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Schlechte Noten für den privaten Pflege-Bahr & Co.

30. November 2015 - Die geförderten Pflege-Bahr-Tarife sind viel zu teuer. Das berichtet Öko-Test. Sieben von dort insgesamt 41 geprüften privaten Pflegeversicherungs-Tarifen wurden lediglich mit der Schulnote „ausreichend“ bewertet. Der Rest fiel sogar mit nur „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch.

Immer mehr Menschen in Deutschland werden zum Pflegefall. Die obligatorische gesetzliche Pflegeversicherung schützt nur unzureichend gegen die finanziellen Folgen. Im Verbrauchermagazin Öko-Test (http://www.oekotest.de) wird immer wieder darauf hingewiesen.

„Die geförderten Pflege-Bahr-Tarife sind schon heute viel zu teuer“, sagten die Öko-Tester. Sie hatten vormals die Tarife auf Basis des Bruttobeitrages - also ohne die staatliche Förderung von 5 Euro pro Monat - bewertet. Neuere Qualitäts-Prüfungen von Öko-Test liegen nicht vor. Damals erreichten die besten sieben Angebote gerade einmal die Note 4, was der Schulnote „ausreichend“ entspricht. Die restlichen 34 fielen mit dem 5. oder 6. Rang (mangelhaft oder ungenügend) durch.

Pflege-Bahr-Angebote haben die Nase leicht vorne
Im Öko-Test-Bericht heißt es: Durchschnittlich zahlen die ungeförderten Tarife je Euro Monatsbeitrag 25 Prozent mehr als die Pflege-Bahr-Angebote. Allein wenn man lediglich den Nettobeitrag, also den Beitrag betrachtet, den die Kunden nach der Förderung von 5 Euro pro Monat tatsächlich zahlen müssen, haben die Pflege-Bahr-Angebote die Nase leicht vorne. Das zeigt, dass derzeit vor allem die Versicherungen von der staatlichen Förderung profitieren, nicht die Versicherten.

Lücken können so keinesfalls geschlossen werden
Gleichzeitig können Pflege-Bahr-Tarife laut Öko-Test die Lücken, die die gesetzliche Absicherung hinterlässt, in keiner Weise schließen. Die Leistungshöhen sind demnach vollkommen unzureichend. Das machen die Marktforscher an einem Beispiel fest: Ein 35-Jähriger erhält für den Mindesteigenbeitrag von 10 Euro im Monat in der Pflegestufe 1 im besten Fall 240 Euro, in Pflegestufe 2 sind es rund 530 und in Pflegestufe 3 kommt er auf 1.200 Euro. „Diese Beträge sind weit von den Pflegelücken entfernt“, sagen die Tester.

Demgegenüber könnten von den ungeförderten Tarifen, den konventionellen Pflege-Zusatzversicherungen, eine ganze Reihe empfohlen werden. Für ein Kind haben Eltern hier die Auswahl zwischen sieben sehr guten und guten Angeboten. Ebenfalls sieben sind es für 65-Jährige und immerhin noch drei für 35-Jährige.

Für Kinder ist die private Pflegeversicherung die optimale Absicherung für den schlimmsten Fall. "Existenzieller Invaliditätsschutz über eine Pflegeversicherung ist keine schlechte Idee", schrieb Georg Pitzl (Foto: Xing), Versicherungsberater aus Mering bei Augsburg, und verwieß in einer früheren Ausgabe des Verbraucher-Magazins Öko-Test auf „extrem günstige“ Produkte. Das Risiko, dass ein Kind nach Unfall oder Krankheit lebenslang zum Invaliden wird, sei zum Glück gering.

In der früheren Qualitätsprüfung von Öko-Test verlangen die günstigsten Anbieter Axa (www.axa.de) und die DBV (www.dbv.de) für ihr Topprodukt Pflegevorsorge Flex 1-U, 2-U, 3-U gerade einmal 7,35 Euro pro Monat. Den Angaben zufolge liegen insgesamt elf Anbieter unterhalb der 10-Euro-Beitragsmarke pro Monat.

Die Öko-Tester weisen darauf hin, dass bei frühzeitiger Absicherung in jüngeren Jahren deutlich niedrigere Monatsbeiträge erhoben werden. So kann man trotzdem schon in jungen Jahren gegen eine plötzliche Pflegebedürftigkeit, etwa durch einen Unfall oder Schlaganfall, finanziell geschützt sein. Den Angaben zufolge muss ein heute 35-Jähriger bis zu seinem 80. Lebensjahr, also 45 Jahre lang, bei der HanseMerkur (www.hansemerkur.de) im von Öko-Test durchgängig mit dem 1. Rang bewerteten Tarif PA/3600 insgesamt 21.773 Euro bezahlen. Wer die Police beim selben Versicherer erst im Alter von 65 abschließt, zahlt bis zum 80. Lebensjahr, also in nur 15 Jahren, insgesamt 33.480 Euro. Nach Auffassung der Marktforscher werden junge Menschen außerdem meist problemloser versichert. Senioren könnten, wenn sie schon erkrankt sind, durch die Gesundheitsprüfung fallen. (-el / www.bocquel-news.de)

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