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Konzepte und Kriterien

"LVRG ist bei den Maklern noch nicht angekommen"

30. Oktober 2014 - Das LVRG wird zum Dauerbrenner: Große Skepsis herrscht und Unsicherheit über eigene Zukunft bei Maklern. Das ergab eine Online-Maklerbefragung zum Lebensversicherungsreform-Gesetz und die Auswirkungen auf die Makler. Initiator war die maklermanagement.ag.

Knapp jeder fünfte Makler weiß ziemlich genau, welche Veränderungen durch das Lebensversicherungsreform-Gesetz (LVRG) auf ihn zukommen. Fast ebenso viele Makler haben sich mit dem Gesetz jedoch noch nicht beschäftigt. Die Mehrheit der Vermittler (61 Prozent) kann die Auswirkungen des LVRG für sich noch nicht genau einschätzen. Das ergab eine Online-Maklerbefragung, die die maklermanagement.ag (www.maklermanagement.ag), eine Vertriebsservice-Gesellschaft der Basler Versicherungen (www.basler.de), bei der YouGov Deutschland AG (www.yougov.de) in Auftrag gegeben hatte.

Jürgen Riemer „Es überrascht mich, dass das Lebensversicherungsreform-Gesetz bei der Befragung im September bei der Mehrheit der Makler noch nicht angekommen ist, obwohl es sich auf ihr Geschäftsmodell auswirkt", sagt Jürgen Riemer (Foto: Maklermanagement), Vorstand der maklermanagement.ag.

Ein weiteres Ergebnis der Online-Befragung: Die Mehrheit der Makler rechnet mit einer massiven Konsolidierungswelle in ihrer Berufsgruppe (74 Prozent). Jeder zweite Befragte meint, dass das LVRG der Tod des kleinen und mittelständischen Maklerbüros ist. Dazu Jürgen Riemer: „Das sehe ich anders; Makler, die sich mit den neuen Themen beschäftigen, die qualifiziert sind und ihre Maklerbüros unternehmerisch führen, haben gute Zukunfts-Chancen."

Makler zeigen sich sehr skeptisch
Auch in Bezug auf die Ziele, die der Gesetzgeber mit der Regulierung verfolgt, zeigen sich die Makler sehr skeptisch. Den Angaben zufolge lassen sich die Produkte weder durch das Gesetz nach Meinung von 78 Prozent der Makler besser miteinander vergleichen, noch führe das LVRG zu mehr Fairness und Gerechtigkeit für Verbraucher. Das sagen immerhin 73 Prozent der Makler. 87 Prozent der Makler glauben nicht, dass das LVRG Altersvorsorgeprodukte für Verbraucher überhaupt erst wieder attraktiv und vermittelbar macht.

Künftige Provisionsmodelle
Auf die Frage, welches Provisionsmodell die meisten Lebensversicherer in Zukunft anbieten werden, antwortet mehr als ein Drittel der Befragten, dass eine Umwandlung von Abschluss- in Bestandsvergütungen zu erwarten sei. Außerdem meint jeder vierte Makler, dass Abschlussprovisionen auf einen deutlich längeren Zeitraum gestreckt werden. Ein anderes Modell der Versicherer könnte der Ausgleich über Zuschüsse sein, meinen 14 Prozent der befragten Vermittler. Nur 1 Prozent der Befragten rechnet damit, dass die Versicherer Netto-Tarife anbieten werden.

Umwandlung von Abschluss- in Bestandsprovisionen?
Das Vergütungsmodell, das 54 Prozent der Makler persönlich bevorzugen würden, ist die Umwandlung von Abschluss- in Bestandsprovisionen. Knapp jeder Fünfte kann sich einen Ausgleich über Zuschüsse vorstellen. Lediglich 7 Prozent der Makler würden die Streckung der Provisionen auf einen längeren Zeitraum bevorzugen. Immerhin, 6 Prozent würden Netto-Tarifen den Vorzug geben.

Ohne eine Übergangsphase wirtschaftlich kaum zu verkraften
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit der Maklerbetriebe größere Einschnitte bei der Abschlussvergütung ohne eine Übergangsphase wirtschaftlich verkraften kann; das funktioniert zum Beispiel bei Maklern mit größeren Beständen im Kompositbereich", sagt Jürgen Riemer.

Das Ziel der maklermanagement.ag sei es daher, die Einkommensveränderungen für den Makler möglichst gering und kalkulierbar zu halten. In persönlichen Maklergesprächen will man verlässliche und stabile Vereinbarungen für die nächsten Jahre treffen. (-el / www.bocquel-news.de

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