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SDK: Pflege-PV entwickelt sich zum Fass ohne Boden

1. Dezember 2022 - Die Beitragsanpassung für 2023 beträgt bei der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK) 1,4 Prozent. Der Krankenversicherer aus Fellbach wird künftig den aktuariellen Zins zur Bildung von Sicherheitspuffern nutzen. Die ‚maue‘ Entwicklung in der Pflege-Pflichtversicherung sieht der SDK-Vorstand mit großer Sorge.

Um 1,4 Prozent – und damit unterdurchschnittlich - passt die Süddeutsche Krankenversicherung a.G. (www.sdk.de) die Krankenvollversicherungs-Beiträge für 2023 an. Nach Mitteilung des PKV-Verbandes (www.pkv.de) soll die Anpassung im Markt 2023 im Schnitt um 3 Prozent teurer werden. 

SDK-Vorstand Benno Schmeing sagte am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten, dass 99,2 Prozent der SDK-Vollversicherten aktuell Beiträge unterhalb des Höchstbeitrags der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zahlen. Er sehe keine Gründe, dass Privatversicherte die privaten Krankenversicherung (PKV) verlassen würden. „Wenn man in der PKV bei einem seriösen Anbieter landet, besteht langfristig im Alter nicht die Notwendigkeit zu wechseln.“

Laut Benno Schmeing hat die SDK vor, den aktuariellen Zins (AUZ) zu Bildung von Sicherheitspuffern zu nutzen. Bei der SDK ist der Rechnungszins ist mit 1,9 Prozent im zweiten Jahr in Folge stabil. „Wir sehen das als momentane Bodenbildung“, sagte der ADK-Vorstand. Man werde nicht mit einem höheren Rechnungszins kalkulieren, auch wenn sich am Kapitalmarkt in der Neuanlage wieder mehr erzielen lasse. Man könne so auch einen Teil der medizinischen Inflation abfedern, die über eine 50-jährige Vertragslaufzeiten ohnehin kaum darstellen lasse.

Ein wichtiger Einfluss auf die Entwicklung der Beiträge hat der Rechnungszins, der mit 1,9 Prozent bei der SDK die Bodenbildung erreicht, erwartet Schmeing. Nun gehe er davon aus, dass die Branche trotz der steigenden Zinsen den Rechnungszins nicht schnell wieder anheben wird. Man habe in den vergangenen Jahren einiges gelernt. „Ich bin sicher, dass die Branche einen Sicherheitspuffer lassen wird.“

Pflege - ein Fass ohne Boden
Die Entwicklung in der privaten Pflege-Pflichtversicherung (PPV) beunruhige ihn sehr, sagte Benno Schmeing. Das Segment Pflege entwickle sich als Fass ohne Boden, wenn man die Leistungserweiterungen und geänderter Anspruchsmentalität als Maß nehme.

Im Oktober hatte der PKV-Verband bei den PPV-Tarifen für Angestellte und Selbstständige Prämienerhöhung für 2023 im Schnitt um 40 Prozent auf 104 Euro pro Monat errechnet. Jetzt will Benno Schmeing eine private Pflegezusatz-Versicherung mit einem festen Leistungsversprechen über die gesamte Laufzeit entwickeln, die unabhängiger als die bisherigen Angebote von den gesetzlichen Änderungen ist. Einzelheiten wollte Schmeing zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. „Wir müssen hin zu einem festen Leistungsversprechen, das ein Leben lang stabil bleibt“, sagte der SDK-Vorstand.

Leistungsausgaben stiegen um plus 6 Prozent
In den in den Corona-Jahren ab 2020 war die Leistungsentwicklung bei der SDK in der Krankenversicherung moderat geblieben. Jetzt ziehe das Geschäft wieder etwas an. Benno Schmeing machte deutlich, dass der Versicherer im Jahr 2022 bei den Leistungsausgaben ein Plus von rund 6 Prozent verzeichnen wird. „Das entspricht in etwa dem, was wir erwartet haben.“

Die eine Hälfte des Anstiegs sei auf Kostensteigerungen zurückzuführen, die andere auf die Alterung der Versicherten, sagte Schmeing. Kostentreiber seien vor allem die Arzneimittel und die Hilfsmittel gewesen. Aktuell - mit einer hohen Inflationsrate - stiegen die Kosten im Gesundheitswesen Jahr für Jahr stärker als die Inflation und die Lohnsteigerungen, sagt Schmeing. „Für das Thema Gesundheit müssen wir mehr ausgeben.“

Um die PKV in Zukunft nachhaltiger auszurichten, will Benno Schmeing eine enge Begleitung der Kunden durch Gesundheitsservices vertiefen. „Wir müssen dahin kommen, den Versicherten lebenslang bei dem Bemühen zu unterstützen, gesund zu bleiben.“

SDK hat einen großen Gruppen-Vertrag in der bKV an Land gezogen
Die SDK bietet ihren Versicherten bereits verschiedene Gesundheitsservices an, und rund 10 Prozent der SDK-Versicherten nehmen solche Angebote auch an. Man brauche wohl noch ein bisschen Zeit, so Schmeing, wobei er darauf verwies, dass in der bKV betrieblichen Krankenversicherung Gesundheitsservices bereits ein Verkaufsargument seien. Gerade deswegen habe die SDK in diesem Bereich einen großen Gruppen-Vertrag gewonnen bekommen. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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