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Trotz heftigem Gegenwind solides Quartalsergebnis

9. August 2022 - Angesichts des niedrigeren Kapitalanlage-Ergebnisses im 1. Halbjahr senkte die Munich Re ihre Kapitalanlage-Rendite-Prognose um 0,5 Prozent-Punkte - von „mindestens 2,5 Prozent“ auf „mindestens 2 Prozent“. Alle weiteren Zielwerte für 2022 - Anfang 2022 vorgestellt - bleiben unverändert – sowie der Strategieplan „Ambition 2025“.

 

„Dank der sehr soliden Entwicklung in unserem Kerngeschäft halten wir an unserer Gewinnprognose 2022 von 3,3 Milliarden Euro für das Gesamtjahr fest“, sagte Joachim Wenning, Vorsitzender des Vorstands der Munich Re (www.munichre.com), bei der digitalen Pressekonferenz des Konzerns. Das Ergebnis im zweiten Quartal 2022 lag bei 768 Millionen Euro, davon stammen 608 Millionen Euro aus der Rückversicherung und 160 Millionen Euro aus der Erstversicherung.

So werde die Munich Re an ihren bereits 2020 gesetzten Zielen im Rahmen des Strategieplans „Ambition 2025“ festhalten, auch wenn sich 2020 Inflation und Zinsen auf einem viel niedrigeren Niveau befunden hätten und noch niemand an Krieg in Europa gedacht hätte. Insgesamt würden die jüngsten Ereignisse aber „mehr Rückenwind als Gegenwind“ für die Ziele des Plans „Ambition 2025“ bedeuten. „Das ist auch eine gute Nachricht für unsere Aktionäre.“

 „Die Munich Re erzielte demnach ein solides Quartalsergebnis - trotz heftigen Gegenwinds aufgrund von Inflation, einer Abkühlung der Wirtschaft und des Kriegs in der Ukraine. „Die operative Profitabilität des Geschäfts ist sehr gut, gleichzeitig sind wir erneut deutlich und profitabel gewachsen. In unsicheren Zeiten schätzen unsere Kunden unsere starke Bilanz umso mehr. Jetzt ist die Zeit, Chancen in sich weiter verhärtenden Märkten zu nutzen. Gleichzeitig erhöhen wir den Ergebnisanteil des schwach zyklischen Geschäfts systematisch.

Der Zinsanstieg wird uns langfristig Rückenwind geben, indem wir von höheren laufenden Kapitalanlageerträgen profitieren. Unser Jahresziel, wie auch die Ziele unserer Mittelfriststrategie ‚Ambition 2025‘, sind fest im Blick.“ Mit diesen Worten kommentierte Konzern-Chef Wenning die Ergebnisse nach dem 2. Quartal 2022.

Im zweiten Quartal 2022 erzielte die Munich Re einen Gewinn von 768 (1.106) Millionen Euro, im ersten Halbjahr von 1.376 (1.695) Millionen Euro. Das operative Ergebnis lag im Vergleich zum Vorjahresquartal bei 763 (1.554) Millionen Euro. Das sonstige nicht operative Ergebnis betrug minus 11 (minus 9) Millionen Euro. Das Währungsergebnis lag bei 485 (minus 117) Millionen Euro, insbesondere aufgrund von Währungsgewinnen auf den US-Dollar.

Die Steuer-Quote stieg deutlich auf 35,5 (19,6) Prozent. Die gebuchten Bruttobeiträge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 8,3 Prozent auf 15.850 (14.642) Millionen Euro, zusammen im 1. Und 2. Quartal um 12,0 Prozent auf 32.683 (29.193) Millionen Euro, jeweils getragen von starkem organischen Wachstum, insbesondere in der Rückversicherung Schaden/Unfall.

Das Eigenkapital lag mit 23.486 Millionen Euro unter dem Niveau zu Jahresbeginn (30.945 Millionen Euro); ursächlich hierfür ist vor allem der Rückgang der Bewertungsreserven auf festverzinsliche Wertpapiere infolge der – ökonomisch für Versicherungsunternehmen vorteilhaften – gestiegenen Zinsen. Die Solvenz-Quote lag bei ca. 252 Prozent (31.12.2021: 227 Prozent) und damit oberhalb des optimalen Bereichs (175 Prozent bis 220 Prozent). 

Im 2. Quartal wurde eine annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) von 12,3 (19,2) Prozent verdient, im ersten Halbjahr lag der RoE bei 11,2 (15,0) Prozent.

Rückversicherungs-Ergebnis: 608 Millionen Euro
Das Geschäftsfeld Rückversicherung trug im 2. Quartal 608 (951) Millionen Euro zum Konzernergebnis bei, im ersten Halbjahr 1.120 (1.361) Millionen Euro. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal gründet sich insbesondere auf das für dieses Geschäftsfeld negative Kapitalanlageergebnis. Das operative Ergebnis betrug im 2. Quartal 636 (1.274) Millionen Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen auf 11.339 (10.299) Millionen Euro.

Das Rückversicherungsgeschäft Leben/Gesundheit erzielte im 2. Quartal einen Gewinn von 147 (93) Millionen Euro. Die Beitragseinnahmen stiegen auf 3.287 (3.144) Millionen Euro. Das Geschäft mit nicht signifikantem Risikotransfer („Fee Income“) setzte laut Joachim Wenning das sehr erfreuliche Wachstum fort. Das versicherungstechnische Ergebnis, einschließlich des Ergebnisses aus Geschäft mit nicht signifikantem Risikotransfer, stieg auf 240 (64) Millionen Euro. Die Belastungen durch Covid-19 betrugen 100 Millionen Euro im 2. Quartal beziehungswiese 259 Millionen Euro im 1. und 2. Quartal.

Schaden/Unfall: Prämienvolumen stieg deutlich auf 8.052 Millionen Euro
Die Schaden/Unfall-Rückversicherung erzielte im 2. Quartal einen Ergebnisbeitrag von 462 (858) Millionen Euro. Das Prämienvolumen stieg deutlich auf 8.052 (7.155) Millionen Euro. Die Schaden-Kosten-Quote betrug 89,7 (90,1) Prozent der verdienten Nettobeiträge, in Q1-2 90,5 (94,3) Prozent. Die normalisierte Schaden-Kosten-Quote beträgt 94,9 Prozent.

Die Gesamtbelastung durch Großschäden von je über 10 Millionen Euro betrug im 2. Quartal 575 (432) Millionen Euro. Die Großschadenbelastung entspricht einem Anteil von 7,5 (6,8) Prozent der verdienten Nettobeiträge und lag damit sowohl im 2. Quartal als auch im gesamten Halbjahr (8,3 Prozent) unter dem im langfristigen Mittel erwarteten Wert von 13 Prozent.

Schäden durch Ukraine-Krieg bisher 200 Millionen Euro
Die von Menschen verursachten Großschäden erhöhten sich auf 322 (229) Millionen Euro, darin enthalten sind 90 Millionen Euro für Schäden durch den russischen Angriff auf die Ukraine (im 1. und 2. Quartal: rund 200 Millionen Euro). Die Belastung durch Großschäden aus Naturkatastrophen stiegen leicht auf 253 (203) Millionen Euro. Die teuerste Naturkatastrophe für die Munich Re war im 2. Quartal die Dürre in Südamerika mit Schäden in Höhe von rund 130 Millionen Euro.

Erneuerungen der Rückversicherungsverträge stiegen um 6 Prozent
Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. Juli 2022 nutzte Munich Re Wachstums-Chancen erfolgreich und steigerte das gezeichnete Geschäftsvolumen auf 4,4 Milliarden Euro (+6 Prozent). Erneuert wurde vor allem Geschäft in Nord- und Südamerika, Australien sowie mit globalen Kunden.

Insgesamt wurde das hohe Preisniveau für das Portfolio der Munich Re gehalten werden (+0,1 Prozent). „Diese Angabe zum Preisanstieg ist, wie immer, risikoadjustiert, das heißt, Preiserhöhungen, denen ein gestiegenes Risiko und damit eine erhöhte Schadenerwartung gegenüberstehen, werden verrechnet“, heißt es dazu bei der Munich Re. Insbesondere aufgrund der gestiegenen Inflation wurde die künftige Schadenerwartung bewusst vorsichtig kalkuliert. Ebenso werden Veränderungen durch eine Zusammensetzung des Spartenmix im Portfolio neutralisiert, um einen validen Vergleich zu ermöglichen.

Für die nächste Erneuerungsrunde im Januar erwartet Munich Re ein weiterhin gutes Marktumfeld, das attraktive Geschäftsmöglichkeiten bieten sollte.

Ausblick 2022: Jahresziel unverändert bei 3,3 Milliarden Euro
Wegen der hohen Abschreibungen auf Aktien und festverzinsliche Wertpapiere im ersten Halbjahr 2022 erwartet die Munich Re nun eine (abgesenkte) Rendite auf das Kapitalanlageergebnis von mehr als 2,0 Prozent (vormals: mehr als 2,5 Prozent).

Konzern-Chef Wenning bestätigte, dass die übrigen im Konzerngeschäftsbericht 2021 kommunizierten Ziele für das Jahr 2022 unverändert gültig sind. Insbesondere strebt Munich Re für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin ein Konzernergebnis von 3,3 Milliarden Euro an. Das verbleibende Großschadenbudget in der Schaden/Unfall-Rückversicherung von rund 2,7 Milliarden Euro gebe Anlass, das Ergebnisziel für den Rest des Jahres zu bestärken. (-el / www.bocquel-news.de)

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