logo
logo

Konzepte und Kriterien

Wettbewerbsdruck steigt und Prämienniveau sinkt

5. März 2015 - Der weiterhin zunehmende Wettbewerb unter den Versicherern sorgt für günstige Prämien. Versicherungs-Einkäufer werden laut aktuellem Marsh-Versicherungsmarkt-Report davon weiterhin profitieren. Doch hierzulande verteuert sich die Kfz-Versicherung um bis zu 10 Prozent.

Der Wettbewerb unter den Anbietern von Industrie-Versicherungen ist nach wie vor groß und drückt die Preise. Das wird bei der Angebotsfülle in vielen Märkten der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) deutlich. Kunden mit „attraktiven“ Risiken und guter Schadenhistorie stehen im Fokus und können von relativ stabilen Versicherungsprämien ausgehen, wie es im aktuellen „EMEA Versicherungsmarktreport 2015“ des Industrieversicherungsmaklers Marsh (www.marsh.de) heißt. „Unternehmen können sich für 2015 im Großen und Ganzen auf günstige Marktbedingungen einstellen: Der Wettbewerbsdruck unter den Versicherern in der EMEA-Region hält an, und die Entwicklung der Katastrophenschäden ist nach wie vor günstig“, sagt Dr. Georg Bräuchle, Geschäftsführer von Marsh Deutschland und verantwortlich für Platzierung.

„Insbesondere die Prämien für Kfz-Versicherungen sind in der gesamten EMEA-Region weiterhin rückläufig. Kfz-Versicherungen sind mittlerweile in vielen Ländern der EMEA-Region ein Verlustgeschäft, und es gibt wenig Anzeichen dafür, dass dieser Trend abebbt. Natürlich gehen die Versicherer hier strategisch vor und nutzen attraktive Prämien in der Kfz-Versicherung, um über die Kunden ihren Marktanteil auszuweiten“, ergänzt Bräuchle.

Kfz-Versicherung in 25 der 34 untersuchten Länder stabil geblieben
Den EMEA Insurance Market Reports 2015 zufolge sind die Prämien für Kfz-Versicherungen in 25 der 34 untersuchten Länder der Region stabil geblieben oder durchschnittlich um bis zu 10 Prozent zurückgegangen; in Polen durchschnittlich sogar um mehr als 30 Prozent.

Die Prämien für Organhaftpflicht-Versicherungen (D&O-Versicherungen) sind laut Marsh in 32 EMEA-Ländern unverändert geblieben oder gingen um bis zu 10 Prozent zurück. Steigende D&O-Versicherungsprämien waren 2014 in der Region nur in der Tschechischen Republik und Russland zu verzeichnen.

„Beim Thema Cyber-Risiken werden die Unternehmen zunehmend sensibler“, sagt Dr. Georg Bräuchle (Foto: Marsh). Die Nachfrage nach Cyber-Policen ist demnach in vielen Ländern der Region – darunter Dänemark, Südafrika, Spanien, Schweden, die Türkei und Großbritannien – gestiegen. „Die Kapazitäten für Cyber-Deckungen variieren derzeit stark von Land zu Land; da das Wachstumspotenzial in diesem Bereich jedoch enorm ist, dürften mit der Nachfrage auch die Kapazitäten größer werden.“

Die Prämien für Warenkredit-Versicherungen sind laut dem Insurance Market Report 2015 zwar in der gesamten EMEA-Region weiterhin rückläufig, die Schadenfälle aus diesen Versicherungen würden jedoch insbesondere in Afrika und einigen Regionen Osteuropas steigen, heißt es bei Marsh. Mit Ausnahme der attraktivsten Risiken wird sich dies 2015 in höheren Prämien niederschlagen, ist sich der Geschäftsführer der Marsh Deutschland sicher.

In Deutschland Prämienerhöhungen bis zu 10 Prozent realistisch
Beim Blick auf den deutschen Markt sind für Kunden mit guter Schadenhistorie Prämienerhöhungen im Bereich der Sachversicherung für Risiken mit Naturgefahrenexposition um durchschnittlich bis zu 10 Prozent zu verzeichnen. Größere Erhöhungen sollen je nach Risikosituation, Schadenhistorie und Branche möglich sein.

Den Angaben zufolge konnten die zum Teil ambitionierten Sanierungswünsche der Versicherer aufgrund der allgemeinen Marktsituation und der wenigen größeren Kumulschäden durch Naturgefahren abgewehrt oder reduziert werden.

Schadensituation in vielen Bereichen deutlich verbessert
In der industriellen Haftpflichtversicherung habe sich der Markt weiterhin günstig entwickelt, heißt es. Hintergrund sei der anhaltende Wettbewerb der Versicherer sowie das nach wie vor niedrige Zinsniveau und ein über die letzten Jahre verbessertes Risikomanagement in den Unternehmen. Bräuchle: „Dies hat die Risiko- und damit auch die Schadensituation in vielen Bereichen deutlich verbessert.“ Insbesondere für mittelständische Unternehmen seien in der Haftpflichtversicherung Prämienreduzierungen sowie Verbesserungen der Versicherungsbedingungen möglich. In der Luftfahrtversicherung hingegen müssten die meisten deutschen Unternehmen Preissteigerungen von 10 bis 20 Prozent hinnehmen; in der Kfz-Versicherung erhöhten sich die Prämien um bis zu 10 Prozent.

Politische Risiken stärker im Risikomanagement berücksichtigen
Durch die instabile politische Lage in vielen Teilen der Welt sei die Nachfrage nach Deckungsschutz für politische Risiken bei Unternehmen in Deutschland noch größer geworden. Die Kapazitäten am Versicherungsmarkt seien zugleich durch den Eintritt neuer Versicherer und die Ausweitung von bestehenden Deckungskapazitäten weiter gestiegen. „Für 2015 ist zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Unternehmen sollten politische Risiken dennoch unbedingt noch stärker in ihrem Risikomanagement berücksichtigen und Versicherungsschutz antizyklisch abschließen – also bevor sich ein Krisenherd abzeichnet. Dies gilt umso mehr, als der Risikotransfer oft keine Frage des Preises, sondern der Kapazitäten ist“, betont Dr. Georg Bräuchle.

Versicherer investieren stark in Analysen und Produktinnovationen
„Insgesamt betrachtet legen die Versicherer mangels Prämienerhöhungen ihr Augenmerk verstärkt auf die Risikobewertung und Auswahl ihrer Kunden. Die günstigsten Bedingungen werden somit nur Kunden angeboten, die ein überzeugendes Risikomanagement vorweisen können“, ergänzt der Marsh-Geschäftsführer. „Wir gehen davon aus, dass dieser analytische Ansatz die Grenzen des klassischen globalen Versicherungsmarktmodells verschieben und das Verhalten beeinflussen wird. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Konkurrenzdrucks investieren viele Versicherer stark in Analysen und Produktinnovationen, um ihr Leistungsangebot zu verbessern und ihren Marktanteil auszuweiten.“

Markttrends in mehr als 60 Ländern untersucht
Die Insurance Market Reports von Marsh, einem der weltweit führenden Industrieversicherungsmakler und Risikoberater, untersuchen in mehr als 60 Ländern weltweit die Markttrends in den großen Versicherungssparten. Diese Berichte werden für die Regionen Asien, EMEA, Kanada, Lateinamerika & Karibik, Pazifikregion und USA erstellt. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.