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Meistens kracht es beim rückwärts Ausparken

7. Mai 2015 - Fast jeder zweite Kfz-Unfall ist ein Park- und Rangierunfall. Meist kracht es beim Rückwärtsfahren.  Oft bleibt es nicht bei Beulen und Schrammen, sondern auch Radfahrer und Fußgänger sind betroffen. Ursachen sind große Fahrzeuge und schlechte Rundumsicht.

Bei rund 40 Prozent aller Pkw-Unfälle mit Sachschaden handelt es sich um Park- oder Rangierunfälle. Das ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts des Allianz Zentrum für Technik GmbH (www.azt.allianz.de) und des Automobilzulieferers Continental (www.continental-corporation.com). Das Projekt mit der Analyse von knapp 3.500 Verkehrsunfällen wurde unterstützt von der Hochschule München und der Technischen Universität München.

Überwiegend kracht es beim Rückwärtsfahren, mehr als 70 Prozent in der Kfz-Haftpflichtversicherung (KH) und rund 85 Prozent in der Vollkaskoversicherung (VK) entfallen darauf, so die Ergebnisse der Untersuchung. In acht von zehn Fällen ereignet sich der Unfall beim Auspark- und Rangiervorgang (84 Prozent) und nur in wenigen Fällen beim Einparken (16 Prozent). Dabei verursachen ältere Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren anteilsmäßig ein Drittel mehr Park- und Rangierschäden als 25- bis 64-Jährige.

Park- und Rangierunfälle nehmen zu
Fast die Hälfte aller Haftpflichtschäden (41,7 Prozent) passierte beim Rückwärtsausparken gegen ein zweites geparktes Fahrzeug und bei jedem fünften Fahrmanöver (20,1 Prozent) prallten zwei Fahrzeuge aneinander, die gleichzeitig rückwärts ausparkten. „Die Häufigkeit der Park- und Rangierunfälle ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 30 Prozent angestiegen. „So beträgt ihr Anteil bei Sachschäden im Kraft-Haftpflicht-Bereich 44 Prozent und 39 Prozent bei Kollisionen in Vollkasko“, sagt Rüdiger Hackhausen, Leiter Schaden bei der Allianz Versicherungs-AG (www.allianzdeutschland.de) und unterstreicht damit die Bedeutung des Themas. Dabei entstehe in der Haftpflicht-Versicherung ein durchschnittlicher Schaden von circa 1.700 Euro und in Vollkasko-Versicherung von rund 2.100 Euro.

Senioren besonders häufig unter den Opfern
Der Anteil von Park- und Rangierunfällen bei Kfz-Haftpflicht-Personenschäden ist mit vier Prozent deutlich niedriger im Vergleich zum Anteil bei Kfz-Haftpflicht-Sachschäden, so die Untersuchungsergebnisse. Dennoch passierten immer wieder Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern mit teils schwerwiegenden Verletzungen. Besonders auffällig sei, dass diese Unfälle in der Untersuchung vom Autofahrer ausschließlich rückwärtsfahrend verursacht wurden. Dabei waren Senioren ab 65 Jahren als geschädigte Fußgänger besonders häufig betroffen (zwei Drittel).

VAN und SUV am gefährlichsten
Als Hauptursachen der steigenden Park- und Rangierunfallhäufigkeit haben Allianz und Continental die veränderten Fahrzeuggeometrie und die immer stärkeren Urbanisierung ausgemacht. Während sich die Größe der Parkflächen nicht verändert habe, wurden Autos tendenziell in den letzten Jahrzehnten immer breiter und länger. Die Auswertung habe gezeigt, dass VAN und SUV bei Park- und Rangierunfällen am häufigsten betroffen sind. Ihr Anteil liegt um rund 30 Prozent höher als bei Fahrzeugen der Klein- und Kompaktwagenklasse. Daneben hat sich auch die Rundumsicht des Fahrers besonders durch die Heck- und Seitenscheiben aufgrund veränderter Strukturen und Designs deutlich verringert.

Park-Assistenzsysteme müssen intelligenter werden
Die Untersuchung zeigte, dass die in vielen Autos gegenwärtig eingebauten Einparkhilfen mit Warnfunktionen nur begrenzt geeignet sind, Park- und Rangierunfälle zu vermeiden, uteilt die Allianz.  So würden viele Hindernisse übersehen, weil die Fahrzeugseiten nicht überwacht werden. Viele Autofahrer verlassen sich zu sehr auf ihre warnenden Park-Assistenzsysteme und reagieren häufig nicht mehr rechtzeitig. „Erst intelligente Fahrer-Assistenzsysteme wie automatisierte Parkhilfen und autonome Notbremssysteme für Rangiervorgänge werden künftig das Risiko deutlich minimieren helfen“, sagt Wolfgang Fey, Leiter des Segments Surround View im Geschäftsbereich Fahrer-Assistenzsysteme bei Continental. Surround View-Kameratechnik, bei der das Fahrzeugumfeld um 360-Grad-Umkreis erfasst wird, könnten nach Erekenntnisse des Kfz-Zulieferers Continental Unfälle beim Rückwärtsfahren vermeiden. (hp / www.bocquel-news.de)

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