logo
logo

Produkte und Profile

Rund 20 Lebensversicherer unter verschärfter Kontrolle

20. September 2021 - Die Aufsichtsbehörde BaFin hat rund 20 von etwa 80 Lebensversicherungsgesellschaften unter intensivierte Aufsicht gestellt; ebenso 36 der 135 Pensionskassen. Der Grund: Bei diesen Assekuranzen werden langfristig finanzielle Schwierigkeiten befürchtet. Die BaFin will nun ihre Kontroll-Mechanismen verstärken.

Ein Viertel der deutschen Lebensversicherungsgesellschaften stemmen sich laut der Finanzaufsicht BaFin (www.bafin.de) gegen eine finanzielle Schieflage. Wie beängstigend könnte das für die Versicherungsnehmer*innen sein, die hier für ihre private Altersvorsorge seit Jahren eingezahlt haben?

Der GDV Gesamtverband der deutschen Versicherer (www.gdv.de) melden in ihrer Statistik, dass die Lebensversicherer derzeit rund 82 Millionen LV-Verträge in ihren Ständen führen. Bisher galt diese Geldanlage als besonders sicher; auch wenn die Renditen früherer Jahr nicht zuletzt durch das anhaltende Zinstal nicht mehr erreicht werden können. Das allerdings bleibt nach Meinung der Experten bei der BaFin für die Versicherer eine große Herausforderung.

Die regulatorischen Anforderungen – allein schon durch Solvency II - belasten die Lebensversicherer zusätzlich, denn dadurch müssen sie eine höhere Eigenkapital-Quote erreichen, die sie durch Unternehmensgewinne aufbauen müssen. Für die LV-Kunden gibt es deshalb weniger oder keine Boni oder Überschüsse mehr.

Die Berechnungsformel für die Zinsrückstellungen wurde 2018 geändert, was aber nur zur Stabilisierung und nicht zur Verbesserung der Situation reicht.

Deshalb wird die BaFin circa 20 der rund 80 Lebensversicherungsgesellschaften unter noch intensivere Aufsicht stellen. 

Wenn aber nun verunsicherte Versicherungsnehmer ihren LV-Vertrag kündigen wollen, sind sie schlecht beraten, denn bei einer vorzeitigen Kündigung müssen sie stets auch Verluste hinnehmen.

Vor allem aber ist bei noch laufenden Lebensversicherungs-Verträge die Sorge unbegründet, dass das bisher Angesparte verloren gehen könnte, denn schließlich handelt es sich bei einem LV-Vertrag um garantierte Leistungen. Die gezahlten Versicherungsbeiträge sind abzüglich der Vertriebs- und Verwaltungskosten zuzüglich der Garantiezinsen auf den Sparanteil schlimmstenfalls durch die Auffanggesellschaft Protektor Lebensversicherungs-AG (www.protektor-ag.de) geschützt. Dort sind sogar die bereits zugesagten Überschussanteile sicher.

Inzwischen ist der Wandel der Versicherungsmodelle bereits längst im Gange. Die Lebensversicherer selbst nehmen mehr und mehr Abschied von der klassischen Lebensversicherung und bringen entsprechend mehr Rentenversicherungen auf den Markt - mit weniger Garantien. Sie bieten damit „Produkte der Neuen Klassik“.

Nach Auskunft der Experten enthält die klassische Variante geringere Garantieleistungen. Die dadurch eingesparten Gelder fließen direkt in die Kapitalanlagen der Versicherer. Dadurch sollen sich die Renditen verbessern. Das Analysehaus Assekurata (www.assekurata.de) hat dazu eine Studie aufgelegt, wo die Auswirkungen deutlich ersichtlich sind. Die Analysten errechneten, dass bei Altverträgen (Rentenversicherung) mit Garantiezins die durchschnittliche Rendite bei 2,07 Prozent für 2020 lag, für die „Neue Klassik" bei 2,41 Prozent.

Hierin zeige sich, dass Lebensversicherte mit den neuen Produkten eine etwas höhere Rendite bekommen können. Fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung sind so geblieben, wie zuvor. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.