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Konzepte und Kriterien

Vorsicht heiß! Groß und Klein in Lebensgefahr

10. August 2015 - Der neue Axa Kindersicherheits-Report 2015 zu Feuer- und Hitzegefahren zeigt die Notwendigkeit intensiverer Aufklärung, denn der Gefahrenherd - nicht nur am Grill - wird generell unterschätzt. Umso wichtiger sind Präventionsmaßnahmen, die jeder beachten sollte - gerade jetzt in der Grillsaison im Freien.

Mehr Sicherheit für Kinder! Feuer und Flamme sind nicht nur die Kinder, wenn es ums Grillen geht. Auch die meisten Erwachsenen finden das Zündeln draußen am Grill faszinierend. Was dabei oft vergessen wird: Jedes Jahr müssen 30.000 Kinder unter 15 Jahren aufgrund von Verbrennungen oder Verbrühungen ärztlich behandelt werden, 6.000 werden sogar stationär im Krankenhaus versorgt. Die Verletzungen sind besonders schmerzhaft und können das Leben oft nachhaltig beeinträchtigen, doch nur einem geringen Teil der Eltern (17 Prozent) ist bewusst, dass die Verletzungen lebensbedrohlich sein können. Die Axa (www.axa.de) zeigt in ihrem Kindersicherheitsreport 2015, dass viele Eltern nicht ausreichend über die Gefahrenlage informiert sind, und nur wenige Eltern treffen Schutzmaßnahmen. Die Axa-Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut GfK (www.gfk.com/de) und der BAG Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. im Juni 2015 durchgeführt. Die Ergebnisse daraus sollen Eltern für verschiedene Feuer- und Hitzegefahren im kindlichen Alltag sensibilisieren.

Wo Feuer ist, ist auch Rauch
Nur 41 Prozent der befragten Eltern wissen, dass im Falle eines Brandes ein Kind nach bereits drei Atemzügen Rauch ohnmächtig werden kann. Auch beim richtigen Handeln im Brandfall zeigen sich Wissenslücken: 20 Prozent der Eltern wissen nicht, dass man sich im Brandfall auf den Boden legen soll, um vor dem Feuer weg zu robben. Damit untermauert der Axa Kindersicherheitsreport Analysen des statistischen Bundesamtes (www.destatis.de), wonach die meisten Unfälle mit Rauch, Feuer und Flammen zur vierthäufigsten Ursache für Verletzungen mit Todesfolge bei Kindern führt.

„Bei den meisten Haus- und Wohnungsbränden ist nicht die Hitze durch das Feuer, sondern die starke Rauchentwicklung lebensbedrohlich. Deshalb sollten in jedem Haushalt Rauchmelder installiert sein, die schon frühzeitig durch unüberhörbare Signale auf starke Rauchentwicklung hinweisen.“, sagt Stefanie Märzheuser, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“.

Knapp ein Drittel der Eltern (30 Prozent) sehen in Verbrennungen und Verbrühungen eine wahrscheinliche Gefahr für ihr Kind. Je offensichtlicher und greifbarer die konkrete Gefahrenquelle ist, desto vorsichtiger handeln Eltern. Insbesondere im Umgang mit offenen Feuerquellen, wie Kerzen, zeigen Eltern eine erhöhte Sensibilisierung. Kindern im Vorschulalter bleibt der unbeaufsichtigte Zugriff auf offenes Feuer (zum Glück) meist verwehrt: 82 Prozent der Eltern geben an, Feuerzeuge und Streichhölzer konsequent an einem für Kinder nicht erreichbaren Ort aufzubewahren. Eine große Mehrheit (88 Prozent) der Erziehungsberechtigten lässt ihr Kind im Vorschulalter nie mit brennenden Kerzen unbeaufsichtigt. Ist die Gefahr nicht mehr offensichtlich erkennbar, werden Eltern nachlässiger. So geschieht es häufig beim Grillen mit dem Holzkohlegrill, den drei von fünf Deutsche (61 Prozent) nutzen. Hier achtet ein Großteil (88 Prozent) der Erwachsenen darauf, dass der Grill während des Grillens außerhalb von Laufwegen und für Kinder unzugänglich aufgestellt ist. Nach dem Grillen allerdings, wenn der Grill nicht mehr benötigt wird, dieser aber eventuell noch erhitzt ist, tut dies nur noch gut die Hälfte (51 Prozent).

Es mangelt an einfachen Schutzmaßnahmen
Mit den Eltern gemeinsam in der Küche zu kochen, ist ein Riesenspaß für Kinder. Doch in 70 Prozent der Haushalte kommt es vor, dass sich Kinder beim Kochen unbeaufsichtigt in der Küche aufhalten, beinahe die Hälfte der Klein- und Vorschulkinder (43 Prozent) sind davon betroffen. Bedenklich stimmen dabei die mangelnden Schutzmaßnahmen in den Küchen der Befragten: Nur rund ein Viertel der Eltern (26 Prozent) trifft Sicherheitsvorkehrungen in der Küche wie das Anbringen eines Herdschutzgitters oder das für Kinder unzugängliche Aufstellen des Wasserkochers.

Sicherheitsverhalten, technische Ausstattung und richtige Sofortmaßnahmen
Besonders bei alleinerziehenden Eltern besteht laut Axa Kindersicherheitsreport 2015 bei den Themen Sicherheitsverhalten, technische Ausstattung und richtige Sofortmaßnahmen Aufklärungsbedarf. Im Vergleich zu den in einer Partnerschaft lebenden Eltern haben Alleinerziehende weniger Rauchmelder installiert (66 Prozent vs. 80 Prozent) und nur gut ein Drittel (34 Prozent) gibt an, Streichhölzer und Feuerzeuge an einem für Kinder unerreichbaren Ort aufzubewahren. Bei Eltern, die in einer Partnerschaft leben, sind es nur rund die Hälfte (49 Prozent).

„Was man in Bezug auf Alleinerziehende berücksichtigen muss, ist die unzureichende Zeit im Alltag, sich mit dem Thema Sicherheit ausführlich und in praktischer Konsequenz zu beschäftigen. Vielen Alleinerziehenden fehlt auch zum Teil das Finanzielle dazu. Sind mehrere kleinere Kinder im Haushalt zu beaufsichtigen, ist die Wahrscheinlichkeit für Unfälle wesentlich höher. Vier Augen sehen mehr als zwei. Auch wenn alleinerziehende Eltern genauso bemüht sind, Unfälle zu vermeiden, ist die Wahrscheinlichkeit leider höher, gefährliche Punkte aufgrund der Überbelastung zu übersehen.“, sagt Julia Spätling, stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Familienstiftung und Leiterin der Familienschule Fulda.

Doch die Mehrheit der Eltern geht laut Erkenntnissen der GfK verantwortungsbewusst mit heißen Flüssigkeiten und Gegenständen, wie der Temperatur des Badewannenwassers oder dem Bügeleisen, um. Das Risiko einer Tasse mit heißer Flüssigkeit hingegen, die ebenso enorme Schäden auf der Kinderhaut anrichten kann, wird von gut der Hälfte (51 Prozent) unterschätzt. Schon 30 Prozent der Hautoberfläche eines Säuglings kann durch eine Tasse mit 50 Grad heißer Flüssigkeit geschädigt werden.

Checkliste mit Tipps zur Prävention
Die Axa hat für Eltern und Kinder eine Kindersicherheits-Checkliste erstellt, die über Gefahren mit Feuer aufklärt und Tipps für einen sicheren Umgang mit diesem faszinierenden Element gibt. Die Checkliste kann kostenlos im Internet unter www.axa.de/feuergefahren-vermeiden heruntergeladen werden.

Bereits der dritte Axa Kindersicherheitsreport
Für den dritten AXA Kindersicherheitsreport hat das Marktforschungsinstitut GfK im April 2015 1.007 Eltern mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt im Rahmen einer repräsentativen, quantitativen Studie online befragt. Der Axa Kindersicherheitsreport wurde im Rahmen der 2013 gestarteten Axa Kindersicherheitsinitiative erstellt. Mit der Initiative möchte der Versicherer seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und dazu beitragen, dass Kinder in Deutschland sicher aufwachsen. Unter anderem organisiert die Axa Kindersicherheitsschulungen, in denen bis heute über 1.400 Kinder gelernt haben, sich in unangenehmen oder bedrohlichen Situationen zu behaupten. (-el / www.bocquel-news.de)

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