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Konzepte und Kriterien

Rekord-Beitragseinahmen und höhere Schadenlast

15. Februar 2016 - Einen historischen Höchststand im Beitragswachstum der Schaden- Unfallversicherungen sowie leichte Zuwächse im Lebengeschäft verzeichneten die Öffentlichen Versicherungen Oldenburg im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Überschussbeteiligung 2016 für LV-Verträge wurde auf 2,5 Prozent abgesenkt.

„Das Schiff Öffentliche Versicherungen Oldenburg ist in schwierigem Fahrwasser stabil und solide durch das Jahr 2015 gesegelt.“ So bewertete der Vorstandsvorsitzende der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg (www.oeffentlicheoldenburg.de), Franz Thole während der Jahrespressekonferenz in Oldenburg das abgelaufene Geschäftsjahr. Der Diskussion mit Journalisten stellte sich der gesamte Vorstand der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg (von links): Dr. Ulrich Knemeyer, Franz Thole (Vorsitzender), Jürgen Müllender (Fotograf: Uwe Schucht). Thole betonte, dass sich die Versicherungswirtschaft seit Jahren in einem schwierigen Umfeld bewege: „Wir haben alle Marktveränderungen als Herausforderung angenommen und können sagen, dass wir auch 2015 wieder erfolgreich waren.“

So war beispielsweise der Rückgang der Einmalbeiträge in der Lebensversicherung erwartetet worden. Und deshalb sanken die gesamten Beitragseinnahmen der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, zu der der Schadenversicherer Oldenburgische Landesbrandkasse und die Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg gehören, im vergangenen Jahr um 2,9 Prozent auf 246,1 Millionen Euro. Bei den Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag hatte es Ende 2014 einen starken Vorzieheffekt gegeben, weil zum 1. Januar 2015 der Garantiezins gesenkt wurde. Dieses Geschäft fehlte 2015.

Bei der Oldenburgischen Landesbrandkasse, dem Sachversicherer der Gruppe, stiegen sowohl die Beitragseinnahmen als auch die Schadenaufwendungen. Die Zahl der Versicherungsverträge der „Öffentlichen“ lag Ende 2015 mit 1.008.128 erneut über der Millionen-Marke. Kontinuierlich weiter gewachsen sind die Kapitalanlagen des Regionalversicherers. Sie erreichten Ende 2015 einen Stand von 1,408 Milliarden Euro, 3,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Zahl der Mitarbeiter bei der „Öffentlichen“ blieb konstant. In der Oldenburger Zentrale werden 345 Mitarbeiter beschäftigt; in den 83 Geschäftsstellen im gesamten Oldenburger Land sind es etwa 375. Sie betreuen mehr als 370.000 Versicherte.

Anteil der Sparkassen-Vermittlungsanteil liegt bei 25 Prozent
Neben den Geschäftsstellen trugen 2015 auch wieder die beiden Vertriebspartner Landessparkasse zu Oldenburg und Sparkasse Wilhelmshaven zu dem erfolgreichen Geschäft der „Öffentlichen“ bei. So wurde fast jede zweite Lebensversicherung der „Öffentlichen“ von den Sparkassen vermittelt. In der Haftpflichtversicherung lag der Sparkassen-Vermittlungsanteil bei 25 Prozent, bei Unfall kam sie auf einen Anteil von 22 Prozent, bei den Sachversicherungen von 14 Prozent und in der Kraftfahrtversicherung von 5 Prozent.

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2016 erwartet Thole, dass „die Öffentlichen Versicherungen Oldenburg ihren soliden, stabilen Kurs fortsetzen werden“ – auch wenn die regulatorischen Anforderungen durch das Inkrafttreten des neuen EU-Aufsichtsrechts Solvency II zum 1. Januar 2016 nochmals größer geworden seien.

Im Vertrieb soll ein starker Schwerpunkt im Privatkundengeschäft gesetzt werden, vor allem in der Kraftfahrtversicherung und den Sachversicherungen. Außerdem sind laut Thole Maßnahmen zur stärkeren Kundenbindung geplant. In der Lebensversicherung sollen im Laufe des Jahres neue Produkte im Bereich Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung eingeführt werden. „2015 hat gezeigt: Die Oldenburger sind ihrer ,Öffentlichen‘ treu. Denn wir kennen den regionalen Markt am besten und stellen sicher, dass jeder Kunde optimal beraten wird“, so der Vorstandsvorsitzende.

Oldenburgische Landesbrandkasse steigert Beitragseinnahmen
Die Oldenburgische Landesbrandkasse (OLBK) hat im vergangenen Jahr ihre Beitragseinnahmen weiter gesteigert. Über alle Sparten wurde 2015 ein Beitragswachstum von 1,7 Prozent auf rund 156,6 Millionen Euro verzeichnet und damit ein historischer Höchststand bei den Beitragseinnahmen erreicht. „Zu verdanken haben wir das erreichte Rekordniveau einer hervorragenden Vertriebsleistung in unseren Geschäftsstellen und den beiden Sparkassen in Oldenburg und Wilhelmshaven“, sagte Thole.

Dem Rekordniveau bei den Beitragseinnahmen stand allerdings auch eine höhere Schadenbelastung gegenüber. Der Bruttoschadenaufwand lag 2015 mit rund 127 Millionen Euro um 3 Millionen Euro höher als im Jahr zuvor. Ausschlaggebend hierfür  war der Schadenaufwand in der Sachversicherung, der allein um 2,8 Millionen Euro höher ausfiel als 2014. So stieg der Aufwand für Sturmschäden von 1,5 Millionen Euro auf 8,0 Millionen Euro. Die Anzahl der Sturmschäden erhöhte sich von rund 2.000 im Jahr 2014 auf über 11.000 im vergangenen Jahr.

Im HUK-Bereich (Haftpflicht-Unfall-Kraftfahrt) sank vor allem der Schadenaufwand in der Kraftfahrtversicherung. „Das lag sicher auch an dem milden Winterwetter Ende 2015“, vermutete Thole. Die Bruttoschadenquote der OLBK – das Verhältnis von Schadenaufwendungen zu Beitragseinnahmen – stieg 2015 leicht auf 81,6 (2014: 80,7) Prozent.

„Öffentliche“ Leben zahlt 82,3 Millionen Euro aus
Das Geschäft der Öffentlichen Lebensversicherungsanstalt Oldenburg war 2015 wesentlich von zwei Entwicklungen geprägt. Die Zahl der Lebensversicherungsverträge stieg – im Gegensatz zum gesamtdeutschen Lebensversicherungsmarkt – nochmals um gut 200 (0,2 Prozent) auf 112.037. Die Beitragseinnahmen hingegen sanken um 10,2 Prozent auf 89,5 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist auf einen Sondereffekt bei Lebensversicherungen mit einem Einmalbeitrag zurückzuführen. Wegen der Absenkung des Garantiezinses von 1,75 Prozent auf 1,25 Prozent zum 1. Januar 2015 waren Ende 2014 überdurchschnittlich viele Verträge mit Einmalbeitrag abgeschlossen worden – insgesamt 2014 über 30,7 Millionen Euro. Die Normalisierung brachte 2015 Einmalbeiträge von 19,8 Millionen Euro, immer noch ein überdurchschnittlicher Wert.

Die wichtigen laufenden Beitragseinnahmen der „Öffentlichen“ Leben wuchsen 2015 um 1,1 Prozent auf 69,7 Millionen Euro und damit stärker als im Marktdurchschnitt (plus 0,2 Prozent), berichtete der Vorstand der „Öffentlichen“ auf der Jahrespressekonferenz.

Im vergangenen Jahr hat die Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg an ihre Kunden für Versicherungsfälle, Ablaufleistungen und Rückkäufe insgesamt 82,3 Millionen Euro ausgezahlt. „Das waren 11,1 Prozent mehr als 2014“, berichtete Thole. Allein 50 Millionen Euro hiervon entfielen auf Ablaufleistungen – ein Plus von 44 Prozent. Die Summe bei den Rückkäufen hingegen sank um 23 Prozent.

Die gesamten Kapitalanlagen der Öffentlichen Lebensversicherungsanstalt Oldenburg wuchsen 2015 um 3,3 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Die Nettoverzinsung dieser Kapitalanlagen lag bei 4,4 Prozent. Hinter den 112.037 Lebensversicherungsverträgen steht eine Versicherungssumme von 3,426 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 2,4 Prozent gegenüber 2014 entspricht – ebenfalls ein marktüberdurchschnittlicher Zuwachs.

Überschussbeteiligung 2016 auf 2,5 Prozent abgesenkt
Dem nun schon mehrere Jahre andauernden extrem niedrigen Zinsniveau für sichere Wertpapiere kann sich auch die Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg auch nicht entziehen. „Es wird immer schwieriger, bei der Neuanlage der Versichertengelder geeignete, sichere Kapitalanlagen zu finden“, so Thole. Wie fast alle Lebensversicherer senkt daher auch die „Öffentliche“ Leben für 2016 ihre Überschussbeteiligung für Verträge, bei denen der zugesagte Rechnungszins es zulässt, auf 2,5 (2015: 2,8) Prozent. Hinzu kommen in der Regel am Ende der Laufzeit aber noch weitere Überschussanteile, die die Gesamtverzinsung für die Kunden dann doch wieder erhöhen. (-el / www.bocquel-news.de)

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