. Fast jeder kennt jemanden, bei dem Wohnung oder Haus schon einmal von Einbrechern heimgesucht wurde. Kein Wunder, denn die Zahl der Einbrüche steigt seit Jahren. Rund 160.000 Delikte zählte die Polizei im Jahr 2015 – Höchststand seit 2003. Blickt man auf die letzten fünf Jahre zurück, ergibt sich sogar eine Steigerung um 30 Prozent bei Einbruchsdiebstählen. Die Versicherer zahlten demnach 2015 die Rekordsumme von 530 Millionen Euro. Auch wenn der finanzielle Schaden ersetzt wird, der Gedanke, dass Fremde die eigene Wohnung durchwühlt haben, ist für die Opfer schlimm. So fühlen sich fast 40 Prozent danach hilflos oder leiden langfristig unter Angst.

Was kann man tun, um Einbrüche zu verhindern? Viel, denn: „Einbrechern wird es in Deutschland immer noch zu leicht gemacht“, sagt der Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Geschäftsführung des GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (www.gvd.de). „Dies liegt unter anderem daran, dass die in Fenster und Türen eingebaute Sicherungstechnik oft nicht mehr auf dem neuesten Stand ist.“ Das sollte man unbedingt ändern. Wer neu baut oder saniert, kann von den Fördermittel zur Verbesserung des Einbruchschutzes der Bundesregierung profitieren. Aber auch ohne Sanierung kann man vorsorgen, denn Einbrecher meiden Konfrontationen sowie schwierige Öffnungsmechanismen an Tür und Fenster. Sie suchen lieber leichte Beute.

Gerade im Spätherbst und Winter schrecken Bewegungsmelder mit Licht potentielle Einbrecher ab – zu groß ist die Angst vor Entdeckung. Angriffspunkt für Gauner sind oft Fenster, weshalb es sich empfiehlt diese auch bei kurzen Abwesenheiten zu schließen. Gekippte Fenster sind ein leichtes Spiel für Einbrecher – mechanische Sicherungen wie Schlösser, Aufhebelsperren und Rollläden verhindern ein leichtes Aufbrechen. Auch Türen sollten nicht nur zugezogen, sondern abgeschlossen werden – einen Notfallschlüssel im Außenbereich zu verstecken, ist dagegen keine gute Idee. Zwar schützt das vor Kosten für den Notdienst, aber Diebe kennen die typischen Verstecke. Mülltonnen oder Leitern sollten in einem abschließbarem Raum deponiert werden, denn über sie können Diebe auf den Balkon gelangen.

Wer in den Urlaub fährt, bittet oft die Nachbarn, sich um das leer stehende Haus zu kümmern und so den Eindruck zu vermitteln, es wäre jemand zuhause. Das ist eine gute Idee, aber gleichzeitig sollte ein Urlaub nicht öffentlich auf sozialen Medien oder dem Anrufbeantworter verkündet werden. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist kein Haus einbruchssicher – im Fall der Fälle hilft dann die Hausratsversicherung gegen die finanziellen Folgen von Diebstahl und Vandalismus. Diese muss an den Wert der potentiellen Diebesbeute angepasst sein – je wertvoller der Besitz, desto höher die Entschädigungsgrenze. Die GDV-Experten raten auch, Wertgegenstände zu fotografieren oder zu filmen und Kaufbelege aufzuheben.

Ganz wichtig auch: Wer den Einbruchschutz seines Hauses vernachlässigt, gefährdet eventuell seinen Versicherungsschutz. Kann ein Mitverschulden durch Nachlässigkeit am Einbruch nachgewiesen werden, reduziert sich der Schadenersatz entsprechend um 20 oder gar 70 Prozent liegt. (ml / www.bocquel-news.de)

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