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Konzepte und Kriterien

Staat soll Prävention gegen Diebstahl fördern

11. Mai 2015 - Die Zahl der Wohnungseinbrüche war 2014 so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Auch deshalb explodieren bei den Hausratversicherern die Schadensummen. Die Branche sieht eine Ursache in veralteten Türen und Fenstern, deshalb setzen sich die Versicherer für die Förderung besserer Sicherungstechniken ein.

Gut 152.000 vollendete Wohnungseinbrüche und rund 63.000 versuchte Einbrüche listet die aktuelle Statistik des Bundesinnenministeriums (www.bmi.bund.de) für das Jahr 2014 auf. Das war ein Anstieg um 1,8 Prozent. Damit wurden im vergangenen Jahr in Deutschland so viele Wohnungen ausgeraubt, wie seit 15 Jahren nicht mehr.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (www.gdv.de) spricht von 150.000 versicherten Fällen im vergangenen Jahr. Das sei ungefähr das gleiche Niveau wie 2013. Die Hausratversicherer zahlten 2014 insgesamt 490 Millionen Euro Entschädigung. Das waren 10 Millionen Euro mehr als 2013. Damit haben die Schäden in den vergangenen fünf Jahren um 35 Prozent zugenommen, so der Branchenverband. Er hat vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (www.kfn.de) eine Studie zu Wohnungseinbrüchen erstellen lassen. Der „Einbruch-Report 2015“ unter dem Titel „Mehr Schutz für den privaten Lebensraum“ gibt Auskunft über das Wann, Wie und Wo bei Wohnungseinbrüchen, über die Folgen für die Opfer, die Arbeit der Polizei sowie über die Zufriedenheit mit den Versicherern. Außerdem gibt er Präventionstipps.

„Die Zahlen verdeutlichen, dass es in den letzten Jahren nicht gelungen ist, wirkungsvoll gegen Einbrecher vorzugehen“, erklärte Jörg von Fürstenwerth (Foto: GDV), Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung beim GDV. Viele Mieter und Hausbesitzer machten es Einbrechern gefährlich einfach, so der GDV. Denn zum Teil sei die Sicherheitstechnik in Deutschland, die an Fenstern und Türen eingebaut ist, veraltet. Da professionelle Täter in der Regel weniger als 15 Sekunden benötigen, um ein Fenster aufzuhebeln, sollte diese Sicherheitstechnik durch modernere ersetzt werden. Erreicht werden könne dies beispielsweise durch entsprechende Änderungen der Bauvorschriften. 

„Alle Maßnahmen, die eine Brücke zwischen Beratung und Handeln schlagen, werden von den Versicherern ausdrücklich begrüßt“, sagte von Fürstenwerth. Hierzu gehöre auch der Vorschlag, die Nachrüstung von Wohngebäuden mit Sicherheitstechnik durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (www.kfw.de) besser zu fördern. Dies wäre aus Sicht der Versicherer ein  wichtiger Schritt. Fördermaßnahmen müssten jedoch auch in Zukunft durch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die notwendige Polizeiarbeit und die polizeilichen Beratungsstellen flankiert werden. 

Die Potenziale der Hausratversicherung
Ein Viertel aller Haushalte verfügte zum Zeitpunkt des Einbruchs nicht über eine Hausratversicherung. Nur ein kleiner Teil der nicht versicherten Personen schloss nach der Tat eine Hausratversicherung ab. Der Anteil der nicht versicherten Haushalte beträgt nach Angaben der Studienautoren 18,6 Prozent. Nichversicherte geben als Hauptgrund an, dass sich eine solche Versicherung nicht lohne.

Diejenigen, die ein Hausratversicherung abgeschlossen haben, waren mit der Schadenregulierung weitgehend zufrieden. Rechtliche Auseinandersetzungen mit dem Versicherer stellten die Ausnahme dar. (hp / www.bocquel-news.de)

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