logo
logo

Konzepte und Kriterien

Verschenktes Potential im Schadensmanagement

12. Mai 2016 - Stiefmütterlich wird die Digitalisierung in der Versiche-rungsbranche behandelt. Und das, obwohl die Digitalisierung Automatisierung bedeutet und damit weniger Kosten und Zeitaufwand. Verschlafen die Unternehmen ihre Chance, die Situation im Markt zu ihren Gunsten profitabel mitzugestalten?

Digitalisierung spart enorme Kosten, aber dieses theoretische Wissen wird bei den Versicherungsunternehmen nicht entschlossen genug in die Praxis umgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Unternehmensberatung 67rockwell Consulting (www.67rockwell.de) unter Unfallversicherern. Die Vorteile und Ziele der Automatisierung, die durch die Digitalisierung des Schadenmanagements erreicht werden sollen, sind für viele der befragten Versicherungsmanager klar – doch bei der Umsetzung wird viel Potential verschenkt. „Vielen Führungskräften fehlt noch die Vorstellung davon, was bei der Automatisierung von Schadenfällen zukünftig möglich sein wird“, so der für die Studie verantwortliche Berater Roy Heiderich (Foto) von 67rockwell Consulting GmbH.

Die Dunkelverarbeitungs-Quote in den Versicherungsunternehmen – also die automatisierte Verarbeitung von Schäden – ist nach Angaben der befragten Manager noch schwach ausgeprägt. Den angestrebten Ziel-Quoten von mindestens 40 Prozent an automatisierten Schadenbearbeitungen stehen in der Realität heute noch Werte von unter 20 Prozent gegenüber. Einen möglichen Grund lässt sich in den Ergebnissen der Studie ablesen: ein fehlendes übergreifendes und klares Zielbild ist für 57 Prozent der Befragten ein Hindernis für die Digitalisierung des Schadenmanagements.

Die Studie arbeitete die wichtigsten Ziele heraus, die durch Digitalisierung erreicht werden sollen. Dazu gehören: 

  • Optimierung von Schnittstellen zu Dienstleistern (74 Prozent),
  • Verbesserung der Kommunikation mit den Schadenbeteiligten (71 Prozent),
  • ideale Schadenmeldegeschwindigkeit (71 Prozent) und
  • verbesserte Bearbeitungsgeschwindigkeit (56 Prozent).

Uneinheitliche Führung erschwert Umsetzung
Ein möglicher Grund für die mangelnde Erreichung dieser Ziele kann darin liegen, dass sich in knapp 50 Prozent der befragten Unternehmen verschiedene Organisationseinheiten mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, was die Führung des Themas erschwert. „Dieses Ergebnis deckt sich mit unserem Eindruck, dass bei vielen Gesellschaften und auch in den einzelnen Sparten der Begriff Digitalisierung sehr unterschiedlich verstanden und benutzt wird.“ sagt Heiderich.

Treiber private Kfz-Versicherung
Die größten Veränderungen durch die digitale Transformation werden von der großen Mehrheit der befragten Versicherungsführungskräfte im Bereich Kfz-Versicherungen erwartet. Einerseits ist dies durch einen bereits hohen Reifegrad im Schadenmanagement der Sparte zu erklären. Andererseits sind Neuwagen inzwischen technisch sehr fortschrittlich ausgerüstet und bieten zahlreiche Funktionen an, die eine Grundlage für die Digitalisierung der Kfz-Sparte darstellen. So bieten inzwischen mehrere Autoversicherer – wie auch die Axa (www.axa.de) ihren Kunden Apps (Foto Axa App) zur Schadenmeldung an. Weitere Bereiche, die nach Einschätzung der Befragten die Digitalisierung des Schadenmanagements vorantreiben werden, sind die Hausratversicherung, das Kfz-Flottengeschäft, die Haftpflichtversicherung und die Wohngebäudeversicherung. (ml / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.