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Risikomanager verstärkt in Strategie eingebunden

1. August 2022 - Risikomanager in den Unternehmen befinden sich in einer Übergangsphase, in der sie zunehmend in die Unternehmens-Strategie und Nachhaltigkeits-Aufgaben eingebunden werden. Ferma hat jetzt in Zusammenarbeit mit PwC France den Bericht der European Risk Manager Survey 2022 und die acht zugehörigen Länderdateien veröffentlicht.

Der Ferma Risk Manager Survey Report 2022, den Ferma (www.ferma.eu/) in Zusammenarbeit mit PwC France erstellte, bestätigen, dass Risikomanager in einer Übergangsphase zunehmend in die Unternehmensstrategie und Nachhaltigkeits-Verantwortung eingebunden werden. Die Befragung findet nun seit 20 Jahren alle zwei Jahre statt. Er repräsentiert das umfassendste Bild der Ansichten professioneller Risikomanager in ganz Europa. Die Umfrage 2020 wurde vor dem Höhepunkt der Pandemie durchgeführt. Die Ergebnisse von 2022 spiegeln die seither herrschenden außergewöhnlichen Umstände wider und bleiben uns erhalten.

Charlotte Hedemark Hancke, Vorsitzende des FERMA Survey Committee 2022, sagte: „Die Ergebnisse dieser Umfrage 2022 zeigen, dass der Risikomanager zunehmend mit anderen risikobezogenen Funktionen zusammenarbeitet und Informationen für das Top-Management konsolidiert, auch zu strategischen Themen wie Nachhaltigkeit und digitalen Risiken.“

Wichtige Erkenntnisse der Studie sind: Risikodiskussionen auf Vorstands-/Top-Management-Ebene finden häufiger statt, und die Beteiligung des Risikomanagers an Unternehmensstrategie und Nachhaltigkeit hat sich gefestigt:

61 Prozent prüfen strategische Risiken, 40 Prozent tragen zur Definition der Unternehmensstrategie bei, 40 Prozent arbeiten an Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen und 33 Prozent arbeiten an verschiedenen Szenarien des Geschäftsplans.

Laut dem Ferma Survey sind Risikomanager zunehmend in Nachhaltigkeitsangelegenheiten und Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsrisiken (ESG) involviert. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) gab an, in Bezug auf ESG-Risiken eine bedeutende Rolle zu spielen - verglichen mit 40 Prozent im Jahr 2020.

Dirk Wegener, Präsident von Ferma, kommentierte: „Die Umfrageergebnisse unterstreichen auch die vier Prioritäten von Ferma in ihrer Interessenvertretungsarbeit für ihre Mitglieder und einzelne Risikomanager in ganz Europa.“

Demnach gewinnen Risikomanager an Selbstvertrauen im Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen. In der Umfrage von 2020 gaben 70 Prozent mangelndes Wissen als Hindernis für einen Beitrag zu ESG-Themen an. Im Jahr 2022 sank dieser auf 29 Prozent. Die Zusammenarbeit mit Corporate Social Responsibility/Nachhaltigkeit hat um 12 Prozent zugenommen; 37 Prozent gaben an, eng zusammenzuarbeiten, und 3 Prozent gaben an, dass dies nun in der Verantwortung des Risikomanagements liegt.

Die Zusammenarbeit zwischen Risikomanagement und IT- und Informationssicherheit hat sich in den letzten Jahren gefestigt und ist mittlerweile ein fester Bestandteil ihrer Arbeit: 60 Prozent gaben an, entweder regelmäßig und eng mit der IT- und Informationssicherheit zusammenzuarbeiten oder die Gesamtverantwortung zu tragen. Die meisten Risikomanager sind an einigen Aspekten des Managements von Risiken aus neuen Technologien beteiligt.

Risikotransfer und systemisches Risiko
Die Fähigkeit von Organisationen, Risiken zu übertragen, bleibt ein Problem für Käufer von Unternehmensversicherungen auf dem harten Versicherungsmarkt: 78 Prozent berichteten von erheblichen Auswirkungen gestiegener Versicherungspreise und 71 Prozent in Bezug auf reduzierte Kapazitäten.

Seit der Umfrage von 2018 ist das Interesse an Captives stetig gewachsen, wobei 35 Prozent angaben, dass sie 2022 ein bestehendes Captive nutzen würden, und 12 Prozent gaben an, dass sie die Schaffung eines neuen Captive in Betracht ziehen würden.

Zwei der Top-3-Risiken auf Sicht von 10 Jahren sind Klimawandel und Umweltveränderungen sowie Naturkatastrophen: Ein erheblicher Anteil (41 Prozent) glaubt, dass einige Betriebe oder Standorte nicht mehr versichert werden könnten.

„Wir werden diese Themen auf dem Ferma-Forum 2022 und in unserer nächsten Umfrage im Jahr 2024 weiter untersuchen. Das Ferma-Forum 2022 Transitioning Together: Risk Leadership in a Fast Changing World findet vom 9. bis 11. Oktober in Kopenhagen statt.

Angesichts steigender Preise und sinkender Kapazitäten in der Industrieversicherung sollen demnach zu den bestehenden unternehmenseigenen Risikoträgern weitere dazukommen. Viele Manager berichten, dass ihre Deckungen reduziert wurden, besonders häufig in der Cyberversicherung. ESG rückt währenddessen weiter in den Fokus.

Weitere Herausforderungen sehen die Risikomanager bei der Integration ESG-bezogener Risiken. Mehr als die Hälfte von ihnen sieht etwa Schwierigkeiten bei der Quantifizierung der Risiken, 34 Prozent im Hinblick auf die qualitative Beurteilung. Besonders eindrücklich zeige sich das an den unterschiedlichen Einschätzungen der Atomkraft zwischen den beiden zentralen EU-Partnern Deutschland und Frankreich, heißt es im Ferma Risk Manager Survey Report 2022. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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