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VGH muss wieder Millionen für Wiesenhof-Brand zahlen

9. Mai 2016 - Auf 300 Millionen Euro wird der Versicherungsschaden geschätzt, den ein Konsortium von Versicherungsunternehmen durch den Großbrand auf dem Wiesenhof-Gelände im westfälischen Lohne schultern soll. Die VGH gehört dazu und muss jetzt schon zum zweiten Mal für einen Großbrand des Wiesenhofs zahlen.

Die VGH Versicherungsgruppe Hannover (www.vgh.de) bestätigte die Nachricht des NDR, dass der Gesamtschaden inklusive Produktionsausfälle und weitere Folgekosten durch den Großbrand im Wiesenhof Unternehmen (www.wiesenhof-online.de) Ende März in Lohne auf 300 Millionen Euro geschätzt wird. Die VGH muss voraussichtlich allein rund 21 Millionen Euro der Schadensumme decken. Auf den Hauptversicherer des Konsortiums, den HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (www.hdi.de), sollen noch höhere finanzielle Forderungen zukommen.

Während die Gutachter noch die exakten Schadensummen errechnen, steht für die VGH jetzt fest, dass sie aus dem Versicherungs-Vertrag mit Wiesenhof aussteigen wird. Der Schadenrahmen sei gesprengt, heißt es, denn bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Monaten muss der öffentlich-rechtliche Versicherer wegen eines Brandes bei Wiesenhof viele Millionen zahlen. Vor kurzem hatte die VGH nach einem Feuer in Bayern in einem Wiesenhof-Unternehmen 18,5 Millionen Euro gezahlt. Ein VGH-Sprecher sagte jetzt, dass der Versicherer deshalb die Geschäftsbeziehungen mit Wiesenhof beenden werde. Künftig werde man gar keine Unternehmen des Geflügelschlachters mehr versichern.

Während die Assekuranzen dabei sind, die finanziellen Schäden durch den Brand und danach in den Griff zu bekommen, macht das Unternehmen Wiesenhof, das zur PHW-Gruppe www.phw-gruppe.de gehört, Schlagzeilen, weil hunderten von Mitarbeitern aufgrund des Brandes gekündigt werden soll. Momentan verhandelt das Unternehmen mit dem Betriebsrat über die Zahl der künftigen Mitarbeiter. Vor dem Brand hatten auf dem Schlachthof im Landkreis Vechta 1.200 Menschen gearbeitet. 750 von ihnen waren fest angestellt, die restlichen 450 hatten Werkverträge oder liefen als Leiharbeiter mit. Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) fürchtet, dass sich dieses Verhältnis nun ändert und einem Großteil der Festangestellten gekündigt wird. Die PHW-Gruppe will demnach 523 Wiesenhof-Mitarbeiter rausschmeißen, sagt Gewerkschaftssekretär Matthias Brümmer: "Diese Zahl haben wir schriftlich."

Wiesenhof hat die Vorwürfe der Gewerkschaft zurückgewiesen. Die Zahlenangabe von 1.000 Beschäftigten sei "schlicht falsch", sagte eine Unternehmenssprecherin. (-el / Bild Fotocommunity piqs.de / www.bocquel-news.de)

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