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Konzepte und Kriterien

Politische Risiken im Fokus der Riskmanager

5. Februar 2015 - Die Political Risk Map 2015 des international tätigen Industrieversicherungsmaklers und Risikoberaters Marsh - mit Analysen zu Länder- und Kreditrisiken - bietet Auswertungen des Gesamtrisikos für 170 Länder weltweit. Die größten Risiken lauern in Afrika.

Die Political Risk Map 2015 (Quelle: Marsh – zum Vergrößern Abbildung anklicken) und der zugehörige Bericht „Growing political risk in the year ahead and beyond“ von Marsh (www.marsh.com) machen die politischen Gefahrenherde weltweit deutlich. Das Urteil der Riskmanager und Experten des Industrieversicherungsmaklers Marsh verschärfen sich die politischen Risiken mit der Zunahme geopolitischer Spannungen, politisch motivierter Gewalt und innerstaatlicher Konflikte in Kombination mit sinkenden Rohstoffpreisen. Welche Herausforderung dies für international agierende Unternehmen darstellt, zeigt die Political Risk Map 2015, die mit einem Klick auf http://deutschland.marsh.com/Portals/32/Documents/Marsh%20Bericht_Political%20Risk%20Map%202015.pdf heruntergeladen werden kann. „Das politische Risiko dürfte auch 2015 in vielen Teilen der Welt auf hohem Niveau verharren. Daher sollten sich Unternehmen mit internationalem Engagement auf die wichtigsten Einflussfaktoren für die Länder und Regionen, in denen sie tätig sind, vorbereiten und ein vorausschauendes Risikomanagement betreiben. Nur so gelingt es ihnen, umfassende Pläne zum Umgang mit den verschiedensten Risiken zu entwickeln, um ihre strategischen Interessen sowie Investitionen zu schützen“, sagt Tobias Federkeil, Experte für politische Risiken bei Marsh in Frankfurt. - Basierend auf Daten von Business Monitor International (BMI), einem in der Erstellung unabhängiger Analysen zu Länder- und Kreditrisiken führenden Unternehmen der Fitch Group, enthält die aktuelle Political Risk Map von Marsh Auswertungen des Gesamtrisikos für 170 Länder. Die Risiken sind dabei in drei Kategorien unterteilt: politische Risiken, makroökonomische Risiken und operationelle Risiken.

Wie schnell sich politische Krisen zu einem Geschäftsrisiko entwickeln können, mussten viele deutsche Unternehmen erst jüngst im Russland-Ukraine-Konflikt erfahren. „Die Möglichkeiten, sich über den Versicherungsmarkt gegen politische Risiken abzusichern, sind gut; Kapazitäten sind vorhanden und Deckungen werden typischerweise mit mehrjährigen und unkündbaren Laufzeiten angeboten – sofern die Krise noch nicht akut ist“, betont Tobias Federkeil.

Potenzielle Auswirkungen sinkender Rohölpreise
Im Gespräch mit Journalisten setzten Marsh-Experten in Frankfurt weitere Akzente. Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts gehören demnach die potenziellen Auswirkungen sinkender Rohölpreise auf ölexportierende Länder. Während niedrigere Ölpreise vielen ölimportierenden Ländern und der Weltwirtschaft insgesamt zugutekommen können, wird sich eine längere Schwächephase auf Länder, die auf Einnahmen aus dem Ölexport zum Ausgleich ihrer Staatshaushalte angewiesen sind, möglicherweise negativ auswirken.

Sichtbar wird dies durch das Urteil des Business Monitor International: So stuft der BMI für die Länder Angola, Tschad, Äquatorialguinea, Iran und Venezuela das Risiko einer weiteren Verschlechterung ihres politischen Risikoprofils für den Fall eines anhaltenden Ölpreisverfalls als „hoch“ ein.

In Nahost und Nordafrika, der Ukraine, in Thailand und Hongkong gab dem Marsh-Bericht zufolge zudem politisch motivierte Gewalt Anlass zu Sorge. Auch in anderen Regionen könnte es 2015 zu Unruhen und Gewalt kommen, heißt es. Dies gilt laut Risk Map 2015 insbesondere für Länder, in denen die Besorgnis der Bevölkerung über die Wirtschaftslage wächst und/oder alternde Machthaber seit langem die politischen und wirtschaftlichen Geschicke lenken.

Abgrenzung zwischen Schwellenländern mit und ohne attraktive Investitionen
„Zu den bemerkenswerteren Trends der letzten Jahre gehört die klare Abgrenzung zwischen Schwellenländern mit und ohne attraktivem Investitionsumfeld für international tätige Unternehmen“, sagt Yoel Sano, Head of Global Political and Security Risk bei BMI. „So bergen China, Indien und Indonesien dank sinnvoller politischer und wirtschaftlicher Reformen ein erhebliches Potenzial für ausländische Investoren, während die Lage in Russland – unter anderem wegen der Annexion der Krim und der daraus resultierenden Wirtschaftssanktionen durch die USA und andere westliche Staaten – unverändert problematisch ist. Auch in Bezug auf Brasilien und Südafrika ist Skepsis angebracht.“

Nicht nur auf Risiken des laufenden Jahres achten
Auch wenn für die meisten Unternehmen das Hauptaugenmerk auf das gerade beginnende Jahr gerichtet ist, sollten sie ihre Risiken doch längerfristig betrachten, betonten die Marsh-Riskmanager. Der Bericht zeige entsprechend unter anderem auf, dass 2017 viele Weichen für politische Entwicklungen gestellt werden. Man bezieht sich dabei darauf, dass im Januar 2017 ein neuer US-Präsident sein Amt antritt. In Großbritannien komme es möglicherweise zum Referendum über die EU-Mitgliedschaft, und in Frankreich, Deutschland, Hongkong, Iran, Südkorea und anderen Ländern finden Wahlen statt, deren Ausgang die regionale politische Landschaft beeinflussen wird. (db / www.bocquel-news.de)

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