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Produkte und Profile

Schnellste Risikoanalyse bei Naturkatastrophen

9. September 2019 - Die Munich Re hat eine neue digitale Lösung zur Risikoanalyse und Schaden-Abwicklung entwickelt, die sich für den Kunden auszahlen soll. „Wildfire Risk Score“ unterstützt bei Bewertung von Waldbandrisiken in Nordamerika; „Remote Industries“ ermöglicht die automatisierte Schadenerfassung nach Hurrikans.

Viele Versicherungskunden nutzen schon heute die Vorzüge digitaler Technologien: Sie kaufen online ihren Versicherungsschutz, lassen sich bei vielen Vorgängen von interaktiven Chatbots unterstützen und verwalten ihr eigenes Online-Portfolio über mobile Endgeräte. Doch die Digitalisierung bietet noch viel weitreichendere Möglichkeiten, um Services, Produkte und damit die Zufriedenheit der Kunden zu verbessern. Darauf müssen sich Erst- und Rückversicherungsunternehmen einstellen.

Neue Technologien ermöglichen Erst- und Rückversicherungsunternehmen ihre Prozesse zu verschlanken sowie durch bessere Planbarkeit und genauere Voraussagen Schäden zu verringern. Beim „Rendez-Vous de Septembre“, dem derzeitigen Treffen der Großen der Rück- und Erstversicherer aus der ganzen Welt wartete die Munich Re (www.munichre.com) mit einer neuen digitalen Lösungen für Risikoanalyse und Schadenabwicklung auf. Wie der weltweit größte Rückversicherer mitteilt, sollen Erstversicherungsunternehmen dabei unterstützt werden, ihr Geschäft durch Digitalisierung zu verbessern: Produkte, Services, Underwriting und Schadenabwicklung. Letztlich stehe der Endkunde, der Versicherungsnehmer, im Fokus. Demnach soll er Versicherungslösungen erhalten, die veränderten Bedarfen gerecht werden kann. Der Kunde soll seinen Versicherer als kompetenten Partner erfahren, der ihm vor allem im Schadenfall schnell und unkompliziert hilft.

Im Bereich der Naturgefahren bietet die Munich Re ihren Kunden zwei neue Services an, die Versicherungsunternehmen die Schadenabwicklung deutlich erleichtern und damit die Entschädigung der Endkunden beschleunigen soll.

Der sogenannte „Wildfire Risk Score“ der Munich Re soll Kunden bei der Bewertung von Waldbrandrisiken in Nordamerika und der Einschätzung von Schäden nach einem Waldbrand unterstützen. Dafür kombiniert Munich Re Schadendaten aus historischen Waldbränden mit Informationen aus öffentlich zugänglichen wissenschaftlichen Quellen.

Sichtbares Ergebnis der Analyse sind hochauflösende Risikokarten, die in die bereits bestehende Risikobewertungsplattform der Munich Re integriert wurden. So liegen beispielsweise der Ort Malibu und die Berge in der Bucht von Santa Monica in Kalifornien auf einer Skala von 0 bis 100 bei einem Wildfire Risk Score von 100, das heißt in einer extrem gefährdeten Zone.

Den Angaben zufolge soll die Anwendung Versicherungsunternehmen dabei unterstützen, Risiken genauer zu analysieren und in ihrem Portfolio mögliche Akkumulierungen frühzeitig zu identifizieren. Im Fall eines Waldbrandes kann der Kunde demnach in Echtzeit seine Exponierung visualisieren und gegebenenfalls erste Maßnahmen ergreifen. Durch die Vernetzung mit externen Warnsystemen ist es während und nach einem Waldbrand sehr schnell möglich, Schäden einzuschätzen sowie mit der Schadenregulierung zu beginnen. So können die Kosten reduziert und Versicherungsnehmer deutlich früher entschädigt werden.

Der Ansatz des Wildfire Risk Score ist laut Torsten Jeworrek, der unter anderem Chairman of the Reinsurance Committee im Konzernvorstand der Munich Re, auf jede andere Region der Welt übertragbar. Demnach existieren derzeit die Risikokarten für Kalifornien, Colorado und Arizona in den USA, sowie für Alberta und British Columbia in Kanada. An der Entwicklung des Wildfire Risk Score und der Risikokarten für Texas, New Mexico, Utah und Nevada sowie für Portugal wird gegenwärtig gearbeitet. Später werden sie auch für weitere Regionen in Europa sowie in Asien entwickelt.

Remote Industries für automatisierte Schadenerfassung nach einem Hurrikan
Eine weitere neue Anwendung der Munich Re heißt „Remote Industries“ und soll eine automatisierte Schadenerfassung nach einem Hurrikan und damit eine effizientere Schadenbearbeitung ermöglichen. Bereits zwei Tage vor einem erwarteten Hurrikan können demnach potenzielle Gebäudeschäden grob abgeschätzt und eventuell vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden.

Unmittelbar nach dem Hurrikan …
Unmittelbar nach dem Hurrikan sollen Luftbilder der betroffenen Regionen verfügbar sein, die deutlich besser und schneller eine erste Schadeneinschätzung erlauben. Aus diesen hochaufgelösten Luftaufnahmen werden mit Hilfe spezieller KI-basierter Algorithmen die Schäden an Gebäuden eingeschätzt. So kennt der Versicherer oft schon vor dem betroffenen Versicherungsnehmer das ungefähre Ausmaß. Durch die schnelle Schadenerfassung werde sich die Dauer der Schadenbearbeitung deutlich reduzieren, sagte Jeworrek. So könnten auch Schadengutachter viel effektiver eingesetzt und Folgeschäden vermieden werden.

Erste Erfahrungen nach Hurrikan Michael belegen, dass durch die verbesserten Prozesse die Schadenkosten sinken und die Kundenzufriedenheit sowie das Vertrauen in die Versicherer steigen. Hurrikan Michael war im Oktober vergangenen Jahres der erste Hurrikan der Kategorie 5, der die angrenzenden Vereinigten Staaten seit dem Monstersturm Andrew im Jahr 1992 traf. Die Munich Re berichtet dazu, dass Remote Industries bislang in den USA - inklusive der US Virgin Islands und Puerto Rico - sowie auf den Bahamas und den Cayman Islands angeboten wird. (-el / www.bocquel-news.de)

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