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Namen und Nachrichten

Teurere PKV, Verkäufe und ein 150. Geburtstag

29. September 2016 - Viel los: Die Privaten Krankenversicherungen werden teurer; die FWU AG kauft einen Liechtensteiner Lebensversicherer von der Generali; VDE und die Munich Re kooperieren; SimCorp hat einen neuen Großkunden; Swiss Life Deutschland wird „150“; die Deutsche Bank verkauft Abbey Life.

Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung sollen Medienberichten zufolge „drastisch steigen“. Demnach müssen sich zwei Drittel der insgesamt rund 9 Millionen Privatpatienten in Deutschland laut einem Bericht auf deutlich höhere Beiträge einstellen. Als Begründung werden die Niedrigzinsen genannt.

Nach Informationen der "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" sollen die Sätze zum 1. Januar 2017 im Schnitt zwischen 11 und 12 Prozent angehoben werden. Die Benachrichtigung durch ihren privaten Krankenversicherer würden die meisten Versicherten Anfang November erhalten.

Inzwischen soll Volker Leienbach vom PKV Verband der Privaten Krankenversicherung (www.pkv.de) bestätigt haben, „dass es zu untypischen Beitragserhöhungen" kommen werde, ohne genauere Zahlen zu nennen. Leienbach begründete die Anhebungen mit der anhaltenden Niedrigzinsphase auf den Finanzmärkten. "Was am Kapitalmarkt nicht zu erwirtschaften ist, muss durch eine Erhöhung der Vorsorge ausgeglichen werden", sagte er. Dies sei gesetzlich vorgeschrieben. Ohne die Auswirkungen der Niedrigzinsen wäre die PKV-Beitragsentwicklung auch in diesem Jahr unauffällig. Schon seit Jahren liege der Ausgabenanstieg der privaten nicht über derjenigen der gesetzlichen Krankenkassen (GKV).

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Die FWU AG erwirbt die Fortuna Lebens-Versicherungs AG, Vaduz, von der Generali Schweiz Holding AG. Darauf einigten sich gestern der Münchener Finanzdienstleister FWU AG (www.fwugroup.com) und die Generali Schweiz Holding AG (www.generali.ch).  Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der Regulierungsbehörden.

Damit trennt sich die Schweizer Generali von einen Portfolio fondsgebundener Lebensversicherungen, auf die sich Fortuna Lebens-Versicherungs AG im Wesentlichen fokussiert. Die Fortuna mit Sitz in Vaduz (Liechtenstein) verwaltet etwa 44.000 Verträge mit einem Schwerpunkt in Westeuropa. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 700 Millionen Schweizer Franken (entspricht 642,4 Millionen Euro).

Dr. Manfred J. Dirrheimer (CEO der FWU AG und deren Mehrheitsaktionär): Dazu wird mitgeteilt, dass die Generali Schweiz Holding AG und FWU AG, wie es üblich ist, zusammenarbeiten werden, um eine reibungslose Integration der Fortuna Lebens-Versicherungs AG in die FWU Gruppe sicherzustellen. „Die Fortuna passt sehr gut in unser internationales Versicherungsportfolio. Dank unserer hervorragenden technischen Infrastruktur und mit der Unterstützung durch Generali können wir eine rasche und unkomplizierte Integration in die FWU Gruppe erwarten." Für die Kunden werde sich nichts ändern.

Nach der Übernahme der Skandia Lebensversicherung AG Österreich zu Beginn des Jahres ist der Erwerb der Fortuna für die FWU AG bereits die zweite größere Transaktion im Jahr 2016. Die Liechtensteiner Fortuna ermöglicht der FWU Gruppe, ihren Zugang zum europäischen Markt zu erweitern. - Die Generali Gruppe Schweiz ging aus dem Zusammenschluss der vier Schweizer Versicherungsgesellschaften Union Suisse, Familia, Fortuna und Secura hervor. Seit 1994 ist sie Teil des europäischen Versicherungskonzerns Generali Assicurazioni S.p. A. mit Sitz in Triest, Italien.

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Das Premium-Label "VDE Quality Tested" ermöglicht vereinfachte Versicherung von Leistungsgarantien, wenn es um Photovoltaik (PV). Hierzu haben der VDE (www.vde.com) und die Munich Re (www.munichre.com) eine enge Kooperation auf dem Gebiet von Qualitätsgarantien und Risikoabsicherungen vereinbart.

Photovoltaik gilt als wichtiges Element der Energiewende. Ein großer Vorteil von PV-Anlagen - ihre lange Nutzungsdauer von bis zu 30 Jahren - bringt aber zugleich große Herausforderungen mit sich. Hersteller von PV-Modulen müssen für ihre Produkte Leistungsgarantien für einen deutlich längeren Zeitraum abgeben als es bei anderen elektrischen Produkten üblich ist. Ein Haupthindernis für die breite Einführung und Akzeptanz von PV-Anlagen ist die hohe Anfangsinvestition, die mit technischen Risiken, mangelndem Vertrauen zu Garantieversicherern und der Ungewissheit über die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit von PV-Modulen zu tun hat.

Um dieses Hindernis abzubauen und den PV-Markt nachhaltig zu beleben, haben der VDE und die Munich Re jetzt die enge Kooperation vereinbart. Leistungsgarantien für PV-Module, die vom VDE mit dem Gütesiegel „VDE Quality Tested“ für PV-Module zertifiziert worden sind, können nunmehr über Versicherungslösungen von Munich Re's Green Tech Solutions abgesichert werden. Von der Zusammenarbeit versprechen sich Munich Re und VDE eine zunehmende Bereitschaft zu Investitionen in PV-Projekte. Die Zusammenarbeit schließt auch den Austausch von Wissen über die PV-Qualität sowie die Entwicklung neuer Dienstleistungen für den PV-Markt ein.

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Franklin Templeton Companies LLC (www.franklintempleton.com) entscheidet sich für SimCorp Dimension als globale Accounting-Plattform. SimCorp (www.simcorp.de), ein führender Anbieter von Investment-Management-Software und Services für die Finanzindustrie weltweit, hat diesbezüglich eine Lizenzvereinbarung mit Franklin Templeton Companies getroffen. Franklin Templeton verwaltet ein Vermögen von mehr als 739 Milliarden US-Dollar (entspricht 658 Milliarden Euro). Der 1947 gegründete Investment-Manager, Tochtergesellschaft von Franklin Resources, Inc., ist ein globales Investment-Management-Unternehmen mit Niederlassungen in 35 und Kunden in mehr als 180 Ländern.

Nach einer umfangreichen Auswahlprozedur hat Franklin Templeton sich für SimCorp Dimension zur Unterstützung im Back-Office und im Investment Accounting entschieden. Um die Leistungsfähigkeit zur Handhabung aktueller und zukünftiger Kundenbedürfnisse strategisch zu verbessern, werden die derzeitigen Back-Office-Systeme von Franklin Templeton auf eine einzige, integrierte, globale Buchhaltungsplattform überführt.

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Und wer hat's erfunden? Man ahnt es schon ... Der Anwalt Conrad Widmer hatte die Idee, seinen Schweizer Landsleuten „die Gelegenheit zu geben, die Ihrigen durch Aufopferung eines kleinen Teils des Erwerbes gegen mancherlei Wechselfälle des Lebens" abzusichern, wie er es formulierte. Also gründete er 1858 den ersten Lebensversicherer der Schweiz, die damalige Schweizerische Rentenanstalt – heute Swiss Life (www.swisslife.com). Einige Jahre später wagte Widmer den Schritt nach Deutschland: Mit der "Concession zur Aufnahme des Geschäftsbetriebes in den Königlich-Preußischen Staaten" schlug 1866 die Geburtsstunde der ersten Auslandsniederlassung. Heute kann Swiss Life Deutschland auf eine 150-jährige Geschichte zurückblicken.

„In den 150 Jahren unseres Bestehens ist viel passiert", sagt Dr. Markus Leibundgut, CEO der Swiss Life Deutschland. "Zwei Weltkriege, Wirtschaftskrisen, Nachkriegszeit, Wiedervereinigung - jede Zeit hatte ihre ganz spezielle Herausforderung, die es zu meistern galt." Während der Inflation kam beispielsweise der Geschäftsbetrieb zum Erliegen, weil es sich einfach nicht mehr lohnte, Beiträge einzuziehen und Renten auszuzahlen - die entstehenden Portokosten machten bald ein Vielfaches des zu zahlenden Betrags aus. Bemerkenswert auch, dass in der Nachkriegszeit die Mitarbeiter der Münchner Niederlassung mitanpackten und Dachziegel schleppten, um den Wiederaufbau des zerbombten Gebäudes in der Leopoldstraße voranzutreiben.

Oder der Wechsel ins neue Jahrtausend, als viele Arbeitsstunden investiert wurden, um die Informations- und Datenverarbeitung sowie andere Versorgungseinrichtungen vor dem "Millenniums-Bug" zu schützen.

Der hohe Qualitätsanspruch, den Swiss Life Deutschland bei Beratung und Produkten an sich stellt, zahlt sich aus. Seit vielen Jahren ist das Unternehmen bei Auszeichnungen und Top-Ratings immer vorn dabei. "Das nehmen wir als Ansporn, weiter in Qualität zu investieren", so Leibundgut. "Wir arbeiten hart dafür, gute und zukunftsfähige Finanz- und Vorsorgeangebote für unsere Kunden zu entwickeln. Denn eine Sache ist seit 150 Jahren immer gleich geblieben: Unsere Kunden sollen mit Zuversicht in eine finanziell sichere Zukunft blicken können."

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Die britische Lebensversicherungstochter der Deutschen Bank (www.deutsche-bank.de), Abbey Life (www.abbeylife.co.uk), die seit 2000 kein Neugeschäft mehr schreibt, wird an den britischen Run-off-Spezialisten Phoenix Group (www.phoenixgroup.eu) für 935 Millionen Pfund (entspricht 1,1 Milliarden Euro) verkauft. Medienberichten zufolge entsteht dadurch für das größte deutsche Geldinstitut ein Vorsteuerverlust von 800 Millionen Euro, doch die Eigenkapital-Quote verbessert sich durch den Verkauf um 0,1 Prozentpunkte. Wie die Wochenzeitschrift Die Zeit berichtet, arbeite die Regierung - trotz Dementi - an einem Rettungsplan.

Gegründet im Jahre 1961, war der britische Lebensversicherer Abbey Life von 1996 bis 2007 Teil der landsmännischen Traditionsbank Lloyds Bank. Kurz vor Ausbruch der Finanzkrise haben die Frankfurter Banker den Versicherer für knapp 1,5 Milliarden Euro gekauft. “Wir freuen uns, dass wir den Verkauf mit Phoenix Group, einem spezialisierten Lebensversicherungsfonds, vereinbaren konnten”, sagte Deutsche-Bank-Chef John Cryan in einer Mitteilung. Als ursprüngliche Kaufinteressenten waren neben der Phoenix Group internationale Institute, wie beispielsweise der Rückversicherer Swiss Re, der britische Versicher Legal & General und der chinesische Konzern Anbang genannt worden. (-el / www.bocquel-news.de)

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