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Versicherer knacken erstmals 1,5-Billionen-Marke

25. Juli 2016 - Erstmals übersteigen die Kapitalanlagen der deutschen Versicherer die 1,5-Billionen-Euro-Marke. Dabei stehen die Rentenanlagen im Fokus. Über Fonds gehaltene Renten stellen mit 22 Prozent den Löwenanteil; in Staatsanleihen in der Direktanlage der Versicherer machen „nur“ 6 Prozent aus.

Die Kapitalanlagen der deutschen Versicherer haben 2015 erstmals die Marke von 1,5 Billionen Euro überschritten. Rund 80 Prozent des Investitionsvolumens entfallen auf Zins- anlagen – beispielsweise Pfandbriefe, Rentenfonds oder auch Darlehen. In Staats-anleihen investieren die Versicherer weniger als häufig angenommen – sie machen weniger als 6 Prozent der gesamten Kapitalanlagen aus.

Wie der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de) mitteilt, hielten die deutschen Erst- und Rückversicherer zum Jahresende 2015 Kapitalanlagen im Volumen von 1,509 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2014 ist dies ein Anstieg um fast 60 Milliarden Euro beziehungsweise rund 4 Prozent.

Festverzinsliche Kapitalanlage dominiert
Damit Versicherer jederzeit ihre zugesagten Verpflichtungen erfüllen können, investieren sie laut GDV überwiegend in sichere Kapitalanlagen mit langfristig planbaren Zinserträgen. Diese Rentenanlagen machen vier Fünftel des gesamten Anlagevolumens aus. Lediglich 20 Prozent entfallen auf Investitionen mit höheren Risiken beziehungsweise weniger gut kalkulierbaren Erträgen. Der Aktienanteil beispielsweise lag zum Jahresende 2015 nur bei gut 4 Prozent, auf Immobilien und Unternehmensbeteiligungen entfallen zusammengenommen rund 13 Prozent. Das Verhältnis von Renten- zu anderen Kapitalanlagen ist GDV-Angaben zufolge seit einigen Jahren weitgehend stabil.

Unter den Rentenanlagen dominieren Anleihen: Rentenfonds machen 22 Prozent der gesamten Kapitalanlagen aus, Unternehmensanleihen 7,2 Prozent und Staatsanleihen sowie Anleihen anderer öffentlicher Schuldner 5,7 Prozent (siehe nebenstehende Grafik – zum Vergrößern bitte anklicken). - Auch als Kreditgeber spielt die Versicherungswirtschaft eine bedeutende Rolle, teilt der GDV mit. Gut 18 Prozent der Kapitalanlagen fließen in Darlehen – überwiegend an Kreditinstitute und die öffentliche Hand. Aber auch für Privathaushalte sind Versicherer wichtige Kapitalgeber. In Hypotheken zur Immobilienfinanzierung stecken 3,7 Prozent der Kapitalanlagen – das entspricht rund 56 Milliarden Euro.

Die Summe der Kapitalanlagen der Versicherer im Vergleich zu anderen Kennzahlen der deutschen Volkswirtschaft zeigen, welchen Stellenwert die Assekuranz hierzulande einnimmt. Die Quelle aller nachfolgenden Zahlen basiert auf Angaben von BaFin, GDV, BMF, BVI, Deutsche Börse, StBA: Die 1,509 Billionen Euro Kapitalanlagen der Versicherer liegen weit höher als der Bundeshaushalt, der mit 299 Milliarden angegeben wird. Die Kapitalisierung der DAX-Unternehmen macht 892 Milliarden Euro aus, das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland steht mit 3,026 Billionen Euro in den Büchern. 

Andere institutionelle Anleger melden bei den Investmentfonds (Publikumsfonds) Anlagen über 883 Milliarden Euro, die Pensionskassen 148 Milliarden Euro und die Pensionsfonds 31 Milliarden, wobei hierfür nur Werte aus dem Jahr 2014 vorliegen. (-el / www.bocquel-news.de)

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