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Nachhaltigkeit avanciert zum Hygienefaktor

15. Juni 2021 - In welchen Bereichen erwarten Verbraucher nachhaltige Versicherungs-Lösungen? Welche nachhaltigkeits-relevanten Leistungsmerkmale begeistern die Kunden am meisten? Und wie groß ist die nachhaltigkeits-bezogene Abschluss- und Wechselbereitschaft? Diesen Fragen geht die aktuelle Studie von Heute & Morgen auf den Grund.

Nachhaltigkeit ist lange kein reines Modethema mehr. Nachhaltige Lösungen werden in immer mehr Bereichen zum Standard und gerade in jüngeren Generationen zum ‚Hygienefaktor‘. Auf die Versicherungsbranche projiziert heißt das: Insbesondere in der jüngeren Generation setzt man auf die langfristige Chance, mit nachhaltigen Produkten erfolgreich zu sein.

Grundsätzlich können sich heute bereits rund zwei Drittel aller Verbraucher vorstellen, in Zukunft gezielt nachhaltige Versicherungsprodukte abzuschließen; bei den unter 30-Jährigen und den besonders nachhaltigkeitsaffinen Verbrauchern sind es sogar über 80 Prozent. Dies zeigt die aktuelle Studie „Nachhaltige Versicherungsprodukte“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Heute und Morgen (www.heuteundmorgen.de), für die 1.500 Verbraucher ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Kfz und Wohngebäude passen zur Nachhaltigkeit
Die größte Passung einzelner Versicherungsprodukte zum Thema Nachhaltigkeit sehen die Verbraucher der Studie zufolge derzeit spontan vor allem in der Sachsparte, und hier insbesondere bei Kfz-Versicherungen (64 Prozent) und bei Wohngebäudeversicherungen (61 Prozent). Aber auch in anderen Sparten und Produktsegmenten, wie etwa Lebens-, Renten- oder Krankenzusatzversicherungen, nimmt bereits mehr als jeder dritte Verbraucher eine gute Verbindung zur Nachhaltigkeit wahr. In einzelnen Produktsegmenten, wie etwa der Unfallversicherung oder der Berufsunfähigkeits-Versicherung, fehlt vielen Verbrauchern bisher jedoch noch die Vorstellungskraft, wie diese konkret nachhaltig zu gestalten sind.

Ausführlich untersucht wurden in der Studie für sieben zentrale Produktsparten (Kfz, Wohngebäude, Hausrat, Krankenzusatz, Unfall, LV/RV, BU) auch zahlreiche einzelne Leistungsmerkmale, die die Verbraucher in puncto Nachhaltigkeit am stärksten begeistern können. Das Ergebnis: Besonders überzeugen können Leistungen, die den Versicherten das Einsparen von Kosten ermöglichen, zum Beispiel Mehrkostenübernahme bei nachhaltigkeitsorientierten Schadenregulierungen, Rabatte für nachhaltigen Lebensstil oder Ähnliches.

Nachhaltigkeit bei Kapitalanlagen: Einschlusskriterien kommen gut an
Bei nachhaltigen Kapitalanlagen und Vorsorgeprodukten zeigt sich: Produkte, die Nachhaltigkeit über „Einschlusskriterien“ etablieren (beispielsweise Schutz natürlicher Ressourcen, Investment in erneuerbare Energien und so weiter) kommen beim Endverbraucher besser an als Produkte, die primär „Ausschlusskriterien“ in den Vordergrund stellen (beispielsweise Gewährleistung des Ausschlusses von Kinderarbeit, ausdrücklicher Verzicht auf Investments in Waffen/Rüstungsgüter usw.).

Bei sonst gleichen Konditionen liegt die grundsätzliche Abschluss- und Wechselbereitschaft für nachhaltige Versicherungsprodukte der Heute&Morgen-Umfrage zufolge spartenübergreifend aktuell zwischen 30 Prozent (Krankenzusatzversicherung) und 42 Prozent (Wohngebäudeversicherung).

Nachhaltigkeit im Versicherungsbereich als Hygienefaktor
Zugleich macht die Studie aber deutlich: Aktuell sind im Versicherungsbereich nur wenige Verbraucher bereit, für nachhaltige Versicherungsprodukte höhere Kosten beziehungsweise schlechtere Konditionen in Kauf zu nehmen. Die große Mehrheit der Verbraucher sieht Nachhaltigkeitsaspekte bei Versicherungsprodukten also derzeit als Hygienefaktor an und nicht so sehr als einen Mehrwert oder Luxus, für den man bereit wäre, auch etwas mehr zu bezahlen.

Wie die Heute&Morgen-Analysten deutlich machen, sind nachhaltige Versicherungsprodukte überwiegend erklärungsbedürftig. Haben die Verbraucher mögliche unterschiedsbildende Nachhaltigkeitsvorteile von Produkten verstanden, wächst deren Bereitschaft zu Abschluss und Wechsel. Noch besteht der Studie zufolge unter den Verbrauchern aber eine signifikante Unsicherheit und Skepsis bezüglich der Frage, ob als nachhaltig beworbene Produkte und deren Produktgeber auch wirklich nachhaltig sind. Generell begrüßen knapp drei Viertel der Befragten laut der Heute&Morgen-Studie verstärkte Informationen der Versicherer zur Nachhaltigkeit.

Informationen am liebsten vom persönlichen Ansprechpartner
Am liebsten wollen die Versicherungsnehmer darüber von ihren persönlichen Ansprechpartnern für Versicherungsangelegenheiten, also den Maklern, informiert werden, wahlweise per E-Mail oder auch im persönlichen Beratungsgespräch. Parallel legen die Verbraucher aber auch großen Wert auf eigene Internet-Recherchen und auf Informationen von unabhängiger Seite, damit die Gefahr des sogenannten „Greenwashings“ ausgeschlossen werden kann. Auch die Zusammenarbeit der Produktanbieter mit Institutionen und Verbänden, die Nachhaltigkeitsaktivitäten und entsprechende Produktangebote seriös prüfen und bestätigen, kann laut Studie diesbezüglich hilfreich sein.

Große Chance mit vielen neuen Erwartungen
Insgesamt erweist sich das Thema Nachhaltigkeit für die Assekuranz der Heute&Morgen-Studie „Nachhaltige Versicherungsprodukte“ zufolge als große Chance, die zugleich mit vielfältigen neuen Erwartungen, Anforderungen und Risiken verbunden ist: Versicherer haben zahlreiche Möglichkeiten, die Kunden mit passenden nachhaltigen Leistungsbausteinen zu begeistern. Fragwürdige Produkt-Argumentationen, etwa nach dem vollmundigen Marketing-Motto „Kaufe fünf Tafeln Schokolade und Du pflanzt dafür einen neuen Baum“, eignen sich im Versicherungsbereich hingegen wenig für eine nachhaltige Positionierung der Anbieter im Wettbewerb.

„Letztlich geht es für die Assekuranz in puncto Nachhaltigkeit um nicht weniger als um eine historische Chance, die Branche als aktiven Gestalter und Treiber des Umbaus zu nachhaltigerem Wirtschaften und zu nachhaltigeren Lebensweisen zu positionieren“, sagt Heute&Morgen-Studie-Geschäftsführerin Dr. Michaela Brocke.

Dabei würde sich auch die Chance eröffnen, das bisher oft noch negativ oder diffus gefärbte öffentliche Image der Branche abzulegen. Dr. Michaela Brocke: „Dies kann aber nur gelingen, wenn die Nachhaltigkeitsaktivitäten und damit verbundene Produktangebote der Versicherer substanzbasiert und erkennbar nachhaltig sind. Diese Chance sollte nicht für kurzgesprungene Werbe- und Verkaufsinteressen geopfert werden.“

Online gibt es weitere Informationen zu den Studieninhalten und zur Bestellung. (-el / www.bocquel-news.de)

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