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Sterblichkeits-Rate durch Pandemie gestiegen

27. Juli 2022 - Die Lebenserwartung in Deutschland sinkt. Das Stati-stische Bundesamt teilt mit, dass aufgrund der Corona-Pandemie die Lebenserwartung hierzulande - vor allem in Ostdeutschland - im Jahr 2021 zurückgegangen ist. Im Vergleich zum Jahr 2019 sank die Lebenserwartung bei neugeborenen Jungen um 0,6 Jahre, bei Mädchen 0,4 Jahre.

„Die Entwicklung der Lebenserwartung zeigt Veränderungen der Sterblichkeit unabhängig von der Altersstruktur an“, heißt es beim Statistischen Bundesamt (www.destatis.de/). Sie würde sich deshalb besonders gut für Zeitvergleiche eignen.

So lag die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2021 für neugeborene Mädchen bei 83,2 Jahren und für neugeborene Jungen bei 78,2 Jahren. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter meldet, ist die Lebenserwartung von Neugeborenen gegenüber dem letzten Vorpandemiejahr 2019 deutlich zurückgegangen: bei Jungen um 0,6 Jahre, bei Mädchen um 0,4 Jahre. Hauptursache seien den Statistikern zufolge die außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen während der Pandemie.

Vor allem in Ostdeutschland, das ab der zweiten Corona-Welle besonders stark von der Pandemie betroffen war, hat sich die Lebenserwartung bei Geburt deutlich verringert. Für Jungen bedeutet dies 1,3 Jahre weniger, für Mädchen 0,9 Jahre. In Westdeutschland betrug der Rückgang bei den Jungen 0,4 Jahre und bei den Mädchen 0,3 Jahre. In den ostdeutschen Bundesländern liegt die Lebenserwartung bei der Geburt für Jungen nun bei 76,4 Jahren und in Westdeutschland bei 78,6 Jahren. Für Mädchen sind es 82,7 Jahre im Osten - und 83,3 Jahre im Westen.

Jährlich steigt die Zahl der Sterbefälle
Da der Bevölkerungsanteil älterer Menschen zunimmt, wird seit etwa 20 Jahren mit einer jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle hierzulande gerechnet. Zugleich hatte sich die Lebenserwartung vor Beginn der Corona-Pandemie jedoch tendenziell erhöht. Der Effekt der steigenden Lebenserwartung schwächte damit den Alterungseffekt ab, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Bei gleichzeitigem Wirken beider Effekte seien die Sterbefallzahlen vor Beginn der Pandemie jährlich um durchschnittlich 1 bis 2 Prozent gestiegen. Bereits 2020 sei der Anstieg im Vergleich zum letzten Vorpandemiejahr 2019 mit plus 5nProzent stärker ausgeprägt gewesen.

Nach den nun vorliegenden endgültigen Daten haben sich die Sterbefallzahlen 2021 um weitere 4 Prozent oder etwa 38.000 Sterbefälle auf insgesamt 1,02 Millionen erhöht. Ausgehend von 2019 wäre für 2021 eine Sterbefallzahl von 960.000 bis 980.000 zu erwarten gewesen, also eine Zunahme von 2 bis 4 Prozent. Tatsächlich sei die Zahl der Sterbefälle von 2019 auf 2021 aber um 9 Prozent gestiegen.

Periodensterbetafeln zeigen Momentaufnahmen
Wie die Statistiker deutlich machen, stammen die Ergebnisse aus sogenannten Periodensterbetafeln. Die Periodensterbetafeln stellen eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung für den jeweils betrachteten Zeitraum dar. Die Berechnung enthält demnach keine Annahmen dazu, wie sich die Lebenserwartung künftig entwickeln wird. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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