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Versicherung zahlt viele Millionen für Passionsspiele

20. Oktober 2020 - Die Corona-Krise machte fast alle großen Veranstaltungen platt – auch die alle zehn Jahre stattfindenden Oberammergauer Passionsspiele. Zum ersten Mal überhaupt hatte Oberammergau hierfür eine Ausfallversicherung abgeschlossen - inklusive: Ausfall wegen Pandemie. Daraus erhielt die Gemeinde jetzt 9,5 Millionen Euro.

In der bayerischen Abonnement-Zeitung „Münchner Merkur“ war von einem Coup die Rede: Die Versicherung bezahlt der Gemeinde Oberammergau nach der Verschiebung der Passionsspiele 9,5 Millionen Euro. Doch die Verhandlungen zwischen der Gemeinde und der „SRC Special Risk Consortium GmbH“ unter Führung der Munich Re Group (www.munichre.com) dauerten lange. An ihrem Ende steht – so zu lesen im Münchner Merkur - der beste Deal, den sich Oberammergau wünschen kann: Nach der Verschiebung der Passionsspiele 2020 wegen Corona bekommt sie 9,5 Millionen Euro aus der Ausfallversicherung.

Zum ersten Mal überhaupt hatte der Veranstalter der weltberühmten Passionsspiele 2020 in Oberammergau eine Ausfallversicherung abgeschlossen - inklusive: Ausfall wegen Pandemie – mit der Versicherungssumme 21,4 Millionen Euro abgeschlossen.

Über vier Monate hat die Gemeinde mit der Versicherung verhandelt. Es gab laut Münchner Merkur eine große Auftaktsitzung in München, der Rest lief über Telefon- und Zoom-Konferenzen. Die Gemeinde Oberammergau habe gegenüber der Münchener Rück, so der Geschäftsführer der Passionsspiele Walter Rutz, all jene Kosten und Ausgaben geltend gemacht, „die uns durch die Verschiebung entstanden sind“. Dazu zählten unter anderem die Wiederaufnahme des Betriebs der Werkstätten, Ausgaben für die Premiere, Lagerkosten, Mieten. Damit ist ein drohender jahrelanger Rechtsstreit mit der Einigung vom Tisch.

Erst ganz am Ende des Gesprächs zeigt Walter Rutz, Geschäftsführer der Passionsspiele, doch noch einen Hauch von Emotion: „Eigentlich Wahnsinn. Schon der Hammer!“

Die Oberammergauer Passionsspiele wurden vor rund 400 Jahren ins Leben gerufen. Seitdem wurden alle zehn Jahre – mit Ausnahme zu Kriegszeiten und der Pest – die Passionsfestspiele veranstaltet. Das Besondere: Die gesamte Bevölkerung spielt mit – viele sind Darsteller auf der Bühne der Passionsfestspiele.

Der Veranstalter der Oberammergauer Passionsspiele bekommt den Schaden, der ihr durch die Verschiebung der Passion von 2020 auf 2022 entstanden ist, in vollem Umfang ersetzt. Nicht nur das: Die „SRC Special Risk Consortium GmbH“ unter Führung der Munich Re Group (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) erkennt den Schaden an, überweist zudem dem Passionsspielort eine Summe von 9,5 Millionen Euro aus der Ausfallversicherung wegen der Corona-Pandemie. Walter Rutz: „Damit können wir für 2022 gut weiter arbeiten und alle notwendigen Vorbereitungen in die Wege leiten. Die Versicherung ersetzt uns die kompletten Kosten für die Verschiebung.“

Darin abgedeckt waren nicht nur finanzielle Ausfälle durch Terror und weitere Schadensereignisse, sondern auch durch Pan- und Epidemie. Und das zu einem Zeitpunkt, als sich niemand auf der Welt eine Corona-Pandemie ins Kalkül gezogen hätte. Aber jeder weiß um den Sonderstatus der Passions-Festspiele: Die Passion 2022 ist auch im Falle einer neuerlichen Pandemie noch mit 11,9 Millionen Euro abgedeckt. Zur näheren Erläuterung: Die Ausfallversicherung war insgesamt auf 21,4 Millionen Euro abgeschlossen. Zieht man davon die Erstattung von 9,5 Millionen ab, verbleibt für 2022 eine Restsumme von – wie erwähnt – 11,9 Millionen Euro.

Dabei – so Walter Rutz – sind die Oberammergauer Festspiele im Jahr 2022 ebenfalls mit einer Summe von 11,9 Millionen Euro versichert. Die Ausfallversicherung selbst war insgesamt auf 21,4 Millionen abgeschlossen. Zieht man davon die Erstattung von 9,5 Millionen ab, verbleibt für 2022 eine Restsumme von 11,9 Millionen Euro, heißt es im Münchner Merkur dazu. (-el / www.bocqul-news.de)

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