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Talanx: Halbjahresergebnis jetzt auf Rekordniveau

10. August 2022 - Die Talanx Gruppe steigert im 1. Halbjahr 2022 Prämien und Konzernergebnis. Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich gegenüber dem Vorjahres-Zeitraum deutlich zweistellig um 17,7 Prozent auf 28,3 (24,1) Milliarden Euro. Im Gesamtjahres-Ausblick werden Konzernergebnis sowie Prämienwachstumsprognose angehoben.

„Wir wachsen stärker als unsere Wettbewerber“, sagte Finanz-Chef der Talanx, Jan Wicke, heute während der Telefonkonferenz der Talanx Gruppe (www.talanx.com). Die Talanx Gruppe hat im ersten Halbjahr 2022 die Prämien sowie das Konzernergebnis gesteigert. Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zweistellig um 17,7 Prozent auf 28,3 (24,1) Milliarden Euro, währungskursbereinigt betrug der Anstieg 13,5 Prozent.

Das operative Ergebnis legte im ersten Halbjahr 2022 gegenüber der Vergleichsperiode auf 1,4 (1,3) Milliarden Euro zu. Das Konzernergebnis verzeichnete ein Plus auf 560 (546) Millionen Euro. Die Eigenkapital-Rendite erreichte 11,8 (10,5) Prozent. Mit 40 (42) Prozent trug die Erstversicherung zum Prämien- und mit 43 (45) Prozent in nahezu gleichbleibend hohem Umfang zum Konzernergebnis bei.

„Die Talanx Gruppe hält auf dieser Basis an ihrem Ausblick auf das Konzernergebnis für das Gesamtjahr 2022 in der Spanne zwischen 1.050 und 1.150 Millionen Euro fest und hebt die Wachstumserwartungen auf einen hohen einstelligen Prozentsatz an“, sagte der Finanz-Chef. Damit verdeutliche die Versicherungsgruppe die Qualität des Halbjahresergebnisses auf Rekordniveau sowie ihre Fähigkeit, auch unter widrigen Bedingungen zu wachsen.

„Unser starkes zweistelliges Prämienwachstum zeigt, dass wir zum einen bereits mit Preisanpassungen auf die hohe Inflation reagieren sowie zum anderen ein starkes Neugeschäft ausweisen. Damit haben wir weiter unsere Resilienz gestärkt, um in diesem herausfordernden Marktumfeld agieren zu können“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Trotz der Belastung durch Naturkatastrophen, Inflation sowie den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bestätigen wir insgesamt unsere Ziele für das Gesamtjahr und heben zusätzlich aufgrund der guten Entwicklung im ersten Halbjahr unsere Wachstumserwartungen an.“

Die Großschadenbelastung durch Naturkatastrophen - auch durch die Folgen des Klimawandels - lag mit 672 (261) Millionen Euro erheblich über der Vergleichsperiode und prägte das erste Halbjahr 2022 deutlich. In diesem Zusammenhang wurden die größten Schäden durch die Flut in Australien (259 Millionen Euro), die Februar-Stürme in Mitteleuropa (179 Millionen Euro) sowie die Flut in Südafrika (84 Millionen Euro) ausgelöst. Die Man-made-Großschäden reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich auf 65 (264) Millionen Euro.

Wegen russischem Angriffskrieg in der Ukraine 346 Millionen Euro reserviert
Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben die Geschäftsbereiche Rück- und Industrieversicherung insgesamt 346 Millionen Euro vorsorgliche Reserven gebildet, wobei der weit überwiegende Teil der Rückstellungen auf Schäden entfällt, die vermutlich bereits eingetreten sind, aber noch nicht gemeldet wurden. Insgesamt belaufen sich die Großschäden auf 1.083 (527) Millionen Euro. Das periodenanteilige Großschadenbudget von 816 (681) Millionen Euro wurde somit um 267 Millionen Euro überschritten.

Versicherungstechnisches Ergebnis deutlich verbessert
Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich in den ersten sechs Monaten insgesamt auf -498 (minus 982) Millionen Euro. Es war geprägt von einer deutlichen Verbesserung in der Lebensversicherung, während sich das Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung verschlechterte.

In der Lebensversicherung verringerte sich der Zuführungsbedarf zur Zinszusatzreserve (ZZR). Deshalb wurden signifikant weniger Kapitalerträge realisiert, an denen die Versicherungsnehmer zu beteiligen sind. In der Personen-Rückversicherung wirkte sich zudem eine rückläufige Corona-Übersterblichkeit im Vergleich zum Vorjahr positiv auf das versicherungstechnische Ergebnis aus.

Die Talanx Gruppe verdiente mehr, denn die kombinierte Schaden-/Kosten-Quote in der Schaden- und Unfallversicherung verbesserte sich auf 98,4 (95,9) Prozent. Gründe hierfür sind eine sich normalisierende Schadenbelastung infolge der gestiegenen Mobilität nach Lockdown-Ende, die Häufung von Großschäden, die potenziellen Belastungen aus dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die derzeitige Inflationssteigerung.

Das Kapitalanlageergebnis lag mit 1,9 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,4 Milliarden Euro, weil in der Lebensversicherung weniger Realisate für die ZZR benötigt wurden. Die Kapitalanlagerendite betrug 2,7 (3,3) Prozent. Die Solvency-II-Quote zum 30. Juni 2022 lag ohne Übergangsmaßnahme bei 211 (31. März 2022: 214) Prozent und liegt damit weiter auf komfortablem Niveau. Der Rückgang im zweiten Quartal beruhte unter anderem auf der Rückzahlung einer nachrangigen Anleihe im Juni 2022.

Gebuchte Bruttoprämie wuchs im 2. Quartal deutlich
Im zweiten Quartal wuchsen die gebuchten Bruttoprämien stark um 19,2 Prozent auf 12,4 (10,4) Milliarden Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis steigerte sich gegenüber der Vorjahresperiode ebenfalls deutlich auf minus 75 (minus 382) Millionen Euro. Bei 98,4 (95,7) Prozent lag die kombinierte Schaden-/Kosten-Quote; bei 837 (1.096) Millionen Euro das Kapitalanlageergebnis. Das operative Ergebnis erhöhte sich auf 728 (707) Millionen Euro, das Konzernergebnis deutlich um 13 Prozent auf 304 (270) Millionen Euro.

Deutliches Wachstum in der Industrieversicherung
Der Geschäftsbereich Industrieversicherung der Talanx Gruppe erzielte ein deutliches Prämienwachstum von 712 Millionen EUR (17,0 Prozent) auf 4,9 (4,2) Milliarden Euro. Währungskursbereinigt betrug der Anstieg 12,9 Prozent. Das Wachstum ist Unternehmensangaben zufolge insbesondere im Haftpflicht- und Sachgeschäft sowie bei Spezialrisiken zu verzeichnen.

Der Bereich Specialty erreichte im ersten Halbjahr gegenüber der Vergleichsperiode ein Beitragswachstum von 337 Millionen Euro auf 1.486 Millionen Euro. Die kombinierte Schaden-/Kosten-Quote der Industrieversicherung sank aufgrund einer positiven Entwicklung im Frequenzschadenbereich auf 96,5 (98,4) Prozent. „Dies verdeutlicht die Erfolge der seit 2019 betriebenen Profitabilisierung“, sagte Jan Wicke.

Niedrigere kombinierte Schaden-/Kosten-Quote auf Kurs
Trotz der hohen Belastung durch Naturkatastrophen sowie der Reservierungen für mögliche Schäden aus dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine wurde das Großschadenbudget nur leicht überschritten. Der Geschäftsbereich erwartet für das laufende Geschäftsjahr eine kombinierte Schaden-/Kosten-Quote von weniger als 98 Prozent und liegt damit auf Kurs für die mittelfristige Zielmarke von 95 Prozent. Das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs erhöhte sich im ersten Halbjahr 2022 auf 102 (97) Millionen Euro. Der Beitrag zum Konzernergebnis steigerte sich auf 71 (68) Millionen Euro.

Im zweiten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien im Vergleich zum Vorjahresquartal erheblich um 27,6 Prozent auf 1,9 (1,5) Milliarden Euro, währungskursbereinigt um 20,9 Prozent. Die kombinierte Schaden-/Kosten-Quote sank auf 95,9 (98,1) Prozent. Deutlich steigerte sich auch das operative Ergebnis auf 55 (46) Millionen Euro, der Beitrag zum Konzernergebnis verbesserte sich demzufolge auf 40 (29) Millionen Euro.

Rückversicherung: starkes Wachstum der Beitragseinnahmen
Der Geschäftsbereich Rückversicherung konnte im ersten Halbjahr sein Wachstum deutlich zweistellig steigern. Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich um 19,9 Prozent auf 17,3 (14,5) Milliarden Euro. Das operative Ergebnis wurde durch das erhöhte Großschadenvolumen durch Naturkatastrophen sowie der Reservierungen im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine belastet, während im Segment Personen-Rückversicherung eine deutliche Steigerung erzielt werden konnte. Insgesamt lag das operative Ergebnis bei 930 (964) Millionen Euro; der Beitrag zum Konzernergebnis entsprechend bei 326 (336) Millionen Euro.

Schaden-Rückversicherung: Prämieneinnahmen steigen um gut 25 Prozent
Im Segment Schaden-Rückversicherung legten die gebuchten Bruttoprämien im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel auf 12,9 (10,3) Milliarden Euro zu, währungskursbereinigt um 18,2 Prozent.

Die Netto-Großschadenbelastung durch Naturkatstrophen sowie die Reservierung für die Ukraine lag im ersten Halbjahr mit 850 (326) Millionen Euro deutlich über dem Wert der Vergleichsperiode und überschritt das anteilige Großschadenbudget von 611 Millionen Euro.

Im ersten Halbjahr waren die größten Einzelschäden die Überflutungen in Australien (Nettobelastung von 186 Millionen Euro), Wintersturm „Ylenia“ in Mitteleuropa im Februar (Nettobelastung von 126 Millionen Euro) sowie Schadenrückstellungen für Belastungen aus dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine (316 Millionen Euro). Die kombinierte Schaden-/Kosten-Quote lag bei 99,1 (96,0) Prozent, bei 601 (789) Millionen Euro das operative Ergebnis.

Personen-Rückversicherung: Weniger „Pandemie-Schäden“
In der Personen-Rückversicherung stiegen die Prämieneinnahmen im ersten Halbjahr um 5,3 Prozent auf 4,4 (4,2) Milliarden Euro. Bei unveränderten Währungskursen hätte das Wachstum 0,3 Prozent betragen. Insbesondere im Bereich der Mortalitätsdeckungen in den USA, in Südafrika und Lateinamerika blieben die Folgen der Pandemie auch in der ersten Jahreshälfte 2022 ein bestimmendes Thema und beliefen sich im Segment Personen-Rückversicherung auf 194 (263) Millionen Euro. Der Pandemieeinfluss ist allerdings laut Jan Wicke im Verlauf des Halbjahres rückläufig: Nach 123 Millionen Euro im ersten Quartal beliefen sich die Belastungen auf 72 Millionen Euro im zweiten Quartal. Das operative Ergebnis legte deutlich auf 330 (175) Millionen Euro zu.

Ausblick 2022 insgesamt bestätigt – Wachstumsziel sogar erhöht
Was den Ausblick für 2022 betrifft - bekräftigte die Talanx Gruppe insgesamt die mittelfristigen Ziele. Und: Das Wachstumsziel für das Jahr 2022 wurde präzisiert. Nun wird ein Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich erwartet. Alle weiteren Ziele für den Konzern werden bestätigt: Die Kapitalanlagerendite sollte bei rund 2,4 Prozent liegen. Die Talanx erwartet für das Konzernergebnis in einer Spanne von 1.050 bis 1.150 Millionen Euro. Dies dürfte einer Eigenkapital-Rendite von rund 10 Prozent entsprechen, die damit das strategische Mindestziel von mindestens 800 Basispunkten über risikofreiem Marktzins deutlich übersteigen würde.

Allerdings stellen der Krieg Russlands in der Ukraine, die angestiegene Inflation und die damit korrespondierenden Anpassungen der Geldpolitik der Zentralbanken maßgebliche Unsicherheitsfaktoren für das laufende Geschäftsjahr dar. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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